Katholisch Soziales Institut in Bad Honnef Ein Abschied auf Raten

Bad Honnef · Am vierten Advent beginnt er endgültig, der Abschied auf Raten vom Katholisch Sozialen Institut (KSI). Am Sonntag, 18. Dezember, um 10 Uhr zelebriert Weihbischof Rolf Steinhäuser eine Abschiedsmesse in der Institutskapelle. Am Sonntag, 8. Januar, endet die letzte Veranstaltung der Bildungseinrichtung – und für die Belegschaft heißt es: Koffer packen.

Im Februar zieht das Institut auf den Siegburger Michaelsberg um – nach 65 Jahren in Bad Honnef. Für viele Bad Honnefer war die Nachricht, dass das KSI umziehen wird, ein Tiefschlag. Da wäre zum einen die Bedeutung als Tagungshaus mit im Schnitt 17.000 Besuchern jährlich. Allein 2016 verzeichnete das Haus bis Ende November schon 17.333 Gäste und 20.877 Übernachtungen, teilte eine Sprecherin des Erzbistums auf GA-Anfrage mit.

Jahr für Jahr wurden im KSI 400 eigene Veranstaltungen durchgeführt. Hinzu kamen noch die Veranstaltungen und Buchungen durch externe Anbieter. Zudem war das KSI stets in der Stadt verankert, durch zahlreiche kulturelle Veranstaltungen wie Ausstellungen oder auch durch enge Beziehungen zur Selhofer Kirchengemeinde, so über die jeweiligen Hausgeistlichen, deren Hilfsprojekte nach wie vor unterstützt werden. Hinzu kamen Kooperationen wie mit der Fachhochschule.

Das KSI hat gegenwärtig 85 Mitarbeiter. Das Gros hat sich entschieden, mit auf den Michaelsberg umzuziehen. „Einige ältere Mitarbeiter wagen diesen Schritt nicht mehr und haben ein Altersteilzeitmodell in Anspruch genommen. Betriebsbedingte Kündigungen hatten wir im Vorfeld bereits ausgeschlossen, so dass dies in unseren Überlegungen zu keinem Zeitpunkt eine Rolle gespielt hat“, so Christina Weyand namens des Erzbistums.

Nicht zuletzt die Frage danach, was aus der zentral gelegenen Immobilie werden würde, treibt die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung und die Nachbarn in Bad Honnef um. Das Gelände ist seit 1896 im Besitz des Erzbistums, das Ursprungsgebäude war zunächst als Priesterseminar und Altenheim genutzt, später wurde neu- und ausgebaut. Eine Antwort auf die zentrale Frage gibt es noch nicht, wie Weyand am Dienstag noch einmal bestätigte.

Wie mehrfach berichtet, plant das Erzbistum, die Liegenschaft zu verkaufen. Weyand: „Das Erzbistum führt derzeit Gespräche mit potenziellen Interessenten. Bisher hat sich allerdings noch keine Entscheidung hinsichtlich der Zukunft des Hauses ergeben.“ Da die Gespräche noch liefen, „möchten wir derzeit keine Namen nennen“.

Grundsätzlich hätten die „Interessenten einen sozialen Charakter beziehungsweise das Allgemeinwohl der Bürger von Bad Honnef im Blick“. Und: „Da bisher kein Käufer gefunden ist, müssen wir zunächst einmal einen Leerstand in Kauf nehmen. Eine Zeitschiene ist noch nicht absehbar. Wir bemühen uns, hier so schnell wie möglich Klarheit zu schaffen.“

Für den Leerstand seien erste Maßnahmen „auf den Weg gebracht worden. Dazu gehört auch eine entsprechende Absicherung des Gebäudes und des Geländes“, so Weyand. Die Kapelle solle wenn möglich erhalten bleiben.

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