Benefizkonzert im Kursaal Domstürmer spielen "für lau" für Bad Honnefer Kinder

BAD HONNEF · Die Kölner Band Domstürmer hat ihr Versprechen wahr gemacht. Auf Einladung der KG Halt Pol gaben die fünf Musiker samt Ersatzkeyboarder ein Konzert zugunsten der Feriennaherholung des Stadtjugendrings.

 Auftritt „für lau“ und für den guten Zweck: Die Domstürmer mit Aushilfskeyboarder Stephan Christ.

Auftritt „für lau“ und für den guten Zweck: Die Domstürmer mit Aushilfskeyboarder Stephan Christ.

Foto: Frank Homann

Erst stand das Publikum ohne Dom, ohne Rhing, ohne Sunnesching da, am späten Abend landete es auf dem „Highway to Hell“. Und Domstürmer-Frontmann Micky Nauber ließ es dabei so richtig krachen – beim höllisch-guten AC/DC-Welthit wechselte er nämlich ans Schlagzeug. Rock kann die Truppe also auch, wie sie beim Benefizkonzert im Kursaal zeigte. Motto des Auftritts, der mit der KG Halt Pol verabredet worden war: „Wir spielen für lau, ihr macht die Arbeit.“

Die Männer um KG-Halt-Pol-Präsident Jörg Pütz hatten alle Hände voll zu tun, um die rund 450 Besucher mit Getränken, Würstchen und Steaks zu versorgen. Ins Schwitzen kamen die Domstürmer „hier in der finnischen Sauna“ aber auch. Als die Band zum Ende des Konzerts ihren Hit „Meine Liebe, meine Stadt, mein Verein“ nochmals anstimmte, marschierte der Elferrat in Arbeitskluft auf die Bühne, einer sogar mit Grillmeisterschürze, um mitzusingen.

"Wir unterstützen das gern"

Ein grandioser Abend, dessen Erlös für die Feriennaherholung des Stadtjugendrings bestimmt ist: 180 Kinder dürfen sich auf ein Sahnehäubchen im Programm freuen. „Wir sind ja selbst Familienväter und unterstützen das sehr gern“, meinte Micky Nauber, an dessen Mikroständer die ersten Schühchen seines Sohnes hängen. „Auch die Kinder brauchen Ferien, denn heutzutage haben die ein ordentliches Pensum zu leisten. Schön, dass wir unseren Beitrag dazu leisten können“, sagte er, während Techniker das Equipment der Kultband aufbauten. So mancher Fan nutzte die Zeit, um draußen ein leckeres Würstchen zu essen, was den Gewinn der Veranstaltung natürlich steigerte. Kongressparkchef Michael Holmer Gerdes hatte der KG, ganz im Sinne des Benefizgedankens, gestattet, die komplette Bewirtschaftung selbst zu übernehmen.

So blieben auch die Besucher bei Kräften, die ja ständig in Aktion gerieten – klatschten, wippten, die Arme nach oben rissen. Beim jecken Ohrwurm „Ohne Dom, ohne Rhing, ohne Sunnesching“ hatten sie ohne Kommandos die Bewegungen drauf. Ganz vorn an der Bühne drängten sich dabei einige Pänz, die an diesem Tag mal länger aufbleiben durften. Mit von der Partie: Bonns Kinderprinz Vin-Luca und seine kleine Schwester Mia aus Bad Honnef, mit denen Micky Nauber eine Menge Spaß hatte – er ließ sie ins Mikrofon singen. Zuschauerin Waltraud Esser nahm er kurzerhand das Smartphone aus der Hand und filmte damit aus der Bühnenperspektive. Die Kölnerin war überglücklich. „Das ist toll hier“, lobte sie.

Irgendwie sind alle "naturbeklopp"

Toll war das komplette Programm – mit Hits der Session und mit Stücken, die bei den rund hundert Domstürmer-Konzerten abseits der fünften Jahreszeit gespielt werden: „Eetzte Reih“, „Verröck sin“, „Op de jode ahle Zigg“ oder „Ich will Sommer“ erklangen ebenso wie „Mach dein Ding“ und „Up minge Wääch“. Und vor dem Hit „Naturbeklopp“ reckten sich unzählige Hände hoch, als Micky Nauber fragte, wer denn auch „naturbeklopp“ sei. Die „Naturbekloppten“ auf der Bühne: Neben Nauber traten Hans Thodam, Hotti Hörter, Stevie Gable und Stephan Christ für Keyboarder Rainer Höfer, der nach einem Unfall mit der Biotonne mit dickem Verband auflief. Mal spielten sie auch beide zusammen – jeweils einarmig.

Herrlich auch das jazzige „Happy Weekend“, bei dem der Frontmann gesanglich-komödiantisches Naturtalent bewies. Und schließlich testete die Gruppe auch ein neues Stück mit den Honnefer „Fischer-Chören“, an dem gerade im „Dom-Studio“ gefeilt wird. Hintergrund: die stete Reizüberflutung. „Bitte sag nichts, bla, bla, bla, jedes Wort ist mir zuviel ...“ Die Domstürmer erstürmten die Herzen der Honnefer auch im Sommer. Präsident Pütz dankte ihnen und dem Saal: „Ihr wart ein grandioses Publikum!“

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