Bad Honnefer Krokusfest Kinderlachen im Krokusmeer

BAD HONNEF · Eine Landesgartenschau in Bad Honnef? Einstweilen ist das nur eine Vision. Wer jetzt den Blick über den Kurpark schweifen lässt, bekommt eine Vorstellung davon, wie es aussehen könnte, wenn es überall grünt und blüht: "Crocus tommasianius" entfaltet seinen Zauber.

 Honnefer Grundschüler gestalten das erste Bad Honnefer Krokusfest im Kurpark mit Liedern und Gedichten.

Honnefer Grundschüler gestalten das erste Bad Honnefer Krokusfest im Kurpark mit Liedern und Gedichten.

Foto: Claudia Sülzen

Rund 400 Kinder, die im Herbst beim Einsetzen der Zwiebeln der Krokus-Sorten "Barr's Puple" und "Ruby Giant" geholfen hatten, säumten die Rasenfläche. Mit Frühlingsliedern und einem Löns-Gedicht stimmten sie auf den Frühling ein, quirlig, fröhlich und stolz auf "ihre" Blumenpracht.

Kinderlachen und Kinderlieder, "schöner kann Bad Honnef nicht werden", lautete das Fazit von Bürgermeisterin Wally Feiden angesichts der Grundschüler. Die hatten in einer bisher nicht dagewesenen gemeinsamen Aktion ihre Beiträge vorbereitet, betonte etwa die Rhöndorfer Grundschulleiterin Melanie Schulz: "Hier ist auch ein sehr schönes Gemeinschaftsgefühl entstanden."

Optisch ansprechender, das geht für eine Stadt natürlich immer. Auf die Ankündigung von Diether Habicht-Benthin von der impulsgebenden Initiative für Wirtschaft Bad Honnef, dass der violette Ableger der von vielen Spendern und Sponsoren getragenen Aktion "Lasst Bad Honnef erblühen" ab Herbst 2014 und darüber hinaus ausgeweitet werden soll, sagte Feiden: "Es wäre schön, die Krokusse schafften den Sprung auf die Insel."

Genau das, so Habicht-Benthin, stehe auf der Wunschliste. Wie das aussehen kann, davon legen die Referenzflächen im Zentrum und am Ortseingang in Rhöndorf Zeugnis ab. 200 000 Blumenzwiebeln waren im Herbst in die Erde gebracht worden, von den Kindern per Hand und von Fachleuten mit einer Maschine. Die stehe auch wieder kostenfrei bereit, wenn es um weitere Flächen gehe, so Wolfgang Groß, Umweltreferent beim unterstützenden Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau. Und die Genehmigung zum Befahren der Insel, so Feiden, die gebe es unzweifelhaft auch bei ihrem Nachfolger - "und zwar gebührenfrei".

"Mr. Krokus", wie Kongresspark-Chef Michael Holmer Gerdes Habicht-Benthin nannte, dankte den Kindern: "Ihr seid unsere Zukunft und habt es in die Hand genommen, unsere Stadt zu verschönern." Zugleich sei "Lasst Bad Honnef erblühen" eine "Einladung an alle Bürger: Krokuszwiebeln zum Vorzugspreis für den privaten Vorgarten, auch das sei angedacht. Habicht-Benthin: "Gemeinsam wird Honnef am schönsten."

Habicht-Benthin, von Gerdes mit einem (künstlichen) Krokus-Kranz bedacht, und seine Mitstreiter dankten auch den Sponsoren, der BHAG, der Stadtsparkasse und dem Bundesverband. Beleg dafür, dass die Aktion, so Groß, neben sozialen und ökologischen auch ökonomische Aspekte hat: Schon jetzt zieht Honnefs blaues Wunder viele Fans von außerhalb der Stadt an. Eine Neuauflage gibt es 2015, denn die Krokusse vermehren sich. Damit sie das ungestört tun können, bleibt die Wiese noch mindestens vier Wochen ungemäht. Gerdes: "Wenn das Gras mal höher sein sollte als die Blüten, das ist wichtig für nächstes Jahr."

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