Grillen bleibt verboten Lebensgefahr auf dem Nasseplatz

SIEBENGEBIRGE · Der Verschönerungsverein für das Siebengebirge räumt den Grillplatz endgültig. Grund ist die anhaltende Steinschlaggefahr. Es gibt aber auch etwas Positives: Eine präparierte Wildkatze ergänzt die Ausstellung im Forsthaus Lohrberg.

 Die Sicherung wäre zu teuer: Am Nasseplatz besteht massive Steinschlaggefahr.

Die Sicherung wäre zu teuer: Am Nasseplatz besteht massive Steinschlaggefahr.

Foto: Frank Homann

Die Zeiten von Steinbruchfesten und Grillfeten auf dem Nasseplatz sind endgültig vorbei. Seit 2014 ist der Platz zwischen den steil aufragenden Felswänden des ehemaligen Steinbruchs am Lohrberg bereits wegen Steinschlaggefahr gesperrt.

Jetzt zieht der Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS), der als Eigentümer für die Verkehrssicherheit zuständig ist, einen Schlussstrich. „Es besteht Gefahr für Leib und Leben, der Grillplatz wird komplett abgeräumt“, kündigte der Vorsitzende Hans Peter Lindlar an.

Der VVS machte sich die Entscheidung, den einzigen offiziellen Grillplatz im Naturschutzgebiet Siebengebirge zu schließen, nicht leicht. Er gab ein geologisches Gutachten zur Festigkeit der Felswände in Auftrag. Das eindeutige Ergebnis: An mehreren Stellen lösen sich Steine.

Absicherung ist nicht finanzierbar

Daraufhin ermittelte der Verein, welche Maßnahmen getroffen werden könnten, um die Sicherheit der Besucher herzustellen; die komplette Übernetzung des Nasseplatzes oder auch ein massiver Schutzzaun kamen infrage. Lindlar: „Aber beides würde sechsstellige Summen verschlingen.“ Die Angebote lagen zwischen 125 000 und 150 000 Euro.

Konsequenz: „Der Steinbruch wird nun Wald – wie üblich im Siebengebirge.“ Zwei Dinge haben den VVS-Verantwortlichen die Entscheidung erleichtert: „Die Nachfrage war nicht so bedeutend“, sagte der stellvertretende Vorsitzende Georg Müller. Und: „Wir haben hier am Forsthaus Lohrberg als Alternative den Grillplatz mit Hütte, Toilettenanlagen und einem Gasgrill.“ Die Miete für den Platz beträgt zwischen rund 32 und 75 Euro.

Zur künftigen Absicherung des Nasseplatzes sagte Georg Müller: „Wir werden keinen Zaun errichten, sondern mit einigen Stämmen das Hineinkommen erschweren.“ Aus der Haftung sei der VVS jedenfalls damit heraus.

Kontrollen gegen illegale Feuerstellen

Ein Problem macht dem Verein jedoch weiterhin zu schaffen: Es sind immer wieder in Schutzhüttennähe Feuerstellen zu finden. „Trotz unseres legalen Grillangebots werden immer wieder Feuerchen gemacht. Die denken nicht an die Gefahren“, so Müller. Zumal die anhaltende Trockenheit die Waldbrandgefahr erhöht.

Das lasse sich nur durch Kontrolle und Strafen verhindern. Zwei Ordnungsaußendienstbeauftragte des Kreises mit hoheitlicher Bevollmächtigung werden daher künftig auch ein Auge auf solche Aktivitäten haben. Lindlar: „Die dürfen dann auch die Personalien festhalten.“

Dass auf dem Nasseplatz keiner etwas zu suchen hat, ergebe sich schon allein aus dem Wegegebot. VVS-Geschäftsführer Werner Stieber betonte: „Der verbindliche Wegeplan führt nicht auf den Nasseplatz.“

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