Projektgruppe der Evangelischen Jugend Bad Honnef Eine Kindersicht, die nachdenklich stimmt

BAD HONNEF · Spielplätze und Freizeitmöglichkeiten, die Chance, zu lernen und zur Schule zu gehen, ein liebevolles Zuhause und freie Meinungsäußerung - dass all dies nicht selbstverständlich ist, haben Kinder in einer Projektgruppe der Evangelischen Jugend Bad Honnef erfahren.

 Spiel & Freizeit und Bildung sind zwei der Rechte, mit denen sich die Kinder beschäftigt haben.

Spiel & Freizeit und Bildung sind zwei der Rechte, mit denen sich die Kinder beschäftigt haben.

Foto: frank Homann

Sie nahmen Kinderrechte in Bad Honnef und weltweit unter die Lupe. Und sie schufen eine Ausstellung mit eigenen Fotos, Fotos aus aller Welt und Textbeiträgen, die nachdenklich stimmen. Die Ausstellung ist noch bis zum ersten Advent immer werktags von 9 bis 18 Uhr in der Erlöserkirche an der Luisenstraße zu sehen.

Ausgerüstet mit Fotoapparaten machten sich die zwölf Kinder zwischen neun und elf Jahren zunächst auf ihren Weg durch Bad Honnef. Herausgekommen sind bei den wöchentlichen Treffen wunderbare Fotos, die dokumentieren: Hier in Bad Honnef ist ihre eigene Kinder(rechts)welt in Ordnung.

Doch natürlich war das Projekt, das finanziell vom Aalkönigskomitee ermöglicht und das von Jugendleiter Andreas Roschlau sowie mit maßgeblicher Unterstützung der Jugendlichen Sara Kikillus und Carla Terboven konzipiert und begleitet wurde, weit mehr als eine Betrachtung des Ist-Zustandes in der Heimatstadt.

Und so warfen die Kinder den Blick über den Tellerrand, beschäftigten sich intensiv mit der Situation von Gleichaltrigen in den armen und ärmsten Regionen dieser Welt, in denen Bildung, freie Meinung, der Schutz vor Gewalt und wirtschaftlicher Ausbeutung, selbst die tägliche Nahrung keine Selbstverständlichkeiten sind.

"Es ist gut, dass wir Kinder hier in Deutschland nicht arbeiten müssen. Im Gegensatz zu anderen Kindern, die in anderen Ländern leben und sehr hart arbeiten müssen", lautet denn auch eine Feststellung der Kinder auf einer Stellwand. Und eine andere, diesmal zur Religionsfreiheit: "Ich finde, jeder soll selbst entscheiden, welche Religion er möchte. Jeder darf zu Gott beten, wo und wann er will."

Symbol des Wunsches, dass all dies und vieles mehr für die Kinder rund um den Erdball zutreffen möge, ist ein gebastelter Heißluftballon, der alle versammelten Kinderrechte in den Himmel zu tragen scheint. "Das Ganze ist ein Prozess", kündigte Jugendleiter Andreas Roschlau an, dass die Ausstellung gewissermaßen eine Etappe darstelle bei der Beschäftigung mit diesem überaus wichtigen Thema.

Und so soll auch die Ausstellung noch wachsen: Vor jeder Wand liegen Papier und Stift bereit, verbunden mit einer Frage zum jeweiligen Kinderrecht und der Bitte, einen eigenen Gedanken hinzuzufügen. "Was würde es bedeuten, wenn Du nicht lesen, schreiben und rechnen könntest?", ist da etwa zu lesen. Oder: "Was ich schon immer mal der Bürgermeisterin sagen wollte." Die Ausstellung wächst, und mit ihr hoffentlich das Bewusstsein, dass Kinderrechte alle angehen.

Ausstellung "Kinderrechte aus Kindersicht", Erlöserkirche, Luisenstraße, werktags 9 bis 18 Uhr (bis 1. Advent).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort