Probe für den Ernstfall Löschzug Bad Honnef simuliert Explosion auf Firmengelände

Bad Honnef · Das Szenario: Feuer nach einer Explosion auf dem Gelände der Firma Hupperich & Westhoven, zehn teils schwer Verletzte - eine Herausforderung für die Einsatzkräfte bei der Jahresabschlussübung.

 Nur die Übersicht behalten: Die Einsatzkräfte zeigen vor Ort , dass sie reibungslos zusammenarbeiten können.

Nur die Übersicht behalten: Die Einsatzkräfte zeigen vor Ort , dass sie reibungslos zusammenarbeiten können.

Foto: Frank Homann

Explosion auf einem Firmengelände im Bad Honnefer Süden. Zehn Menschen werden verletzt, drei davon schwer. Neben Feuerwehrfahrzeugen aus Bad Honnef und Rheinbreitbach rasen innerhalb weniger Minuten Rettungswagen zu dem Areal am Drieschweg.

Gut 75 Einsatzkräfte arbeiten Hand in Hand auf dem Betriebsgelände der Firma Hupperich & Westhoven – Szenario der Jahresabschlussübung des Löschzugs Bad Honnef mit Kameraden benachbarter Löschgruppen und mehrerer Rettungsdienste.

Um 18.45 Uhr wurden die Kräfte alarmiert. Was sie am Einsatzort erwartete, war im Vorfeld streng geheim – üben unter Realbedingungen war schließlich das Ziel. Nicht nur die Freiwilligen aus Bad Honnef, deren Löschzugführer Thomas Weiss als Übungsleiter fungierte, eilten zum Einsatzort.

Großes Aufgebot an Rettungskräften

Mit dabei war auch die Wehr aus dem nahen Rheinbreitbach. Aus Rhöndorf wurde zudem der Einsatzleitwagen alarmiert, aus Aegidienberg wiederum der Gerätewagen Logistik mit seiner Beleuchtungsvorrichtung, um das Gelände in der Dunkelheit auszuleuchten.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) war mit Mitgliedern der Ortsvereine Bad Honnef und Niederkassel involviert, ebenso der Rettungsdienst des Rhein-Sieg-Kreises mit dem Leitenden Notarzt. Insgesamt beteiligt waren etwa 30 Feuerwehrleute aus Bad Honnef, 20 Wehrangehörige aus Rheinbreitbach sowie 25 Aktive der Rettungsdienste.

Zwei- bis dreimal im Jahr werden derlei größere Übungen für die Wehrleute angesetzt, darunter jedes Jahr eine Abschlussübung. Neben dem Ablauf am Einsatzort lernen die Einsatzkräfte die Liegenschaften in der Stadt, also die potenziellen Einsatzorte, noch besser kennen, als es zum Beispiel „normale“ Begehungen ermöglichen können.

Verletzte mussten aus Trümmern geborgen werden

Dieser Übungseinsatz hatte es in sich: Laut Meldung ging es nicht nur um Brandbekämpfung, sondern auch um eine besonders prekäre Lage nach einer Explosion auf dem Gelände und die Rettung von Verletzten aus höchster Not, bei der auch Trümmer beseitigt werden mussten.

Ihre Leistungsfähigkeit bewiesen die Beteiligten einmal mehr, wie sich zeigen sollte. Selbstredend diente auch diese Übung dazu, Erkenntnisse über Verbesserungsmöglichkeiten zu sammeln. Die überregionale Zusammenarbeit verschiedener Einheiten, so Bad Honnefs Feuerwehrsprecher Björn Haupt, sei nicht nur besonders wichtig, sondern auch komplex.

Bedeutet: In einem Fall wie dem bei der Jahresabschlussübung müssen Abschnitte gebildet werden, müssen die Führungen der einzelnen Einheiten und Organisationen Hand in Hand arbeiten – zügig und möglichst ohne Reibungsverluste.

Gegen 20 Uhr war die Übung mit Erfolg beendet, noch an Ort und Stelle fand die Abschlussbesprechung statt. Laut Haupt zogen alle ein positives Fazit. Besonderer Dank gelte der Firma Hupperich & Westhoven, die ihr Gelände zur Verfügung gestellt hatte – Hallen und Freigelände ermöglichten ein komplexes Übungsfeld – und für das anschließende Treffen im Gerätehaus auch noch die Verpflegung stiftete.

Haupt: „Wir konnten auf das gesamte Gelände zugreifen, das ist nicht selbstverständlich.“ Dass die Feuerwehr wie in diesem Fall generell auf die Unterstützung der Gewerbebetriebe oder Einrichtungen in der Stadt zurückgreifen könne, sei ein Glücksfall. Und diene der Sicherheit aller Bürger.

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