Sporthalle in Aegidienberg Diskussion geht weiter - Verwaltung will große Lösung

AEGIDIENBERG · Hopp oder topp? Gleich mehrere kommunalpolitische Gremien beschäftigen sich in dieser Woche mit dem geplanten Sporthallen-Neubau in Aegidienberg. Und die Anzeichen verdichten sich, dass es um nicht weniger geht als um die Zukunft des gesamten Projektes.

Der Ball liegt im Feld der Politik. Denn aus Sicht der Verwaltung ist die Marschrichtung klar: Sie schlägt vor, eine "kleine Lösung" nicht weiter zu prüfen und sich auf die "große Lösung", also die dreiteilbare Zweifachhalle, zu konzentrieren. Genau darauf hoffen die Sportvereine, wie zuletzt mehrere Vertreter im GA-Interview betonten. Die Stadtverwaltung schlägt Sport- und Finanzausschuss vor, endgültig diese Richtung einzuschlagen und dem Stadtrat zu empfehlen. Im Bezirksausschuss ist das Thema Inhalt einer Mitteilung.

Eine weitere Sporthalle steht seit Langem auf der Wunschliste: Die Hallenzeiten reichen nicht annähernd aus. Wind in die Segel blies Wahl-Honnefer Joseph Bellinghausen, der 2009 500 000 Euro für den Bau einer Halle in Aegidienberg spendete. Aber: Steht die Halle nicht bis Ende 2017, ist das Geld, das auf einem Konto der Stadt Bad Honnef als Empfängerin liegt, weg. Der Vertrag sieht vor, dass die Spende dann an die Deutsche Turnerjugend geht.

Einigkeit herrscht darin, dass eine große Lösung wünschenswert ist. Zugleich hatte federführend die Allianz darauf beharrt, parallel auch eine kleinere Lösung zu prüfen. Argument: Man brauche eine Rückfalloption. Entsprechend dieser Mehrheitsmeinung fielen die bisherigen Beschlüsse aus. Die FDP, Partner in der Allianz mit CDU und Grünen, hatte stets betont, sie brauche die Prüfung der kleinen Halle nicht.

So sieht es auch die Verwaltung, die nun das Ergebnis ihrer bisherigen Prüfungen vorstellt. Fazit: Sie plädiert wie bisher klar für eine dreiteilbare Zweifachhalle. Diese entspräche, mit leichten Abstrichen, den Bedürfnissen des Sports, vor allem denen der Ballsportarten. Auch könnte sie ohne Beeinträchtigung des Schul- und Sportbetriebes gebaut werden.

Die kleine Variante - Instandsetzung der Schulturnhalle plus Anbau einer neuen Einfeldhalle - wäre mit Problemen verbunden. So stünde die Schulturnhalle mindestens ein Jahr nicht zur Verfügung. Während für die große Lösung 3,6 bis 3,8 Millionen Euro fällig würden, wären es für die kleine rund 2,4 Millionen Euro, davon 1,3 Millionen für die Sanierung der Alt-Halle. Bei der kleinen Lösung wären die Sportflächen getrennt. Die große Lösung hätte 1085, die kleine 802 Quadratmeter.

Auskunft gibt die Vorlage der Verwaltung auch zur möglichen Finanzierung. Fest stehe: Der Haushalt gibt solche Investitionen nicht her. Die Verwaltung denkt vielmehr an die Eingliederung aller Sportstätten in den Eigenbetrieb "Freizeitbad Insel Grafenwerth". Dies sei interessant, da zum einen die Vorsteuer geltend gemacht werden könnte, zum anderen die Dividenden aus den Beteiligungen an der Bad Honnef AG, wie schon im Falle des Freibades, allen Sportstätten zugute kommen könnten.

"Die Stadt hätte nunmehr die Möglichkeit, den Sanierungsstau der städtischen Sportstätten sukzessive abzubauen. Darüber hinaus könnte der Kernhaushalt von den entsprechenden Personal- und Sachkosten entlastet werden", so die Stadt. Klar ist auch, so die Vorlage: Ohne Sportstättennutzungsgebühr ginge es nicht; sie wäre Voraussetzung, die Vorsteuer geltend zu machen.

Sportausschuss, am Dienstag, 18 Uhr, Rathaus; Bezirksausschuss, morgen, 18 Uhr, "Markt eins"; Finanzausschuss, Mittwoch, 13. November, 18 Uhr, Rathaus.

Zeitplanung der Stadtverwaltung

Die Verwaltung hofft auf einen Grundsatzbeschluss - auch zum Hallentyp - noch in diesem Jahr. In einem der nächsten Schritte soll das Thema erneut auch in der Steuerungsgruppe Sportentwicklung beraten werden. Im Anschluss, bis Ende März 2014, soll das sogenannte Raumbuch erarbeitet werden. Geplant ist auch die Besichtigung von Referenzobjekten.

Dann könnte die Vergabe an ein externes Büro folgen, das Vorentwürfe liefern soll. Gutachten sowie die Klärung der Ausschreibung und die vertragliche Sicherung der Finanzierung wären weitere Schritte. Noch 2014 sollen alle Verträge unter Dach und Fach gebracht werden. Unter dieser Voraussetzung könnte der Bau der neuen Halle Mitte 2015 beginnen, so die Verwaltung. Damit wäre der vorgeschriebene Fertigstellungstermin Ende 2017 einzuhalten.

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