Kommentar Fragwürdige Abwägung

Ganz verschieden sind die Reaktionen auf den neuen Wegeplan für das Siebengebirge. Dabei haben der Bürgerverein Aegidienberg und der Verschönerungsverein für das Siebengebirge mit ihren Anregungen sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

Während der VVS auf diese Weise einige Wege "retten" konnte, müssen die Aegidienberger künftig auf einige lieb gewonnene Wege verzichten. Unter ihnen sind auch solche mit historischem und identitätsstiftendem Charakter wie der Butterweg oder der Höveler Steig.

Wie die Wanderer, Mountainbiker oder Reiter von Nah und Fern auf das neue Konzept reagieren werden, wird sich allerdings wohl erst zeigen, wenn im Laufe dieses Jahres alle Wege mit roten und gelben Rauten sowie Reitplaketten markiert sein werden. Bis dahin wissen doch nur einige wenige Ortskundige, welche Wege von den Streichungen betroffen sind.

Wer nun allerdings meint, der von den Honnefern bei ihrem Bürgerentscheid abgelehnte Nationalpark würde nun mit der neuen Naturschutzverordnung quasi durch die Hintertür eingeführt, ist nicht redlich. Die neue Verordnung mit Wegeplan war bereits in Arbeit, als von einem Nationalpark noch keine Rede war, auch wenn die Arbeiten für den Zeitraum der Nationalparkdiskussion ausgesetzt wurden.

Ob jedoch eine vernünftige Abwägung zwischen dem hohen Gut Naturschutz und den Nutzerinteressen im Naherholungsgebiet Siebengebirge in jedem Fall gelungen ist, erscheint angesichts des Aegidienberger Beispiels zumindest fragwürdig.

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