Musikfestival in Bad Honnef und Königswinter Im Gespräch mit dem Organisator der "Seven Mountains Music Night"

Region · Insgesamt 15 Livebands an einem Abend: Am Samstag, 24. August, stehen die Kneipen, Bars und Restaurants der Region von 20 Uhr bis Mitternacht ganz im Zeichen der Musik.

 Organisator Helge Kirscht ist stolz auf sein "Baby", die Seven Mountains Music Night.

Organisator Helge Kirscht ist stolz auf sein "Baby", die Seven Mountains Music Night.

Foto: Frank Homann

Die Seven Mountains Music Night steht wieder vor der Tür, und wie in den Vorjahren sind erneut die verschiedensten Stile vertreten. Im Gespräch mit Neal Graham erzählte Organisator Helge Kirscht von seinem Projekt.

15 Bands in 15 Kneipen - ist das nicht ein bisschen viel für einen Abend?
Helge Kirscht: Ich habe es lieber, wenn mir die Leute sagen, es sei viel zu viel gewesen als viel zu wenig. Ich möchte ja immerhin eine breite Palette an musikalischen Stilrichtungen bieten. Natürlich wird man es kaum schaffen, jeden einzelnen Auftritt mitzuerleben - aber das macht das Angebot gerade reizvoll. Die Vielfalt animiert dazu, sich mehrere Bands anzuschauen. Es soll für jeden etwas dabei sein, und das erreiche ich nur, wenn viele Musiker vertreten sind. Wenn ich fünf Coverbands hätte, die alle ähnliche Stücke spielen würden, dann würde sich doch niemand vom Fleck rühren.

Aber schreckt die Distanz zwischen Honnef und Königswinter nicht vom gemütlichen Pendeln ab? Besonders, da sich Kneipenbesuche und Autofahren nicht sonderlich gut vertragen...
Kirscht: Da muss sich niemand Sorgen machen. Ich habe zwei Linienbusse gesponsert bekommen, die im Viertelstundentakt sieben Haltestellen anfahren. Die sind selbstverständlich so gelegt, dass die Fußwege zu den einzelnen Spielstätten kurz sind. Die Busse fahren von der S-Bahn-Endhaltestelle nach Königswinter, und von dort aus über Rhöndorf und Honnef wieder zurück. Die Busse fahren noch bis 1 Uhr nachts, so dass jeder noch bequem nach Hause oder zur Aftershowparty kommen kann.

Und wie steht es mit den Kosten? Bei 15 Bands könnte es Musikjunkies teuer zu stehen kommen.
Kirscht: Man bezahlt nur einmal Eintritt, und zwar in der ersten teilnehmenden Kneipe, die man betritt. Man bekommt dann eine Art Festivalbändchen - der Eintritt zu den übrigen Bars ist anschließend frei. Das Armband ist auch gleichzeitig das Ticket für die Fahrt mit den Shuttlebussen und am Ende für die Aftershowparty in der Rheinsubstanz.

Und die Bezahlung der Musiker? So viele Künstler dürften nicht gerade günstig sein.
Kirscht: Ich wollte von vornherein verhindern, mit den einzelnen Musikprojekten langwierig zu verhandeln. Also gibt es für jeden einzelnen Musiker eine feste Einheitsgage von 150 Euro. Es hat aber auch wieder jeder die Möglichkeit, eine Musikerpatenschaft zu übernehmen.

Wie genau funktioniert die Patenschaft?
Kirscht: Wer sich für einen Musiker besonders interessiert, der kann dessen Gage für den Abend eins zu eins übernehmen. Er bezahlt dann die 150 Euro für den Auftritt "seines Musikers". Im Gegenzug wird für ihn ein "Logenplatz" an einem Stammtisch mit bestem Bühnenblick reserviert, so dass dann alle Paten zusammensitzen. Auf der Aftershowparty bekommt man als Pate außerdem Freigetränke spendiert.

Welche Musiker sind denn Ihre persönlichen Highlights?
Kirscht: Unter anderem tritt Faiz Mangat, ehemaliger Sänger von Bro'Sis, in der Rheinsubstanz mit seiner Band auf - das sind großartige Musiker und vor allem etwas für das jüngere Publikum. Unseren ersten internationalen Liveact haben wir mit den "Move-Ons", die in der Scheinbar modernen Britrock spielen werden. Im Domkapitelhof dürfen wir unseren ältesten Musiker begrüßen: "Der Black" ist schon über 70 und wird ein Liedermacherkonzert geben, was für eine Kneipennacht durchaus ungewöhnlich ist. Und direkt gegenüber wird die jüngste Teilnehmerin singen, Joelle McCready. Sie ist erst 17 Jahre alt, aber schon jetzt verdammt gut - aus ihr kann eine wirklich Große werden.

Ab wann sind Eintrittskarten erhältlich?
Kirscht: Seit Anfang August sind die Karten im Vorverkauf, und zwar in jeder der Spielstätten und in der Stadtinformation in Honnef. Sie kosten vier Euro (an der Abendkasse fünf Euro, Anm. d. Red.). Mit dem Festivalerlös unterstütze ich die örtlichen Musikschulen: Für jede im Vorverkauf erstandene Karte geht ein Euro an die Stiftung zweier Stipendien für die musikalische Früherziehung für Kinder aus sozial schwächeren Familien. Zudem erhalten Bezugsberechtigte der Honnefer Tafel ein festes Kontingent an Freikarten; sie bekommen zusätzlich ein Freigetränk.

Zur Person

Helge Kirscht, 51, ist in Unna/Westfalen geboren worden. Seit seinem 14. Lebensjahr steht er als Musiker auf der Bühne. "Ich habe immer schon Musik gemacht", sagt Kirscht heute. Im Jahr 1989 zog er aus beruflichen Gründen nach Bonn, dort arbeitet er auch heute noch als Verwaltungsbeamter.

Acht Jahre später verschlug es Kirscht schließlich nach Rhöndorf. Dort organisiert er seit vier Jahren die Seven Mountains Music Night. Kirscht selbst singt in der Coverband "The Bonnsters".

Info: Das komplette Programm der Seven Mountains Music Night inklusive Links zu allen Künstlerwebsites unter www.7mmn.de.

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