Kommentar zum Cityring in Bad Honnef Die Latte liegt zu hoch

Meinung | Bad Honnef · Bad Honnef wird keinen Cityring bekommen. Auch wenn die Entwicklung bedauerlich ist, wäre das Risiko durch den einjährigen Probelauf zu groß. Ein Kommentar von GA-Redakteurin Claudia Sülzen.

 Während des Kanalbaus auf der Hauptstraße wurde ein Einbahnring eingerichtet. Eine Dauerlösung scheint nicht möglich. (Archivfoto)

Während des Kanalbaus auf der Hauptstraße wurde ein Einbahnring eingerichtet. Eine Dauerlösung scheint nicht möglich. (Archivfoto)

Foto: Frank Homann

Außer Spesen nichts gewesen: Die Bad Honnefer Kommunalpolitik hat sich von der Idee, einen Cityring einzurichten, endgültig verabschiedet. Nicht leichten Herzens, so steht zu vermuten. Schließlich hatte man sich von einer Einbahnregelung unter anderem ein Plus an Parkplätzen an der Hauptstraße und eine Aufwertung des Einkaufsstandortes Innenstadt versprochen.

Dass laut Gutachten nicht nur keine neue Parkbucht an der Hauptstraße möglich wäre, sondern an anderer Stelle im Karree Stellflächen sogar hätten wegfallen müssen, hat sicher mit den Ausschlag gegeben, die „Karreelösung II“ wieder in der Versenkung verschwinden zu lassen. Auch hatte man die Rechnung ohne den Landesbetrieb Straßen NRW gemacht. Zu hoch hatte der in Sondierungen mit der Verwaltung die Latte gelegt, mit einem einjährigen Probebetrieb unter Realbedingungen, bei dem es mit ein paar Umleitungsschildern wie während der großen Kanalbaustelle bei weitem nicht getan gewesen wäre.

Zu allem übel wäre der Probebetrieb verbunden mit einem großen finanziellen Risiko für die Stadt – vor allem dann, wenn der Landesbetrieb einer Änderung „seiner“ Landesstraße am Ende vielleicht doch nicht würde zustimmen können. Dieses Risiko einzugehen, wäre fahrlässig. Bedauerlich ist die Entwicklung allemal. Wann immer es auf der B 42 klemmt, wälzt sich die Blechlawine von der City über Rhöndorf und zurück. Das weiß der Landesbetrieb und pocht darauf, dass diese „Leistungsfähigkeit“ erhalten bleibt.

Leidgeplagten Anwohnern und Pendlern mag das mit der Leistungsfähigkeit wie Hohn klingen. Schließlich sind sie es, die unter den Folgen zu leiden haben. Und die nächsten Baustellen auf der B 42 sind am Horizont schon zu sehen.

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