Aalkönig des Rheinlandes Erzbischof Kardinal Marx wird Nachfolger von Theo Waigel

BAD HONNEF · Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, wird der neue "Aalkönig des Rheinlandes". Angeführt von seinem Sprecher, Staatssekretär a.D. Friedhelm Ost, nominierte das Aalkönigskomitee den hohen geistlichen Würdenträger am Mittwoch feierlich zum Nachfolger des ehemaligen Bundesfinanzministers Theo Waigel. Ost hob besonders Marx' Einsatz als "leidenschaftlicher Kämpfer für die Menschenrechte" hervor.

Der Ort der Nominierung war nicht zufällig gewählt. Nicht wie sonst "in Sichtweite des Aalschokkers Aranka", der gegenwärtig auf der Werft überholt wird, sondern vor einem Gotteshaus kam das Komitee zusammen: vor dem kleinen, feinen Anna-Dom - oder auch, wie Ost schmunzelnd anfügte, dem "kleinen Vatikan von Rommersdorf".

"Das Aalkönigskomitee freut sich, dass ein so prominenter und profilierter Mann der Kirche wie Reinhard Marx auf dem Weg der Aalmonarchie mitgehen wird", so Ost. Hier greife eins ins andere: Zum einen sei da Kardinal Marx, der "beharrlich seinen Kurs des Glaubens, der Moral und der Ethik" verfolge und die Würde des Menschen und soziale Gerechtigkeit in das Zentrum seines Wirkens stelle. Zum anderen sei da das Aalkönigskomitee, das sich nicht nur für den Erhalt des Aalschokkers als Bad Honnefer Wahrzeichen einsetze, sondern in den vergangenen Jahren bereits eine sechsstellige Summe für soziale Zwecke aufgebracht hat.

Ermöglicht wird letzteres immer wieder durch das Krönungsfest im Kursaal, dessen Erlös vor allem in Jugendprojekte fließt. Wenn Reinhard Kardinal Marx im Oktober das Zepter des Aalkönigs übernimmt, wird es nicht sein erster Besuch in Bad Honnef sein. "Des Öfteren war er vor allem im Katholisch Sozialen Institut zu Gast", so Ost.

Die Anna-Kapelle wurde laut Ost gewählt als Ort der Nominierung auch als "Zeichen der engen Verbundenheit mit den Kirchen in der Arbeit für soziale Aufgaben". Besonders erfreut über diese Wahl indes ist auch Herbert Breuer: 2007 war es dem Rektor der Anna-Kapelle vergönnt, mit Marx im Trierer Dom das Osterhochamt zu konzelebrieren.

"Der nominierte Aalkönig kennt aus eigenem Erleben eine Vielzahl von Gewässern und Flüssen - von der Pader über Ruhr, Mosel und Saar bis zur Isar und zum Tiber", so Ost. Stets habe er sich in Wirtschafts- und Sozialpolitik eingebracht und zuletzt gefordert: "Die katholische Kirche muss ihren Einsatz für Europa intensivieren."

Kardinal Marx:
Der 1953 in Westfalen Geborene hat Theologie und Philosophie studiert. 1979 wurde er zum Priester geweiht. Von 1981 bis 1986 war er geistlicher Rektor des Sozialinstitutes Kommende des Erzbistums Paderborn. Er setzte seine Studien fort, promovierte. 1996 wurde er Weihbischof, 2001 Bischof des Bistums Trier, Ende 2007 Erzbischof von München und Freising. 2010 folgte die Aufnahme ins Kardinalskollegium. 2013 nahm er teil am Konklave zur Wahl von Papst Franziskus.

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