Reaktion auf Schwarzwildplage im Siebengebirge Jäger erlegen 28 Wildschweine im Süden Bad Honnefs

Bad Honnef · Mit einer gemeinsame Aktion in vier Revieren soll die Schwarzwildplage im Bad Honnefer Süden eingedämmt werden. Die Jäger haben in dieser Woche 28 Wildschweine erlegt.

In dieser Woche ging es den Wildschweinen im südlichen Siebengebirge an den Kragen: Bei einer großen gemeinsamen Jagd in vier Revieren im Bereich zwischen Schmelztal und Rheinbreitbacher Graben wurden 28 Wildschweine und 32 Rehe erlegt. Hintergrund ist die aktuelle Wildschweinplage im Bad Honnefer Süden. Das Problem hatte die Stadt Bad Honnef vor einigen Wochen sogar veranlasst, ihre Bürger vor Spaziergängen in der Dunkelheit zu warnen. Im Gebiet Honnefer Graben, Limbicher Weg, Lichweg und Verlängerung des Afelspfades sollten auch keine Hunde ausgeführt werden.

In dieser Woche nun gingen rund 80 Jäger bei einer sogenannten Ansitzdrückjagd ihrer Arbeit nach. 45 von ihnen waren sogenannte Jagdgäste des Landes NRW, da ein größerer Teil des Gebietes, in dem gejagt wurde, Staatswald ist.

Die weiteren Jäger kamen aus den beiden Jagdrevieren des Bad Honnefer Stadtwaldes und dem Gemeinschaftlichen Jagdbezirk Siebengebirgshänge. Fünf Treibergruppen mit jeweils fünf Treibern und Jagdhunden durchkämmten das Gelände und trieben den Jägern das Wild vor die Büchse.

Intensive Jagd erforderlich

Nachdem früher eher kleinräumig gejagt wurde, versuchen die Jäger heute, die Wildschweine beim „Wildwechsel“ zwischen zwei Dickichten von kleinen Hochsitzen aus gezielt zu erlegen und dabei die Bachen, die noch Jungtiere mit sich führen, zu schonen. „Mit dieser erfolgreichen Jagd ist die Überpopulation zwar noch nicht eingedämmt, doch ein wichtiger Schritt wurde gemacht. Es ist aber weiterhin eine intensive Bejagung der Wildschweinpopulation erforderlich“, teilte Stephan Schütte, Direktor des Regionalforstamts Rhein-Sieg-Erft, mit.

Bei der Jagd habe man sich bemüht, das Wild von unten nach oben zu treiben, Tiere, die sich unmittelbar in der Nähe von Häusern und Plätzen im Honnefer Süden aufhalten würden, könnten durch eine solche Jagd aber natürlich nicht erfasst werden. „Da bleibt nur die Einzeljagd“, so Schütte.

Der Mensch muss eingreifen

Dass auch so viele Rehe zur Strecke gebracht wurden, sei aus waldökologischer Sicht ebenfalls sehr positiv zu beurteilen. „Die Rehe fressen im erheblichen Umfang die Gipfelknospen junger Waldbäume und beeinträchtigen die natürliche Verjüngung des Waldes. Da natürliche Feinde fehlen, muss der Mensch hier regulierend eingreifen, damit sich stabile und stufige Mischwälder entwickeln können.“

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