Verein Literatur im Siebengebirge Ein Lesefest unter dem Motto "Lebenswege"

RHÖNDORF · Wer Bücher liebt und gerne zuhört, wenn andere vorlesen, ist beim Lesefest von „Literatur im Siebengebirge“ am Samstag, 22. Oktober, richtig. Unter dem Motto „Lebenswege“ geht es um 18 Uhr los im Pfarrsaal der Rhöndorfer Gemeinde Sankt Marien.

 Vorfreude bei den Lesefest-Machern: Michaela Küpper (l.) und Britta Sabbag lesen in der Rhöndorfer Bücherei.

Vorfreude bei den Lesefest-Machern: Michaela Küpper (l.) und Britta Sabbag lesen in der Rhöndorfer Bücherei.

Foto: Frank Homann

Es ist eine Premiere: Der Verein arbeitet erstmals mit einer Pfarrbücherei zusammen. Die Voraussetzungen sind perfekt, denn Anfang dieses Jahres wurde die öffentliche katholische Bücherei Rhöndorf neu gestaltet, mit Lesesesseln und Blick ins Grüne. Büchereileiterin Waltraud Dittscheidt war gleich Feuer und Flamme, als der Verein bei ihr anfragte.

„Diesmal haben wir das Konzept leicht verändert“, sagte Vorsitzender Rainer Quink. „Wir konzentrieren uns auf zwei Autorinnen. Unser Ziel ist es, regionale Autoren zu unterstützen und ihnen ein Forum zu geben. Und das werden immer mehr.“ Michaela Küpper (50) aus Königswinter-Berghausen und Britta Sabbag (37) aus Bonn lesen aus ihren aktuellen Büchern.

Außerdem, so Cornelia Nasner von „Literatur im Siebengebirge“, werden kurze Beiträge zu hören sein, die von Bewohnern des Hauses Hohenhonnef stammen, wo es neuerdings einen Literaturkreis gibt. Und der syrische Flüchtling Ihaab Haj Khalf trägt ebenfalls einen kleinen Text vor. Nasner: „Da passt unser Motto ,Lebenswege‘ sehr gut.“ Die Geigerin Jacky wird zwischen den Beiträgen spielen.

Michaela Küppers Krimi „Witwenrallye“ spielt an der Sieg, im Hennefer Raum. Reitstallbesitzer, Ex-Bankräuber, abtrünnige Ehefrauen und ein ominöser Brief sind Zutaten für die Story um Privatdetektivin Johanna Schiller

"Die Geschichte steht im Vordergrund"

Britta Sabbag geht in ihrem Buch nicht auf Mörderjagd. In ihrem Buch „Der Sommer mit Pippa“ wird vielmehr eine beste Freundin gesucht. „Es ist keine Liebeskomödie, sondern eine Frau rettet eine Frau aus Freundschaft.“ Die Bonner Autorin sagte: „Ich liebe Geschichten als Genre, ich will erzählen.“ Auch Kinder- und Jugendbücher verfasste sie bereits, nachdem sie mit Frauenbüchern angefangen hatte.

Küpper hat sich auf den Regionalkrimi konzentriert. „Die Geschichte steht im Vordergrund, nicht unbedingt das Regionale.“ Blut fließt immer. „Aber es ist zu verkraften.“ Die Autorin hat Soziologie, Psychologie, Politik und Pädagogik studiert, als Projektmanagerin für einen Verlag gearbeitet.

Ihr Erstling trug den Titel „Wintermorgenrot“, ein zeitgeschichtlicher Roman. „Witwenrallye“ ging die „Wildwasserpolka“ voraus, die in Siegburg „getanzt“ wird. Aber auch das Krimispiel „Mord in der Villa Mafiosa“, bei der die Teilnehmer mit einem Menü verwöhnt werden nach italienischen Kochrezepten aus einem beiliegenden Heft, stammt aus ihrer Feder.

Britta Sabbag hat einen ganz eigenen Weg zum Buch eingeschlagen. Sie studierte Psychologie und Sprachwissenschaft, war Personalreferentin eines Unternehmens. „Ich habe Führungskräfte eingestellt und gefeuert“, sagt sie. „Als der Betrieb verkauft wurde, habe ich 150 Leute entlassen. Nummer 150 war ich. Aber ich war nicht traurig.“

Nach drei Tagen mit vielen Spaziergängen entschloss sie sich, ein Buch zu schreiben. „Es sprühte wie aus einer Sektflasche. Ich habe ganz viel und ganz schnell geschrieben.“ Heraus kam der Titel „Pinguinwetter“. Sabbag: „Das wurde ein Megabestseller.“

Werbung für das Lesen

Literaturfreunde aus Bad Honnef und Königswinter gründeten 2013 den Verein „Literatur im Siebengebirge” (LiS). LiS möchte eine Plattform für regionale Autoren bieten, mit Lesungen und anderen Veranstaltungen zum Lesen animieren und andere Literaturkreise in der Umgebung vorstellen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort