Schulneubau an Sankt Josef Anlieger in Bad Honnef zeigen Widerstand

Bad Honnef · Der Honnefer Planungsausschuss hat die Bebauungsplanänderung für den Schulneubau des Erzbistums auf den Weg gebracht, das Thema Wohnhäuser auf dem Sportplatz aber von der Tagesordnung genommen.

 Den Sportplatz der Real- und Gesamtschule Sankt Josef möchte das Erzbistum bebauen, die Anwohner wehren sich.

Den Sportplatz der Real- und Gesamtschule Sankt Josef möchte das Erzbistum bebauen, die Anwohner wehren sich.

Foto: claudia sülzen

Ende Oktober hatte das Erzbistum Köln sein Vorhaben zum Schulneubau an Sankt Josef in Grundzügen vorgestellt. Jetzt machte der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen den ersten Schritt, um das 30-Millionen-Euro-Vorhaben planungsrechtlich zu ermöglichen.

Einstimmig gab das Gremium der Aufstellung eines geänderten Bebauungsplanes statt. Zurückgestellt hat er allerdings das Ansinnen des Bistums, den Sportplatz von Sankt Josef als Bauland ausweisen zu lassen. Auf Antrag der CDU wurde das Thema mehrheitlich von der Tagesordnung abgesetzt. Grund: Anlieger haben bereits ihren Widerstand gegen die Bebauung vor ihrer Haustür angekündigt.

Die Grünen hätten dagegen das Thema gern behandelt – und kündigten in der Diskussion über die Tagesordnung an: Sie lehnen eine Bebauung des Sportplatzes ab. Auch die SPD ließ durchblicken, eine Bebauung komme für sie nicht infrage. Dass angesichts der angrenzenden historischen Bausubstanz ein „umsichtiges und vorsichtiges Vorgehen“ nötig sei, betonte auch Katja Kramer-Dißmann vom Bürgerblock.

Wie Hansjörg Tamoj, planungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, schloss sie eine Bebauung des Sportplatzes aber nicht kategorisch aus. Tamoj: „Wir sind nicht grundsätzlich dagegen. Aber es gibt sicher Varianten, die mehr oder eben weniger belasten. Wir wissen heute einfach zu wenig. Wir sollten besser in der nächsten Sitzung im Januar zu einem abgewogenen Urteil kommen.“ FDP-Fraktionschef Rainer Quink: „Die Königin-Sophie-Straße prägt das Image der Stadt mit.“

„Und wo sollen die Kinder im Freien Sport treiben?“

Bereits ein Urteil gebildet haben sich die Grünen. Fraktionssprecher Klaus Wegner ist selbst Anlieger der Königin-Sophie-Straße und Mitunterzeichner eines Schreibens an Bürgermeister Otto Neuhoff, in dem die Anlieger das Vorhaben ablehnen (GA von Donnerstag). Er griff das Thema auf, als es um den Bebauungsplan für das eigentliche Schulgebäude ging: „Und wo sollen die Kinder im Freien Sport treiben?“

Die Frage, so Jörg Heinzelmann (SPD), „muss man doch stellen“. Wie berichtet, ist dies auch ein Punkt, den die Anlieger kritisieren. Weiteres Argument: Eine Wohnbebauung neben dem Neubau der Gesamtschule bedeute eine „dem Wohnviertel nicht angemessene Verdichtung“. Die Wohnqualität verschlechtere sich, Parkplätze würden wegfallen und das Angebot der Schule ohne Außenplatz leiden.

Neuhoff sagte: „Wir werden das Thema behandeln müssen. Hier besteht ein klarer Zusammenhang mit dem Schulprojekt, das haben wir heute noch einmal verifiziert.“ So plane das Bistum eine Teil-Refinanzierung des Schulprojektes über das Bauland. Zum Verfahren sagte Neuhoff: Sportplatz und Schulbau seien absichtlich voneinander abgekoppelt worden, weil man sich auf diese Weise gerade für das Sportareal, das bis mindestens 2020 – also während der Bauzeit der Schule – „gebraucht wird“, mehr Zeit für sorgsame Planung verschaffe. Neuhoff: „Aber um die Entscheidung kommen wir keinesfalls herum.“

Bistum schreibt Architektenwettbewerb aus

Keine Einwände gab es zum Verfahrensstart, was die äußeren Grenzen des Schulneubaus angeht. Das Gremium machte den ersten Schritt für den Neubau von Schule und Sporthalle, verbunden etwa mit einer verbreiterten Rommersdorfer Straße entlang des Schulareals und dem Erhalt der denkmalgeschützten Villa Magdalena. Details stehen noch aus und sind für den B-Plan auch nicht erforderlich; das Bistum hat, wie berichtet, einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben, Ergebnisse sollen im März vorliegen.

Gleichwohl soll es laut Verwaltung schon im Januar eine Bürgerversammlung geben. Herbert Klein für die Stadtverwaltung: „Das ist keine leichte Bauaufgabe, auf keinen Fall.“

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