Städtepartnerschaft in Bad Honnef Ein vielstimmiges Konzert der Freundschaft

Bad Honnef · Bürger aus Bad Honnef und Berck-sur-Mer feiern gemeinsam das 40-jährige Bestehen der Städteehe mit einem Festakt und Konzerten mit internationaler Beteiligung.

Gleich mehrere Reisebusse rangierten am Samstag vor dem Kursaal an der Bad Honnefer Hauptstraße. Es war ein besonderer Moment nicht nur für den Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees Bad Honnef/Berck-sur-Mer, Rainer Kubis, der sich als besonnener Einweiser erwies.

Schließlich war die Ankunft der Gäste das äußere Zeichen für ein besonderes Ereignis: In Bad Honnef gefeiert wurde das 40-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft mit Berck-sur-Mer. Neben Gästen aus dem französischen Berck reisten dafür solche aus Bad Honnefs Partnerstadt in der Lausitz, Wittichenau, sowie aus Bercks englischer Partnerstadt Hythe an.

Nachdem eine Bad Honnefer Delegation im Mai in den Norden Frankreichs gereist war, stand jetzt der zweite Teil des Jubiläums an. Die Feier wurde am Samstag mit einem Festakt im Kursaal eingeleitet. Schon im Foyer waren viele Menschen in lebhafte Gespräche verwickelt, Sprachfetzen aus Deutsch, Französisch und Englisch flogen durch den Raum: bilinguale Freundschaft halt in bester Manier.

Die Partnerschaft lebt

Beleg dafür lieferten auch die Reden, allen voran von Kubis und seiner „Amtskollegin“ Colette Martel und der beiden Bürgermeister Otto Neuhoff und Bruno Cousein. Ebenfalls zu Gast war der Vorsitzende der Deutsch-Französischen Gesellschaft, Herbert Jess. Das gemeinsame Fazit: Die Städtepartnerschaft zwischen Bad Honnef und Berck-sur-Mer sei vorbildlich, vor allem - lebendig.

Das sei nicht selbstverständlich, betonte Neuhoff. Als Beispiel führte er ein Video an, dass zu Beginn der Städtepartnerstadt aufgenommen wurde. Fast förmlich und steif hätten damals die Akteure gewirkt – nach den Schrecken zweier Weltkriegen und einer Jahrhunderte alten Erzfeindschaft nicht verwunderlich. Was daraus erwachsen sei: Ein gedeihliches Miteinander, ein reger Austausch der Menschen in beiden Städten, basierend auf großem ehrenamtlichen Engagement.

Von Förmlichkeit oder gar Reserviertheit war denn auch am Wochenende nichts zu spüren. Wie bei Friederike Amann und Anaëlle Joly. Über einen Schüleraustausch zwischen Schulen aus Bad Honnef und Berck hatten sie sich kennengelernt, die Freundschaft verbindet sie bis heute. Gemeinsam hatten sie nun einen Poetry Slam vorbereitet. In der Muttersprache der jeweils anderen trugen sie einen selbstgedichteten Text vor, der die Geschichte des Austauschs zusammenfasste. Auf den mehr als souveränen Vortrag folgte tosender Applaus.

Internationales Musikfest am Rathaus

Unterstützt wurde der fröhliche Charakter der Veranstaltung durch viel Musik. Die Bläser vom Club Musical Berquois spielten gemeinsam mit dem Bad Honnefer Pendant „Clax“ Songs wie Coldplays „Viva la Vida“ oder „Happy“ von Pharrell Williams. Der Bad Honnefer Gospelchor „'n Joy“, der genau wie das Bläserensemble Clax schon im Mai in Berck mitgefeiert hatte, sorgte mit den französischen Sängern von „Croq'Notes“ und mitreißenden Liedern für gute Stimmung.

Begleitet wurden sie vom Collegium Musicum, das auch den vierten Satz aus der Suite „L'Arlésienne“ von Georges Bizet aufführte. Sie alle belegten das Verbindende der Musik. Eine Fortsetzung gab es auf dem Rathausplatz: Beim Internationalen Musikfest traten verschiedene Live-Bands auf. Mit ihnen profitierten die Zuschauer von den sommerlichen Temperaturen und dem blauen Himmel.

Partnerschaftsbaum gepflanzt

Die „Hythe Town Concert Band“ machte den Anfang und überzeugte mit einem Repertoire vom englischen Marsch bis zum Abba-Medley. Mit Lars Fredriksson aus Bad Honnefs schwedischer Partnerstadt Ludvika war ein weiterer internationaler Gast dabei. Auf seiner Geige bot er Folk-Songs dar. Parallel gaben "'n Joy" und "Croq' Notes" ein gemeinsames Konzert in der bis zum letzten Platz gefüllten Rhöndorfer Kirche Sankt Mariä Heimsuchung.

Vielversprechende Bande knüpften "Clax" und der "Club Musical Berquois". Nach gemeinsamen Proben nach dem Festakt spielten sie gemeinsam auf – und das funktionierte so gut, dass für 2018 eine gemeinsame Konzertreise geplant wird. Mit Pflanzung eines Partnerschaftsbaums im Reitersdorfer Park am Sonntag fand das Fest einen symbolischen Schlussakt: auf eine blühende (Partnerschafts-)Zukunft.

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