Sporthallendiskussion in Bad Honnef Grüne fordern seriöse Entscheidungsgrundlage

BAD HONNEF · Kritik an der Verwaltung übt der Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen nach der Sporthallendebatte. Wie berichtet, hat die Mehrheit aus Allianz (CDU, FDP, Grüne) und Bürgerblock daran festgehalten, weiter zwei Varianten für den geplanten Hallenneubau in Aegidienberg zu prüfen. Ganz anders sieht das die SPD.

Sie hofft, dass bei allen Prüfungen das Bekenntnis auch der Allianz zur großen Hallenvariante Bestand habe. Kämmerin Sigrid Hofmans teilte derweil im Haupt- und Finanzausschuss mit, die Prüfung der Thematik und aller Fragen aus dem Allianz-Antrag werde sicher bis Frühjahr dauern.

Es müsse auch externer Sachverstand eingeholt werden. Grünen-Ratsmitglied Gabriele Clooth-Hoffmeister: "Wichtig ist allein, dass der Honnefer Sport - und auch gerade der Aegidienberger Sport - die bestmöglichen Stätten erhält. Daran wird gemessen, ob die Politik das getan hat, was der Spender mit seinen großzügigen 500.000 Euro wollte und was die Bürgerschaft selbstverständlich erwartet."

Dazu müsse geklärt werden, wie viel Geld für den Bau einer Sportstätte bleibt, wenn alle Sportstätten in die Hand des Eigenbetriebs Freizeitbad Grafenwerth gehen. Dies sei "kein Zauberwerk": "Der Eigenbetrieb besitzt 46 Prozent der Bad Honnef AG und erhält hierfür absehbar Dividenden von nicht weniger als 750.000 Euro. Davon ist das Schwimmbad zu betreiben, was Kosten von gemittelt angenommenen 300.000 EUR entspricht. Weiter sind noch die Kosten der Honnefer Sportstätten in Abzug zu bringen."

Der Rest werde aufgestockt um Sportstättennutzungsgebühren und etwa Sponsorengelder. Dann wisse der Rat, was der Eigenbetrieb finanzieren könne. Das Ergebnis beachte Sanierungsbedarf und setze die verbleibende Summe für den Neubau ein. So "kann der Rat begründet beschließen, was die Stadt tatsächlich bauen kann".

Für die SPD teilt Fraktionschef Klaus Munk mit, es sei Zeit für eine Grundsatzentscheidung pro dreiteilbarer Zweifeldhalle. "Ich hoffe, dass bei aller Prüfung - auch der kleinen Lösung - bei allen Beteiligten in der Allianz der immer wieder betonte Vorrang der größeren Lösung weiter Bestand hat und dass niemand im Stillen darauf hofft, ausreichend Beweise sammeln zu können, um am Ende doch die kleine Lösung durchzusetzen."

Munk befürchtet, dahinter könne der Gedanke stehen, man wolle es vermeiden, "auf dem Berg Kapazitäten zu schaffen, die eines Tages zum Hindernis für eine neue große Halle im Tal werden könnten". Klar sei, dass im Zuzugsgebiet Aegidienberg "sehr wahrscheinlich schon morgen nicht mehr reicht, was heute vielleicht gerade noch - mit Abstrichen - einen Bedarf decken kann".

Wer betone, der ganzen Bürgerschaft verpflichtet zu sein, sei auch verpflichtet, "die selbst für eine kleine Lösung immer noch erheblichen Finanzmittel nicht für unwirtschaftliche Kurzzeitlösungen einzusetzen, wenn es an anderen Stellen in unserer Stadt schon bei einigen Hundert Euro kneift".

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