Helfende-Hand-Förderpreis Malteser aus Bad Honnef für Flüchtlingsarbeit ausgezeichnet

BAD HONNEF · Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat die Bad Honnefer Malteser in Berlin mit dem Helfende-Hand-Förderpreis ausgezeichnet. Sie erhielten den zweiten Preis für ihre erfolgreichen Bemühungen, Flüchtlinge in Erster Hilfe zu schulen und – als erste Malteser-Gliederung bundesweit – zu freiwilligen Helfern auszubilden.

 Vorbildliche Integrationsleistung: Die Abordnung der Honnefer Malteser um Andreas Archut (2.v.r.) nach der Preisverleihung in Berlin.

Vorbildliche Integrationsleistung: Die Abordnung der Honnefer Malteser um Andreas Archut (2.v.r.) nach der Preisverleihung in Berlin.

Foto: Malteser Bad Honnef

Glücklich, mit vielen neuen Eindrücken, dem Gefühl, „etwas richtig Gutes geleistet zu haben“, wie es ihr Sprecher Andreas Archut beschreibt, und vor allem preisgekrönt sind am Dienstag die Honnefer Malteser aus Berlin zurückgekehrt. Sie erhielten von Bundesinnenminister Thomas de Maizière persönlich die Auszeichnung für ihr Integrationsprojekt „Gemeinsam helfen, Integration schaffen“. Wie berichtet, ist der Malteser-Ortsverband Bad Honnef mit dem Helfende-Hand-Förderpreis des Bundesinnenministers in der Kategorie „Sonderpreis für die Integration von Flüchtlingen in die (Hilfs-)Organisationen des Bevölkerungsschutzes“ ausgezeichnet worden. Sie erhielten den zweiten Preis für ihre erfolgreichen Bemühungen, Flüchtlinge in Erster Hilfe zu schulen und – als erste Malteser-Gliederung bundesweit – zu freiwilligen Helfern auszubilden.

Die Initiatoren des Honnefer Projekts, Malteser-Stadtbeauftragter Andreas Archut und sein Stellvertreter Günther W. Raths sowie die Flüchtlinge Abdulsattar Altaee aus dem Irak, Sameer Alkawaritt und Ehab Madwar aus Syrien nahmen von de Maizière Trophäe, Urkunde und einen Scheck über 4000 Euro entgegen. Archut zitiert den Minister: „Der Einsatz für die Gemeinschaft oder – um im Bild des Preises zu bleiben – etwas in die Hand zu nehmen und einem anderen die Hand zu reichen“, das sei das Verbindende an allen Projekten.

Im März diesen Jahres hatten die Honnefer Malteser die ersten drei Flüchtlinge als Helfer in den Malteser Hilfsdienst aufgenommen – nur wenige Wochen, nachdem diese an einem Erste-Hilfe-Kursus für Flüchtlinge teilgenommen hatten. Anfangs verständigte man sich auf Englisch. Doch inzwischen hätten die drei „Neumalteser“ ihre Sprachkenntnisse so verbessert, dass sie sich problemlos auf Deutsch verständigen könnten, so Archut. Das Pilotprojekt hat bundesweit Schule gemacht: Immer mehr Malteser-Gliederungen folgen dem Bad Honnefer Beispiel und bieten Schulungen für Flüchtlinge an.

Der Diözesanleiter der Malteser in der Erzdiözese Köln, Albrecht Prinz von Croy, lobte die Initiative der Honnefer. „In der Flüchtlingskrise haben wir Malteser gezeigt, was wir können – erst in der Betreuung von Notunterkünften und Erstaufnahmeeinrichtungen, nun zunehmend im Bereich der Integration. Wir sind eben nicht nur in der Lage, Flüchtlingen alarmmäßig ein Zelt über den Kopf zu bauen, sondern auch, sie in die Gesellschaft zu integrieren. Das Bad Honnefer Projekt ist wirklich vorbildlich und findet hoffentlich viele Nachahmer.“

Die Geehrten bleiben bescheiden. „Wir sind stolz, dass unsere Arbeit diese Anerkennung gefunden hat, und freuen uns, anderen ein Beispiel geben zu können: Seht her, es geht, und zwar unkompliziert und schnell“, so der Honnefer Malteser-Stadtbeauftragte Archut. Die Geschwindigkeit, in der die Integration in den Hilfsdienst gelungen sei, habe die Honnefer selbst überrascht. „Zwischen der ersten Idee und der Helferernennung der neuen Helfer lagen nur wenige Monate.“

Bereits am Vortag der Preisverleihung waren acht Malteser nach Berlin geflogen. Neben den drei Flüchtlingen waren auch deutsche Helfer dabei, die sich um die Integration der Neuankömmlinge besonders gekümmert haben. Den Besuch in der Bundeshauptstadt zur Preisübergabe nutzte die Gruppe aber auch, um Berlin kennenzulernen. Eine Stadtrundfahrt, die Besichtigungen des Stadtmuseums „Story of Berlin“, des Brandenburger Tors und des Holocaust-Mahnmals gehörten zum Programm. Für Montag hatte sie der Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen, in dessen Wahlkreis Bad Honnef liegt, in den Deutschen Bundestag eingeladen. (ga)

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