Immobilie steht leer Drei Millionen Euro für den Uhlhof in Bad Honnef

Bad Honnef · Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb bietet den leerstehenden Uhlhof in Bad Honnef zum Kauf an. Der Preis von drei Millionen Euro sei eine „Orientierungsgröße“.

 Steht zum Verkauf: Der Uhlhof samt Nebengebäuden und einem 42 000 Quadratmeter großen Grundstück.

Steht zum Verkauf: Der Uhlhof samt Nebengebäuden und einem 42 000 Quadratmeter großen Grundstück.

Foto: Frank Homann

„Idyllisches Anwesen mit Rheinblick an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz“: So wirbt der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) Nordrhein-Westfalen für ein Objekt, um dessen Zukunft jahrelang gerungen worden war: den Uhlhof. Wie berichtet, ist die Akademie für Internationale Zusammenarbeit (AIZ) Ende Dezember nach Bonn-Röttgen umgezogen. Das bisherige AIZ-Domizil soll verkauft werden, kündigte der Bau- und Liegenschaftsbetrieb bereits im Januar an. Preisvorstellung, so der BLB jetzt auf seiner Internetseite: drei Millionen Euro.

Der angegebene Kaufpreis verstehe sich dabei als Orientierungsgröße, teilt der BLB weiter mit; die Liegenschaft solle in einem mehrstufigen Bieterverfahren zum Höchstgebot veräußert werden. Wie mehrfach berichtet, waren im Uhlhof seit 1965 Entwicklungshelfer auf ihren Einsatz im Ausland vorbereitet worden.

Wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Kommunen

Das Anwesen, das dem Land NRW gehört, war zunächst Sitz der „Zentralstelle für Auslandskunde der Deutschen Stiftung für Internationale Entwicklung“, Vorläufer der AIZ, die schließlich in der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) aufging. Ende 2013 kaufte die GIZ die ehemalige Andreas-Hermes-Akademie in Bonn-Röttgen. 2014 wurde beschlossen, auch die AIZ nach Röttgen zu verlegen.

Alle Appelle, so der damaligen Bad Honnefer Bürgermeisterin Wally Feiden, ihres Nachfolgers Otto Neuhoff und des Unkeler Verbandsbürgermeisters Karsten Fehr, halfen nichts: Der Umzug war nur noch eine Frage der Zeit. Immerhin: Bis zu 40.000 Übernachtungen pro Jahr schlugen als Spitzenwert zu Buche, wenn im Uhlhof Seminaristen und ihre Familien auf den Auslandsaufenthalt vorbereitet wurden – ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Kommunen.

Interessenten können sich melden

Angepeilt für den Umzug war eigentlich schon das Frühjahr 2017. Ende des Jahres setzte die GIZ ihre Pläne um. Frank Buch vom BLB bestätigte im Januar gegenüber dem GA die Verkaufsabsichten des Landes; bis es so weit sei, müsse aber zunächst eine Bewertung vorgenommen werden. Die ist inzwischen offenkundig erfolgt, die Verkaufsabsicht ist nun auf der Internetseite konkretisiert.

Das ehemalige Schulungs- und Seminarzentrum liegt demnach auf einem Grundstück von rund 42.000 Quadratmetern. Neben der denkmalgeschützten Villa gehören zum Anwesen rund 1300 Quadratmeter Seminargebäude und ein Appartmenthaus mit 37 Einheiten. Laut BLB handelt es sich um ein Gewerbegrundstück, das planungsrechtlichen im Außenbereich liegt. Bedeutet auch: „Nach ersten planungsrechtlichen Einschätzungen wird eine dauerhafte Wohnnutzung des Gesamtstandortes ausgeschlossen. Eine Nutzung als Tagungsstätte erscheint unter bestimmten Voraussetzungen hingegen denkbar.“

Aufgrund dieser Einschränkungen sei eine Kontaktaufnahme mit der Stadtplanung im Rathaus empfohlen. Ob und wie zügig der Leerstand beseitigt werden kann, ist offen. Interessenten könnten sich bis Anfang Mai melden, so der BLB.

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