Bad Honnef Eichhorn leitet die Stadtbücherei

BAD HONNEF · Kleine Nachtgespenster geistern im Herbst durch die Stadtbücherei. Der Förderverein der Stadtbücherei beschloss auf seiner Jahrhauptversammlung, auch in diesem Jahr wieder die beliebte Büchereinacht durchzuführen.

 Der Vorstand des Fördervereins um die scheidende Leiterin Edda Biesterfeld (3.v.r.).

Der Vorstand des Fördervereins um die scheidende Leiterin Edda Biesterfeld (3.v.r.).

Foto: Frank Homann

Abenteuerbücher stehen dann auf der Agenda. Dabei ist die Nacht im Schlafanzug in der Bücherei ohnehin Abenteuer pur. Noch einen wichtigen Termin für alle Lesefreunde nannte die Vorsitzende Erika Fenkes: Vom 30. September bis zum 2. Oktober wird jeweils von 17 bis 18 Uhr in der Bücherei quasi Party gefeiert. Dann gibt es Sekt und Häppchen für alle Besucher.

Der Grund: Die bisherige Leiterin der Bücherei, Edda Biesterfeld, übergibt den Schlüssel an Stephanie Eichhorn. Denn für die langjährige Chefin des Büchertempels konnte nun die Nachfolge geregelt werden.

Aus einem Kreis von insgesamt 40 Bewerbern fiel die Entscheidung auf Stephanie Eichhorn. "Der Förderverein war mit in die Findung und die Bewerbungsgespräche eingebunden. Stephanie Eichhorn hat uns beeindruckt. Es wird einen nahtlosen Übergang geben und auch weiterhin eine ganz enge Zusammenarbeit mit dem Förderverein", so Erika Fenkes.

Die Nachbesetzung der Position habe den Verein stark beschäftigt. "Wir sind froh, dass Verwaltung und Politik ermöglicht haben, dass es wenigstens mit einer halben Stelle in der Bücherei weitergeht. Nachdem die Musikschule auf eine halbe Stelle gekürzt wurde, war klar, dass auch bei uns keine volle Stelle machbar ist.

Ohne den Einsatz unserer ehrenamtlichen Leute bei der Ausleihe, beim Einbinden und Einstellen der Bücher geht es aber nicht. Mehr als 20 Stunden Öffnungszeit stehen bei einer halben Stelle einer Arbeitszeit von 19,5 Stunden gegenüber", sagte Erika Fenkes. Ehrenamtliche bei der Stange zu halten und neue zu gewinnen sei deshalb ein wichtiges Thema auch in der Zukunft.

Zudem will sich der Förderverein wie bisher um Veranstaltungen kümmern. Der Verein hat derzeit 98 Mitglieder. Die Versammlung wählte Anne Jenniches zur Beisitzerin als Nachfolgerin von Ursula Gilbert, die ihr Amt abgab.

Kurz gefragt

Hatten Sie schon mal Zeit, in der Honnefer Bücherei zu schmökern?
Stephanie Eichhorn: Ich hatte mich vor meiner Bewerbung dort einmal inkognito umgesehen, auch die Titel der Bücher in den Regalen betrachtet, aber natürlich kein ganzes Buch gelesen.

Und danach war klar: Hier bewerbe ich mich?
Eichhorn: Die Bücherei gefiel mir sehr gut. So habe ich mich entschlossen, noch einmal etwas anderes zu machen nach 17 Jahren. Ich bin freundlich aufgenommen worden, die Atmosphäre ist sehr gut.

Was nehmen Sie sich vor?
Eichhorn: Erst einmal möchte ich den Standard halten. Der Förderverein mit dem Team der ehrenamtlichen Mitarbeiter wird auch künftig eine wichtige Funktion haben. Die Mitglieder haben sich sehr aufgeschlossen gezeigt. Ich habe Ideen mit Schwerpunkten in der Kinder- und Jugendliteratur sowie in der Leseförderung.

Was lesen Sie gerade?
Eichhorn: Daniel Kehlmanns neuen Roman "F". Denn am 22. Juni bin ich beim "Literarischen Quartett" des Kreises "Literatur im Siebengebirge" dabei.

Welche Rolle nehmen Sie ein? Die des kritischen und unvergessenen Marcel Reich-Ranicki?
Eichhorn: So aggressiv bin ich nicht. Ich schätze Kehlmann und werde ihn sicher nicht verreißen. Die Zusammenarbeit mit solchen Gruppierungen wie dem Literaturkreis werde auch ich pflegen.

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