Neue Schule in Bad Honnef Erzbistum baut für 30 Millionen

Bad Honnef · Die Altgebäude auf dem Gelände der ehemaligen Realschule Sankt Josef in Bad Honnef werden komplett abgerissen, um Platz für die neue Gesamtschule Sankt Josef zu machen. Lediglich die denkmalgeschützte Villa aus dem ehemaligen Besitz der Franziskanerinnen wird erhalten. Das Erzbistum investiert 30 Millionen Euro. Fertigstellung für 2020/21 geplant.

 Wird 2020 abgerissen: Das alte Schulgebäude der ehemaligen Realschule Sankt Josef. Dort entsteht die neue Turnhalle.

Wird 2020 abgerissen: Das alte Schulgebäude der ehemaligen Realschule Sankt Josef. Dort entsteht die neue Turnhalle.

Foto: Maike Usadel

Die Altgebäude auf dem Gelände der Gesamtschule Sankt Josef werden komplett abgerissen – lediglich die denkmalgeschützte Villa aus dem ehemaligen Besitz der Franziskanerinnen wird erhalten. Der Abriss der Altgebäude erfolgt in zwei Schritten, damit die Schüler nicht ausgelagert werden müssen: Erst wenn die neuen Schulgebäude fertiggestellt sind, wird das historische derzeitige Hauptschulgebäude abgerissen und an dessen Stelle eine neue Turnhalle gebaut. Geplante Fertigstellung ist 2020/21.

Zum Beginn des Schuljahres ist die neue Erzbischöfliche Gesamtschule Sankt Josef mit vier Klassen und 108 Schülern an den Start gegangen. Schon damals war klar: Die bisherigen Schulgebäude der auslaufenden Realschule sind für die neue Ausrichtung der Schule nicht ausreichend. Zudem gehört zu der Vereinbarung mit der Stadt der Bau einer neuen Turnhalle – denn Hallenzeiten sind bekanntlich in Bad Honnef knappe Ware.

Nachdem das Erzbistum bereits vor einigen Wochen bekannt gegeben hatte, in Honnef deutlich mehr als die ursprünglich geplanten 22 Millionen Euro investieren zu wollen, stellte es nun am Donnerstagnachmittag die konkreten Planungen vor. Bis 2020/21 soll auf dem Gelände ein komplett neues Schulzentrum entstehen. Kostenpunkt: 30 Millionen Euro.

„Das ist die Summe, die wir bereit sind, in den Standort Bad Honnef zu investieren, um den Kindern ein zweites Zuhause zu bieten“, so Bernadette Schwarz-Boenneke, Hauptabteilungsleiterin Schule/Hochschule beim Erzbistum. Gemeinsam mit Projektleiter Thomas Pitsch und Peter Thein aus der Abteilung Bau stellte sie mit dem Honnefer Bürgermeister Otto Neuhoff die Pläne vor.

Acht Architekten hat man eingeladen, an dem Wettbewerb für die neue Schule teilzunehmen. Erfahrene Unternehmen aus der weiteren Region, um eine engmaschige Begleitung zu garantieren und die das Projekt von Anfang an betreuen sollen. Im März soll die Jury aus Fachleuten, Vertretern des Erzbistums und der Stadt über den Siegerentwurf entscheiden. Anschließend sollen alle Bürger die Gelegenheit erhalten, sich die Entwürfe anzusehen.

„Wir hoffen, im Herbst 2017 mit den Abrissarbeiten beginnen zu können“, so Projektleiter Pitsch. Dem Bagger zum Opfer fallen dann zunächst die aktuelle Turnhalle, das Tagungshaus von Haus Magdalena sowie die Aula, der Raum für die Mittagsbetreuung und die alte Kapelle der Schule. Erhalten bleibt zunächst das alte Schulgebäude, in dem die Kinder weiter unterrichtet werden.

Für die Mittagsbetreuung sollen Räume im Obergeschoss hergerichtet werden. „Wir wollten die Schüler nicht irgendwo in der Stadt verstreuen.“ Für den Sport sei das unumgänglich, „aber hier hat uns die Stadt bereits Hallenzeiten in städtischen Einrichtungen zugesagt“, so Pitsch.

Die Villa, die auch eine Hauskapelle beinhaltet, soll in den neuen Schulkomplex integriert werden. „Damit wird die Schule auch künftig einen sakralen Raum für Schüler und Lehrer bieten“, so Schwarz-Boenneke. Die Schule selbst soll modernsten pädagogischen Anforderungen entsprechen.

Derzeit gehen die Beteiligten davon aus, dass die Bauarbeiten 2020 abgeschlossen sein werden. Dann werden die Schüler in die neue Schule umziehen und der markante Altbau abgerissen. An dieser Stelle soll dann die neue Zweifachturnhalle mit Zuschauergalerie errichtet werden, die auch den Ansprüchen der Sportvereine entspricht. Angepeilter Fertigstellungstermin: 2021.

Ebenfalls mit in Angriff genommen werden soll in diesem Zusammenhang die prekäre Verkehrssituation. So soll an der Rommersdorfer Straße mehr Platz geschaffen werden, eine „Dropzone“, eine Art Bushaltestelle für die Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, geschaffen und der Schulparkplatz verlegt werden. Der Baustellenverkehr soll zunächst vor allem über die Königin-Sophie-Straße abgewickelt werden.

Bürgermeister Otto Neuhoff zeigte sich mit der Entwicklung rund um die Schule sehr zufrieden. Erstmals habe es dieses Jahr im Schulamt keine Anrufe verzweifelter Eltern gegeben, die nicht wussten, wohin sie ihre Kinder schicken sollten. Gleichzeitig habe sich gezeigt, dass die Tatsache, dass es sich bei der Gesamtschule um eine konfessionell gebundene Schule handle, kein Problem sei. Sein Fazit: „Die Kooperation entwickelt sich hervorragend. Ich bin mehr als begeistert.“

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