Aegidienberger Grundschule Lehrschwimmbecken wird am Dienstag wieder geöffnet

AEGIDIENBERG · Einfach abtauchen - und das während der Arbeitszeit. Für Carsten Kolberg nichts Außergewöhnliches. Auf Tauchstation zu gehen, gehört sozusagen zu seinem Job. Jetzt zwängte sich der Schwimmmeister des Freizeitbades der Stadt Bad Honnef in den Neoprenanzug, um das Lehrschwimmbad der Theodor-Weinz-Schule in Aegidienberg zu inspizieren.

Das Becken ist derzeit gesperrt, da dringend notwendige Reparaturarbeiten laufen (der General-Anzeiger berichtete). Am kommenden Dienstag soll das Bad aber wieder öffnen, teilte Marcus Killat, Betriebsleiter des Freizeitbades und als solcher auch zuständig für das Lehrschwimmbecken, gestern auf Anfrage mit.

Carsten Kolberg schultert die Sauerstoffflasche, zieht die Taucherflossen an und steigt ins 1,80 Meter tiefe und 28,5 Grad warme Wasser im Lehrschwimmbad. Zentimeter für Zentimeter tastet er mit den Händen die Kacheln an den Beckenwänden ab. "Ich prüfe, ob irgendwo scharfe Stellen sind, an denen man sich verletzen kann", erklärt er. Auch die Fugen nimmt er in Augenschein. "Sie müssen eine Mindestbreite haben, damit sich keine kleinen Finger oder Zehen in den Spalten einklemmen können."

Allzu viele schadhafte Stellen findet der Schwimmmeister, der auch in seiner Freizeit leidenschaftlich gerne taucht und sogar an Expeditionen rund um den Globus teilnimmt, nicht. Im Anschluss wird auch der Schwimmbadboden dem gleichen Prozedere unterzogen. "Was wir hier machen ist ganz wichtig für die Kinder", sagt Kolberg. "Wir wollen ja gewährleisten, dass sie hier sicher schwimmen können." Noch habe es keinerlei Verletzungen gegeben, weder bei kleinen noch bei großen Badegästen, wie Hausmeister Andrew Ismay bestätigt.

Die Kontrollmaßnahmen im Becken finden während der Wartungsarbeiten an der Wasseraufbereitungsanlage des Lehrschwimmbades statt. Gutachter hatten festgestellt, dass aufgrund von technischen Mängeln eine ordnungsgemäße Wasserqualität nicht mehr gewährleistet werden konnte. "Wir hätten nicht garantieren können, dass nicht vielleicht eine Verkeimung auftritt", erläutert Marcus Killat.

Deshalb habe man sofort reagiert und das Becken gesperrt. Die defekten Teile seien in den vergangenen Tagen bereits ausgetauscht worden. Ebenfalls erneuert wird die schadhafte Abdeckung der Überlaufrinnen, so der Mann von der Stadt. In der kommenden Woche soll noch eine abschließende Wasseranalyse vorgenommen werden, um sicherzustellen, dass die Wasseraufbereitungsanlage wieder einwandfrei arbeitet.

Was derzeit getan wird, ist aber nur das Vorspiel für weitere Sanierungsarbeiten. "Langfristig wird man hier noch einiges machen müssen", stellt der Betriebsleiter fest. "Die Kollegen tun was sie können, um alles gut in Schuss zu halten, aber das Bad hat nun mal schon sein Alter."

Weitere Arbeiten

Das 18 mal 18 Meter große Schwimmbecken in Aegidienberg wurde 1975 gebaut. Für Schulen und Vereine ist es unverzichtbar. Aufwendige Arbeiten sollen daher in die Ferien verschoben werden. In einem Stufenplan sind unter anderem weitere Arbeiten an der Filteranlage, ein Färbeversuch zur Überprüfung der Wasserströme sowie der Aufbau einer Automatisierungstechnik vorgesehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort