Würdevolle Sterbebegleitung in der Klinik Hospizbewegung Bad Honnef und Cura-Krankenhaus kooperieren

SIEBENGEBIRGE · Die Ökumenische Hospizbewegung Bad Honnef und das Cura-Krankenhaus haben einen Vertrag geschlossen. Sterbende können nun bis zu ihrem Tod auch im Krankenhaus begleitet werden.

Eine würdige Betreuung und Begleitung in den Tod – diesen Wunsch hat eigentlich jeder. Dank einer neuen Kooperation des Cura-Krankenhauses und der Ökumenischen Hospizbewegung Bad Honnef soll dies künftig auch in den Räumen des katholischen Krankenhauses geschehen. Ziel sei „eine Lebensbegleitung bis zuletzt“.

Bereits in den vergangenen Jahren arbeiteten die Hospizbewegung und das Krankenhaus eng zusammen, doch erst eine Gesetzesänderung Ende 2015 machte die intensivierte Begleitung und Versorgung schwerstkranker Menschen möglich. Auf Wunsch werden Patienten und Angehörige im Cura von Hospizbegleitern auf ihrem letzten Weg unterstützt. Zuvor konnte die Betreuung der Patienten zwar im Krankenhaus begonnen, aber nicht abgeschlossen werden, da dies in stationären Einrichtungen nicht erlaubt war.

„Besonders Sterbende benötigen viel Pflege und eine besondere Fürsorge. Das ist durch die Pflegekräfte allein leider nicht mehr zu leisten“, sagte Pflegedirektor Guido Gering bei der Vorstellung der neuen Kooperation. „Unsere ehrenamtlich tätigen Helfer werden regelmäßig in zertifizierten Schulungen zur Palliativversorgung, Hospizarbeit und Angehörigenbegleitung geschult“, betonte die Vereinsvorsitzende Irmgard Kraft.

Krankenhausmitarbeiter profitieren

Auch die Krankenhausmitarbeiter profitieren: Sie erhalten im Rahmen der Vereinbarung Fortbildungen in der palliativen Pflege und Begleitung. „Wir möchten mit der Kooperationsvereinbarung die Sterbebegleitung mit würdiger Betreuung und Behandlung ergänzen, fördern und damit auch weiterentwickeln“, erläuterte Kraft. Das Engagement des Hospizteams solle weiter ausgebaut und bestehende Angebote ergänzt werden. Die Ökumenische Hospizbewegung Bad Honnef betreut Patienten und Angehörige aus der Region, ein weiterer Hospizdienst für Königswinter übernimmt bei Bedarf Patienten aus der Nachbarstadt.

Möglich machte die Kooperation das im November 2015 vom Bundestag beschlossene Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland, welches am 8. Dezember in Kraft getreten ist. „Das Ziel ist ein flächendeckender Ausbau, und diese neue Gesetzeslage ist für uns ein Meilenstein“, freute sich Gering. Seit 2016 planten Verein und Krankenhaus ihre Zusammenarbeit, nun ist auch der Kooperationsvertrag offiziell unterzeichnet.

Koordiniert wird die Arbeit der Ehrenamtlichen – bei der Ökumenischen Hospizbewegung derzeit rund 40 – von Nicola Hamelmann und Guido Jackson Wilms. „Unser Vorteil ist, dass wir den Faktor Zeit mitbringen, und wir freuen uns immer über weitere Engagierte“, so Irmgard Kraft. Der Verein kooperiert bereits mit allen zehn Seniorenhäusern im Siebengebirge.

Ein neuer Befähigungskursus für Ehrenamtliche startet am 19. Oktober. Anmeldungen und Infos unter www.hospiz-bad-honnef.de oder unter 0 22 24/94 19 84.

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