Interview mit Franz Lurz Honnefer unterstützt Babyhospital in Bethlehem

Bad Honnef · Sicher an die 20 Mal war Pfarrer i.R. Franz Lurz schon in Bethlehem, besuchte dort das Babyhospital. Zusammen mit einer Pilgergruppe reiste Lurz, der im Januar seinen 80. Geburtstag feierte, kürzlich erneut ins Heilige Land. Mit Lurz sprach über die Reise Claudia Sülzen.

 Setzt sich für das Babyhospital ein: Franz Lurz.

Setzt sich für das Babyhospital ein: Franz Lurz.

Foto: Frank Homann

Was war für Sie das Besondere gerade an dieser Reise?

Franz Lurz: Die Teilnehmer waren Eheleute, mit denen ich persönlich aus meiner Zeit als Seelsorger in Bad Honnef ganz besonders verbunden bin, durch ihre Eheschließungen, durch die Taufe ihrer Kinder. Diese religiöse Verbundenheit war auch vor Ort beim Besuch der heiligen Stätten sehr zu spüren. Ich habe das auch zum Ausdruck gebracht, und wir haben unser Taufversprechen erneuert.

Wie wichtig sind die Gelder, wie sie auch jetzt von den Bad Honnefern – namens aller beteiligten Spender – übergeben wurden?

Lurz: Diese Unterstützung ist natürlich sehr wichtig. Das Babyhospital etwa ist ganz und gar auf Spenden angewiesen, staatliche Unterstützung gibt es nicht. Aber wann immer man die Frage stellt „Wie ist das denn, wenn irgendwann die Spenden ausbleiben?“ bekommt man die Antwort: Wir sind überzeugt, dass dies alles hier mit Gottes Hilfe geschieht und dass es darum auch in der Zukunft weitergehen wird. Das Vertrauen, das aus diesen Worten spricht, hat mich wieder tief beeindruckt.

Ebenso wie die Arbeit, die geleistet wird?

Lurz: Wer das einmal erlebt hat, den lässt es nicht mehr los. Da geht es um Hilfe für die Ärmsten, für Menschen, die sonst keine Chance auf Unterstützung haben. Sie kommen aus dem Negev, aus den Beduinenzelten. Geholfen wird jedem, Christen, Moslems und Juden gleichermaßen. Auch das wird einem nirgendwo sonst auf der Welt so klar: Wenn man etwa in Jerusalem steht und der Blick auf diese Stadt fällt mit ihren muslimischen ebenso wie christlichen und jüdischen Heiligtümern, sieht man, das ist nicht zu trennen, das ist ineinander vernetzt.

Wie wichtig ist es, dass die Unterstützung weitergeht?

Lurz: Das liegt mir natürlich sehr am Herzen. Es ist immer schön, wenn etwas für die gute Sache hereinkommt. Vor allem aber: Es muss ins Bewusstsein. Und ich merke an so vielen Begegnungen, dass es das auch ist, wenn spontan jemand auf mich zukommt und spendet oder wie in einem Fall ein Goldhochzeitspaar sagt: Wir haben doch alles, wir möchten lieber helfen. Das freut mich sehr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort