Initiative "Aufbruch Fahrrad" Kundgebung für sicheres Radfahren in Bad Honnef

Bad Honnef · Sie sind begeisterte Radfahrer und setzen sich für Verbesserungen im Radwegenetz ein: 150 Vereine und andere Organisationen sammeln zurzeit Unterschriften für eine Volksinitiative in NRW - jetzt auch in Bad Honnef.

Die Stadt Bad Honnef muss fahrradfreundlicher werden. Darin scheinen sich zumindest seit dem unterdurchschnittlichen Ergebnis beim Klimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) im vergangenen Jahr alle einig zu sein. So machte die Stadtverwaltung ein neues Radfahrkonzept zum Thema einer Bürgerdialog-Veranstaltung. „Es darf aber nicht bei Worten bleiben“, findet Sonja Thiele von der Volksinitiative „Aufbruch Fahrrad“.

Auch wenn sie zugesteht, dass das „grundsätzlich ein Schritt in die richtige Richtung“ sei. Sie selbst lässt indes Taten folgen: Sie organisierte eine öffentlichkeitswirksame Aktion in Bad Honnef. „Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass Fahrradverkehr auch Verkehr ist“, sagte Thiele. Das funktioniert in größeren Städten allein schon durch die Menge der Radfahrer, die in einer Kolonne fahren.

Dafür reichte die Zahl der Teilnehmer in Bad Honnef zwar nicht, dafür aber fielen die Aktivisten ins Auge: Sie trugen Neonfarben, das Fahrrad von Thiele war mit Lametta geschmückt, eine Fahne am Gepäckträger zeigte das Logo der vor sechs Monaten gegründeten Volksinitiative „Aufbruch Fahrrad“. Sie will den Anteil des Radverkehrs in Nordrhein-Westfalen bis 2025 auf 25 Prozent erhöhen.

66.000 Unterschriften müssen zusammenkommen

Dafür sammelt sie Unterschriften. Bekommt sie 66.000 Unterschriften zusammen, also ein halbes Prozent der Wahlbeteiligten in NRW, muss sich der Landtag mit den Forderungen auseinandersetzen – unter anderem Ausbau des Radwegenetzes, kostenlose Radmitnahme in Bus und Bahn und mehr Einsatz für die Sicherheit von Fahrradfahrern.

Für diese Ziele stiegen nicht nur Radler in Bad Honnef, sondern am gleichen Tag auch Radler in Dortmund, Düsseldorf, Gütersloh, Herford, Köln, Mönchengladbach, Münster und Unna auf ihr Fahrrad. Speziell in Bad Honnef bemängelt Thiele fehlende Abstellplätze für Fahrräder in der Innenstadt, die Berg-Tal-Verbindung für Fahrradfahrer und die Infrastruktur, die beispielsweise Schlaglöcher in den Schutzstreifen für Fahrradfahrer aufweist.

Jana Carstensen, die am Sonntag mitfuhr, pflichtete ihr bei. „Ich bin früher von Bonn nach Honnef mit dem Fahrrad gependelt und habe mich viel über die Radwege geärgert. Das ist teilweise wirklich eine Katastrophe.“ Den Aufruf der Initiative hatte sie auf Facebook gesehen, die Teilnahme sei für sie keine Frage gewesen. Angeregt unterhielt sie sich mit Thiele über die Fahrradverkehrspolitik in Bad Honnef und Umgebung.

Man tauschte Erfahrungen aus, bevor man sich auf das Fahrrad schwang. Der Weg sollte die Radler in Richtung Rhöndorf zum Weihnachtsmarkt führen, wo sich die Teilnehmer nicht nur mit einem Glühwein aufwärmen, sondern auch die Marktbesucher auf die Initiative aufmerksam machen wollten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort