Kriminalitätsstatistik 2015 Mehr Aufbrüche, weniger Einbrüche

SIEBENGEBIRGE · Zahl der Straftaten in Königswinter und Bad Honnef sind gestiegen. Zwei junge Intensivtäter kommen auf 111 Straftaten.

Wer einen Blick in die Kriminalstatistik für Königswinter und Bad Honnef wirft, dem fällt eins ins Auge: Die Zahl der Straftaten in den beiden Siebengebirgsstädten ist im vergangenen Jahr gestiegen. In Königswinter verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr 2350 Taten – das sind 210 mehr als 2014, was einer Steigerung von 9,8 Prozent entspricht. In Bad Honnef wurden insgesamt 1533 Straftaten verübt. Das sind 7,1 Prozent mehr als noch 2014. Damals registrierten die Beamten 1432 Fälle. Die Zahlen stellten Uli Sievers, Leiter der Kriminalinspektion 3, Willi Kernenbach, Leiter der Polizeiinspektion 1, und Willi Linden, der die Statistik vorbereitet hat, gestern vor.

Zwei Intensivtäter treiben die Zahlen nach oben

Wer für den Anstieg in Königswinter verantwortlich ist, sei klar, so die Beamten. Zwei Jugendliche sollen unter anderem für mehrere Diebstähle (unter anderem aus Kellerräumen), Einbrüche und Sachbeschädigungen (so stiegen sie in die Tafel ein, verwüsteten die Räume und setzten sie unter Wasser) verantwortlich sein. Ein 15-jähriger Intensivtäter ist mittlerweile verurteilt worden, sein Komplize wartet noch auf die Verhandlung. Dem Duo könne man bisher 111 Fälle nachweisen, so Sievers.

Auch bei Autoaufbrüchen, in der Statistik „Diebstahl an/aus Kfz“ genannt, stehen die Haupttäter fest – wenn sie auch noch nicht dingfest gemacht werden konnten. Meist handelt es sich laut Sievers um litauische Banden, die es auf Navigationsgeräte und Airbags abgesehen haben. „Sie arbeiten hochprofessionell und gehen konspirativ vor.“ So schaffen sie es, ein Auto in anderthalb Minuten aufzubrechen und leer zu räumen – und das geräuschlos, beschreibt Sievers. In Zahlen bedeutet das: 144 Mal schlugen die Autoknacker im vergangenen Jahr in Bad Honnef zu, 2014 verzeichnete die Polizei 98 Fälle. Auch in Königswinter gab es einen Anstieg, und zwar um 20,1 Prozent von 144 auf 173 Fälle.

Die meisten Straftaten gab es im Berggebiet bei der A3

Zur Entwicklung der Einbruchszahlen vermeldeten die Beamten: Mit 162 Fällen gab es in Königswinter drei weniger als 2014, in Bad Honnef sank die Zahl der Einbrüche von 110 auf 105. Die überwiegende Zahl der Taten ereignete sich im Berggebiet mit Nähe zur A 3, sagte Kernenbach. Auch die „Fensterbohrer“ waren aktiv. Wie berichtet, wurden die sechs Albaner mittlerweile dingfest gemacht. Sie sollen zwischen August und November 2015 zahlreiche Einbrüche begangen haben.

Einen deutlichen Anstieg verzeichnete die Polizei bei der Straßenkriminalität in Königswinter (2015: 639, 2014: 535), das galt auch für schweren Diebstahl (2015: 634, 2014: 447). Auch in Bad Honnef gab es in diesen Bereichen mehr Fälle: So stieg die Zahl der Straßenkriminalitätsdelikte von 421 auf 462, die der schweren Diebstähle von 395 auf 357.

Mit Blick auf Taschen- und Fahrraddiebstahl ist die Tendenz in Königswinter und Bad Honnef unterschiedlich: So sind im erstgenannten Bereich mehr Räder gestohlen worden (108 zu 83), dafür griffen Taschendiebe seltener zu (31 zu 53). In Bad Honnef ist es genau umgekehrt. Dort kamen 88 Räder abhanden, 2014 waren es noch 116. Allerdings langten die Taschendiebe im vergangenen Jahr 28 Mal zu – drei Mal mehr als 2014.

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