Umzug nach Königswinter Jobcenter verlässt Bad Honnef

BAD HONNEF/KÖNIGSWINTER · Die Stadt Bad Honnef verliert im kommenden Jahr einen weiteren Arbeitgeber. Nach dem Wegzug des Katholisch-Sozialen Instituts (KSI) von der Selhofer Straße und der Akademie für Internationale Zusammenarbeit aus dem Uhlhof wird die Außengeschäftsstelle des Jobcenters Rhein-Sieg ins benachbarte Königswinter umziehen.

Und mit ihr die derzeit 30 Mitarbeiter. Grund ist der zum 30. Juni 2015 auslaufende Mietvertrag für die aktuelle Immobilie Rhöndorfer Straße 78.

"Wir haben die Wirtschaftlichkeit geprüft und waren mit den veränderten Konditionen des Vermieters nicht einverstanden", begründete Ralf Holtkötter, Geschäftsführer des Jobcenters Rhein-Sieg, die Entscheidung. Konkrete Zahlen wollte er nicht nennen.

Holtkötter sagte weiter, man habe bei der Suche nach Alternativen Gespräche mit einem Vermieter in zentraler Lage in Königswinter geführt, die mittlerweile weit gediehen seien. Es liege ein Beschluss der Jobcenter-Trägerversammlung vor, der ihn als Geschäftsführer berechtige, zu den bereits ausgehandelten Konditionen einen Mietvertrag zu unterschreiben. Der Abschluss scheint also nur noch Formsache.

Wie der Chef der Königswinterer Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft mbH (WWG), Andreas Pätz, bestätigte, soll das Jobcenter in den seit vielen Jahren leerstehenden Königswinterer Bahnhof einziehen. Die WWG vermittelte zwischen möglichem Mieter und Vermieter. Der Hennefer Investor, die LBB-Immobilien GbR, sei weitestgehend handelseinig mit dem Jobcenter.

Er halte an seinen Plänen fest, im Erdgeschoss des dreigeschossigen Bahnhofsgebäudes eine Gastronomie mit Außenbewirtung einzurichten, so Pätz. Einen Pächter gebe es dafür seines Wissens noch nicht. Der Investor selbst war für den GA nicht erreichbar. Wirtschaftsförderer Pätz freut sich über die Entwicklung: "Ich halte eine Mischung aus Büros und Gastronomie an dieser Stelle für sinnvoll."

Laut Ralf Holtkötter standen in Bad Honnef keine geeigneten Immobilien zur Verfügung, die den Ansprüchen der Außenstelle genügten. Dabei sei es neben dem Mietpreis und einer guten Erreichbarkeit sowohl für Kunden als auch für Mitarbeiter um die Nutzungsfläche gegangen. Das Jobcenter hat einen Platzbedarf von 800 bis 1000 Quadratmetern.

"Im Vordergrund stand für mich, dass sich sowohl die Kunden als auch die Mitarbeiter am neuen Arbeitsplatz wohlfühlen", so Holtkötter. Das Königswinterer Zentrum sei sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar und eigne sich gut als Standort. Die Servicekontakte werden in der Geschäftsstelle zwar nicht gezählt, aber zurzeit sind es 2237 Königswinterer und 1131 Bad Honnefer, die das Arbeitslosengeld II (Hartz IV) beziehen und deshalb regelmäßig die Einrichtung aufsuchen.

Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff bedauerte den Wegzug der Einrichtung in die Nachbarstadt. Er bestätigte: "Wir konnten dem Jobcenter keine alternative Immobilie in der gewünschten Lage und Größe anbieten." Der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises habe ihm allerdings zugesagt, dass Bad Honnef bei nächster Gelegenheit für den Wegzug entschädigt werden solle. Die Dependance fürs Siebengebirge arbeitet seit mehr als acht Jahren (zunächst als Teil der Arge Rhein-Sieg) von Bad Honnef aus; einmal ist es in dieser Zeit zu einer Verlängerung des Mietvertrages gekommen.

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