Einsatzprogramm in in Bad Honnef Jugendfeuerwehr absolviert 24-stündigen Einsatz

BAD HONNEF · Das 13-köpfige Betreuerteam hatte für die 24-Stunden-Übung der Jugendfeuerwehr in Bad Honnef ein anspruchsvolles Einsatzprogramm ausgetüftelt: Die Übungsszenarien reichten von der Suche nach einer vermissten Person bis zu einem Brand im Physikzentrum.

 Alles bereit zur Bergung der Verletzten: Ein 13-köpfiges Betreuerteam hatte ein umfangreiches Programm für die 20 Jugendlichen vorbereitet.

Alles bereit zur Bergung der Verletzten: Ein 13-köpfiges Betreuerteam hatte ein umfangreiches Programm für die 20 Jugendlichen vorbereitet.

Foto: Frank Homann

Sonntagmorgen um zwei gab es erneut Alarm – nach bereits 18 Stunden Dienst. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Bad Honnef wurden auf der Feuerwache nach kaum drei Stunden Nachtruhe wieder aus den Federn geworfen. Aufgabe: die Suche nach einer vermissten Person im Reitersdorfer Park. Auch dieser Auftrag gehörte zur 24-Stunden-Übung des Nachwuchses.

Der hatte zuvor schon eine Ölspur am Rhöndorfer Rheinufer beseitigt, zwei Mülleimerbrände gelöscht, Brände im Dachgeschoss der Confiserie Coppeneur, im Physikzentrum sowie einen Flächenbrand in Aegidienberg bekämpft und sich kurz vor Mitternacht noch mit einem umgestürzten Baum im Mucherwiesental sowie einer Personenrettung am Feuerschlösschen beschäftigt.

Ein dickes Programm, das den 20 Jugendlichen den Dienstalltag eines Berufsfeuerwehrmanns näherbringen sollte. Das 13-köpfige Betreuerteam unter Leitung von Stadtjugendfeuerwehrwartin Patricia Wiesel hatte ein anspruchsvolles Einsatzprogramm ausgetüftelt.

Im Reitersdorfer Park leuchteten die Youngsters, nachdem sie noch etwas schlaftrunken in ihre orange-blauen Schutzanzüge gestiegen und zum Einsatzort gefahren waren, bei Mondschein die Burgruine mit Handlampen ab, schauten unter Bäume und Hecken. Zusätzlich wurde die „Rettungshundestaffel“ geordert. Der Gag: DRK-Bereitschaftsführer Sven Champion mimte diese Rolle mit seinem Hund Toby, der mit seiner Spürnase half, den „verwirrten Mann“, der von Jugendfeuerwehr-Betreuer Julian Rohrmann gespielt wurde, morgens um drei hinter dem Teich im Park zu entdecken.

Paradeübung in der Tiefgarage des Physikzentrums

Gleich gegenüber dem Park hatten die jungen Kameraden am Samstag ihre Paradeübung abgeliefert. Um 13 Uhr war ein Brand in der Tiefgarage des Physikzentrums gemeldet worden. Rauchschwaden quollen bereits aus Belüftungsschächten. Und befürchtet wurde, dass der Brand auch auf die Zimmer des neuen Wohntraktes hinter dem historischen Stiftsgebäude übergreifen könnte.

Der Wissenschaftliche Sekretär, Victor Gomer, vermisste laut Drehbuch mehrere Personen und verfolgte beeindruckt das umsichtige Wirken der Nachwuchs-Feuerwehrleute, die mit Drehleiter, zwei Tanklösch- und zwei Mannschaftswagen angerückt waren. Einsatzleiter Christoph Piederstorfer gab selbstbewusst Kommandos. Angriffstrupps mit Übungsmaske machten sich bereit, ebenso Wassertrupp und Schlauchtrupps. Da saß bereits jeder Handgriff.

Niklas Knappkötter und Niklas Mauer warteten am Garageneingang mit der Trage auf Verletzte. Angriffstrupps suchten derweil im dichten Rauch mit Handlampen nach Personen. Unter einem Bus lag ein Verletzter, ein weiterer wurde im Gang geborgen. Die Puppen wurden zu Sven Champion und Philipp Klein vom Roten Kreuz getragen. „Er war bewusstlos“, meldeten Simon Hülder und Yannick Gisbertz ordnungsgemäß den Zustand ihres Opfers. Und die beiden 14-jährigen Niklas' wendeten bei ihrer Puppe gleich eine Herzdruckmassage an.

Auf Tragen aus dem Raum bugsiert

„Hilfe, Hilfe! Ich springe gleich!“, schrie jemand in der ersten Etage. Fitte Feuerwehrleute in spe durchsuchten das Gebäude. Marcel, Jonas, Lennart und Moritz fanden in einem Zimmer zwei Mädchen. „Können Sie mich hören?“ Nein, beide Verletztendarsteller, Laura Hoffmeister und Nadine Behrens, spielten den Zustand „nicht ansprechbar“. Die Jungs bugsierten sie auf Tragen aus dem Raum. Die Rettung per Drehleiter übernahmen dann Aktive der Wehr.

Zwischendurch sorgte noch der „Mayday, Mayday“-Notruf für Aufregung. Ein „Mann“ aus dem Atemschutztrupp, Marian Kissner, war kollabiert, natürlich nur in der Fantasie. Seinen ersten Einsatz im flammneuen Schutzanzug hatte Neumitglied Lukas Weichelt. Der Zehnjährige: „Das macht Spaß!“

Einsatzleiter Christoph Piederstorfer (17) nach Abschluss dieser Übung mit sieben Geretteten: „Ich bin sehr zufrieden!“ Patricia Wiesel: „Ihr macht das so gut wie die Großen!“ Und Sven Champion lobte: „Super! Euch kann man gebrauchen!“ Nach dem Flächenbrand bereitete Aegidienbergs Löschgruppenführer Volkmar Blech am Grill das Abendessen zu. Gefrühstückt wurde am Sonntagmorgen zusammen mit den Eltern in der Wache. Da lagen bereits die Fotos der vergangenen 24 Stunden vor.

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