Saisonstart beim Honnefer Wassersportverein Honneferin ruderte einmal um den Erdball

BAD HONNEF · Der WSV ehrt zum Saisonbeginn seine fleißigsten Sportler, an der Spitze Martina Lehr. Sie hat in ihrer Ruderkarriere 40.448 Kilometer zurückgelegt und erhält den Äquatorpreis. Die geplante Bootstaufe fällt dagegen ins Wasser: Der Transport steckt in Italien fest.

Das Wetter war den Ruderfreunden überaus gesonnen, der Verkehr hingegen umso weniger: Da der nagelneue Newcomer in der Flotte des Honnefer Wassersportvereins (WSV) noch in Italien feststeckte, musste die ursprünglich anberaumte Bootstaufe ausfallen. Machte aber nichts: Den offiziellen Start in die Sommersaison ließen sich die Ruderer davon nicht vermiesen.

22 Teilnehmer starteten beim traditionellen Anrudern in sechs Booten zu einer kleinen vereinsinternen Regatta. Bei strahlendem Sonnenschein galt es, die knapp 35 Kilometer lange Wasserstrecke von Neuwied bis nach Bad Honnef zu überwinden. Sieger gab es keine, denn schließlich war alles „just for fun“, so Wanderruderwart Kai Thomas Richter – eine entspannte Mittagspause in Remagen-Kripp inklusive.

Das Anrudern hat Tradition

Nun gut, eine richtige Winterpause gibt es schon lange nicht mehr für die Ruderer. Wann behindern schließlich noch Eisschollen die Boote auf dem Rhein? „Die Tradition des Anruderns ist zwar geblieben“, sagte Pressewart Sebastian Wolff, „aber eigentlich rudern wir das ganze Jahr durch“. Auch bei winterlicher Kälte wagten sich die Honnefer Sportler hinaus aufs Wasser – und so legen die 260 Mitglieder der Ruderabteilung im vergangenen Jahr eine gehörige Distanz zurück: 2016 schafften sie zusammengerechnet 94.500 Kilometer, also mehr als zwei Erdumrundungen. Das konnte sich sehen lassen.

Wer davon mindestens 600 bis 1.000 Kilometer – gestaffelt je nach Alter und Geschlecht – in einem Jahr geschafft hatte, erhielt das Fahrtenabzeichen des Deutschen Ruderverbandes. Die Standard-Auszeichnung wird stets in Silber verliehen, jede fünfte ist dann ein Gold-Abzeichen. Ruderwart Kai Thomas Richter konnte nun gleich 36 Ruderern, darunter 14 Jugendlichen, diese Plakette für 2016 überreichen. Besonderen Grund zur Freude hatten die beiden Stars des Nachmittags, die Jubilare Dieter Roos und Klaus-Henning Rosen: Für Roos, der in seiner Karriere bislang 4.207 Gesamtkilometer angesammelt hat, war es das erste Gold-Abzeichen; Rosen konnte mit seinen 26 131 zurückgelegten Kilometern bereits zum fünften Mal Gold in Empfang nehmen.

Einzige Frau unter den Äquatorpreisträgern

Doch es kam noch besser: Sage und schreibe 40.448 Kilometer hat Martina Lehr seit Beginn ihrer Ruderkarriere zurückgelegt. Damit ist sie ab sofort eine von gerade einmal drei Personen im Honnefer Wassersportverein und zudem die einzige Frau im Bunde, die – gemessen an der zurückgelegten Gesamtdistanz – einmal komplett um die Welt gerudert ist.

Für diese sagenhafte Leistung konnte sie den seltenen und hoch begehrten Äquatorpreis entgegennehmen – gefordert werden dafür 40.077 geruderte Kilometer, also beinahe exakt die Länge des Erdäquators. Der lautstarke Beifall sprach Bände.

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