Fest in Bad Honnef zum Weltfrauentag Die jüngste Besucherin war sechs Monate alt

BAD HONNEF · Mit einem internationalen Buffet, Musik und Tänzen begingen die Frauen im Evangelischen Gemeindezentrum Bad Honnef ihren Tag. Chancengleichheit ist auch in den Industrienationen längst nicht umgesetzt.

 Mit sechs Monaten war die kleine Hanni die jüngste Besucherin beim Fest anlässlich des Weltfrauentages.

Mit sechs Monaten war die kleine Hanni die jüngste Besucherin beim Fest anlässlich des Weltfrauentages.

Foto: Frank Homann

Die Augen von Töchterchen Hanni wurden immer größer. Ihre Mutter Nermi Derwish hatte das sechs Monate alte Mädchen zum Internationalen Begegnungsfest anlässlich des Weltfrauentags ins evangelische Gemeindezentrum mitgenommen. Während ihr Vater und ihr zwei Jahre alter Bruder Kermal Ahmad zu Hause blieben, verbrachte Hanni mit ihrer Mutter inmitten vieler Frauen und Mädchen einen Abend mit Gesang und Tanz und war das Küken aller.

Das internationale Buffet hatten die Gruppen des Frauenforums zusammengestellt. Etliche Besucherinnen brachten zusätzliche Speisen mit. Viele Flüchtlingsfrauen waren der Einladung gefolgt – aus Syrien, dem Irak, dem Iran, Afghanistan, ebenso stammten sie aus Polen, El Salvador, Mexiko, Kolumbien, aus Kroatien und von den Philippinen. Und auch der Emma-Club war vertreten.

Die Frauenbeauftragte der Stadt Bad Honnef, Iris Schwarz, begrüßte die Teilnehmerinnen, darunter die Erste Beigeordnete Cigdem Bern und Altbürgermeisterin Wally Feiden, die den Fahrdienst für Flüchtlingsfrauen aus Aegidienberg übernommen hatte. Schwarz: „Das Frauenforum ist ein überparteilicher und überkonfessioneller Zusammenschluss. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Fraueninteressen aufzugreifen und voranzubringen.“

Dazu gehöre die gemeinsame Veranstaltung zum Frauentag. Schwarz' Dank galt der evangelischen Kirchengemeinde für die kostenfreie Überlassung des Saals und allen, die mitwirkten. So trat der Frauenchor Alegria des Frauenzentrums unter Leitung von Eike Kutsche auf. Und die Girls Company von „Bad Honnef tanzt“ unter Leitung von Anna-Lu Masch riss die Frauen förmlich mit. Getanzt wurde zu arabischer Musik.

Weltfrauentag hat an Bedeutung nicht eingebüßt

Christina Münk vom Frauenzentrum sprach über die Bedeutung des Weltfrauentages. „Es ist ein Tag, an dem wir uns daran erinnern, für welche Ziele Frauen kämpfen mussten und noch immer kämpfen müssen.“ Es gebe noch viel zu tun, auch in Deutschland. „Auch hier haben Frauen längst nicht die gleichen Chancen, Freiheiten, Ressourcen und Möglichkeiten wie Männer.“

Münk erinnerte an den ersten Frauentag 1911, als Frauen in Deutschland, Dänemark, Österreich, in der Schweiz und in den USA für das Wahlrecht demonstrierten. Heute würden Frauen für das Recht auf Bildung, für körperliche Unversehrtheit, für gleiche Chancen, gleichen Lohn bei gleicher Arbeit, Respekt und Anerkennung kämpfen. „Wir hoffen auf eine bessere Welt, in der alle Frauen und Mädchen selbstbestimmt, frei und würdevoll leben können.“ Alles wurde direkt ins Arabische übersetzt. Hanni verstand es zwar noch nicht, dafür ist sie noch viel zu klein. Aber ihre Mutter, die erstmals dabei war, umso besser.

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