Windkraftanlagen in der VG Unkel Landrat Frithjof Kühn beobachtet Planungen mit "größter Sorge"

SIEBENGEBIRGE · Mit "größter Sorge" beobachtet Landrat Frithjof Kühn nach einer Mitteilung des Rhein-Sieg-Kreises die planerischen Entwicklungen in der Verbandsgemeinde Unkel.

Unmittelbar angrenzend an das Siebengebirge auf den rheinland-pfälzischen Höhen ist der Windpark "UWE" geplant, bestehend aus mehreren Windrädern mit einer Höhe von jeweils rund 200 Metern.

"Der beabsichtigte Standort grenzt südlich unmittelbar an das Siebengebirge, das sich nahtlos nach Rheinland-Pfalz bis ins Neuwieder Becken fortsetzt", so Kühn. Insbesondere Naherholungssuchende und Touristen erlebten diesen Landschaftsraum als Tor zum romantischen Rheintal.

"Gemeinsam sollten wir diesen einzigartigen Charakter der Landschaft erhalten" appelliert Landrat Kühn an die gute Nachbarschaft mit Rheinland-Pfalz. "Die Fernwirkung dieser Anlagen würde die Landschaftsästhetik des Siebengebirges, ja sogar des gesamten Rheintals an dieser Stelle nachhaltig verändern."

Es bestünden Überlegungen, das Siebengebirge dem Weltkulturerbe Mittelrhein hinzuzufügen. "Wenn - wie im vorliegenden Fall zu erwarten - die Errichtung des Windparks im Wald erfolgen wird, wird dies unweigerlich damit verbunden sein, dass zusammenhängende Waldlebensräume zerschnitten werden." Man könne nicht gleichzeitig über Förderprogramme wie "chance.natur" versuchen, die Lebensräume für wandernde Tierarten wie die Wildkatze zu verbessern, wenn ihnen gleichzeitig in direkter Nachbarschaft durch derartige Planungen die Lebensgrundlage genommen werde, so Kühn.

Zudem sieht er verschiedene Vogelarten und deren Brutgebiete bedroht. Diese Besorgnisse teilte Landrat Kühn jüngst in einem Schreiben seinem Amtskollegen im Kreis Neuwied, Landrat Rainer Kaul, mit und bat dringend um eine sehr intensive Prüfung der Standortfindung.

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