Bad Honnef Große Zustimmung zur Gesamtschul-Dependance

BAD HONNEF · Auf großes Interesse gestoßen ist die Informationsveranstaltung zu weiterführenden Schulen am Dienstagabend. Rund 150 Zuhörer waren der Einladung des Stadtelternrates ins Rathaus gefolgt.

Am Ende sah sich die Eltern-Lobby im Bemühen für eine Gesamtschul-Dependance am Standort Bad Honnef durch die Auswertung eines Fragebogens bestätigt: 44 anwesende Eltern gaben darin an, ihr Kind an einer Honnefer Filiale der Gesamtschule Oberpleis anmelden zu wollen.

Der Fokus des Abends lag auf der Vorstellung der weiterführenden Schulen. Die Schulleitungen von Siebengebirgsgymnasium, Gymnasium Nonnenwerth, Gymnasium und Realschule Schloss Hagerhof, Realschule Sankt Josef und Konrad-Adenauer-Schule standen für Fragen zu Konzept, Ausrichtung, eventuellen Kosten und mehr ausführlich Rede und Antwort.

Erstmals vertreten war die Gesamtschule in Oberpleis, für die wie berichtet eine Filiale in Honnef angestrebt ist. Renate Künzel, Vorsitzende des Stadtelternrates, am Mittwoch zum GA: "Der Fragebogen zeigt uns: Wir sind mit der Dependance auf dem richtigen Weg." Übertragen auf die etwa 350 Grundschul-Abgänger 2014 lege eine Zustimmung von fast einem Drittel der am Dienstag anwesenden Eltern nahe, dass die Gesamtschul-Filiale die Hürde von mindestens 50 Anmeldungen und damit Zweizügigkeit nehmen werde.

Enttäuscht äußerten sich Bürgermeisterin Wally Feiden und Künzel am Mittwoch, dass Gesamtschulleiter Godehard Mai, der am Mittwoch nicht zu erreichen war, das Thema Dependance nicht erwähnt habe. Feiden erläuterte den Eltern, dass die Gremien in Honnef der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zur Gründung der Dependance bereits zugestimmt haben.

Folgt dem kommende Woche der Königswinterer Stadtrat, könnte ein Antrag an die Bezirksregierung gestellt werden. Bedenken der Königswinterer Opposition, die Dependance gefährde die Differenzierung in Oberpleis und damit die Qualität der Schule, hielt Feiden nach erneuter Absprache mit der Bezirksregierung entgegen: Es sei falsch, anzunehmen, dass beide Standorte dieselben Differenzierungsangebote machen müssten.

Und dass damit, wie von Kritikern befürchtet, die Differenzierung in Oberpleis durch die Filiale in Honnef schmaler ausfallen könnte. Feiden: "Die Bezirksregierung hat erneut bestätigt: Ein Hauptstandort kann sich hier sehr wohl breiter aufstellen als der Nebenstandort." Um ein Beispiel zu nennen: Das Angebot Französisch als zweite Fremdsprache nur in Oberpleis könne auch von Schülern der Dependance genutzt werden, so die Eltern dies wollen - und die Schüler nach Oberpleis fahren.

Grundsätzlich gelte, so Feiden: "Die Bezirksregierung betont, dass sich das Angebot nach der Nachfrage richten muss." Das heißt: Das Interesse der Schüler an jedem Standort für sich ist entscheidend, ob ein Kurs zustande kommt oder nicht; eine "Einschränkung der Differenzierung gibt es nicht". Falsch sei auch, dass Fahrten zwischen den Standorten Lehrerstunden aufzehren würden: Fahrtzeit sei keine Arbeitszeit.

Feiden: "Ich verstehe, dass eine Dependance zusätzliche Erschwernis für den Schulleiter darstellt." So sei sicher eine "geschickte Stundenplanung" nötig, bei der Fahrten etwa "an die Tagesrandzeiten gelegt werden müssen". Aber: "Die Bezirksregierung steht 100-prozentig hinter der Dependance und wird sie, sobald ein Antrag gestellt ist, intensiv begleiten und beraten."

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