Unser Dorf hat Zukunft Die „16 Wunder“ von Rommersdorf

Rommersdorf · In „16 Wundern“ wirbt der Bad Honnefer Ortsteil dar, warum er eine Platzierung verdient. Insgesamt 18 Orte und Ortsteile hatten sich für den 22. Wettbewerb innerhalb des Rhein-Sieg-Kreises im Frühjahr dieses Jahres beworben.

Wenn Herbert Breuer über Rommersdorf und besonders über „seine“ Sankt Anna Kapelle zu erzählen beginnt, kann man seine Zugehörigkeit und Liebe zum Ort förmlich spüren. In selbst zusammengestellten „16 Wundern“ legte er in einem kurzen Vortrag der Bewertungskommission für den Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ nahe, warum Rommersdorf als dörflicher Ortsteil von Bad Honnef eine Platzierung verdient.

Insgesamt 18 Orte und Ortsteile hatten sich für den 22. Wettbewerb innerhalb des Rhein-Sieg-Kreises im Frühjahr dieses Jahres beworben. „Gemeinsam haben wir innerhalb mehrerer Monate ein Handout mit allen Argumenten zusammengestellt, die für Rommersdorf als Dorf der Zukunft sprechen“, erzählte Vereinsvorsitzender August Heinen.

Die Ausschreibung zum Wettbewerb des Landwirtschaftsministeriums Nordrhein-Westfalen bietet dabei allen teilnahmeberechtigten Dörfern die Chance, ihre Entwicklung zu gestalten und zu stärken. Mit dem beispielhaften Engagement erhoffe sich Landrat Sebastian Schuster, dass sich von den Bemühungen der teilnehmenden Orte auch Nachbardörfer anstecken und animieren lassen und sich so „die Zukunftsfähigkeit unserer Dörfer im Rhein-Sieg-Kreis stetig fortentwickelt“. Schuster drückte es so aus: „Jedes Dorf, das am Wettbewerb teilnimmt, ist bereits ein Gewinner.“

Gemeinsamer Rundgang

Zu einem gemeinsamen Rundgang durch Rommersdorf trafen sich Mitglieder des Rommersdorf-Bondorfer Bürgervereins, der stellvertretende Bürgermeister Peter Profittlich, Leiter des Geschäftsbereiches Städtebau im Rathaus, Fabiano Pinto, Vertreter der Stadt Bad Honnef und des Wasserverbands sowie Mitglieder der Bewertungskommission. Die erste Station war der vor vier Jahren renaturierte Möschbach, weiter ging es Richtung Anna-Kapelle, danach vorbei am 1350 errichteten Pesthäuschen, der Villa Schaaffhausen. Nach einem kleinen Stichweg ins Anna-Tal kehrten die Teilnehmer im Weinhaus Steinbach ein. Dort erwartete sie ein Vortrag mit zahlreichen Fotos und Informationen.

Was das Leben mit den zahlreichen, historischen Fachwerkhäusern ausmacht, da waren sich alle schnell einig: das von Generation zu Generation stets aufrecht erhaltene Gemeinschaftsgefühl. Als wesentliche Errungenschaft formuliert der Bürgerverein „das sozial verantwortliche Miteinander und die zum Überleben notwendige Loyalität untereinander“. Dennoch betonen die Vereinsmitglieder: „Unsere kleine Dorfgemeinschaft möchte sich nicht isolieren, sondern war und ist offen für neue Mitbürger.“

Geringe Verkehrsbelastung

Ebenfalls die geringe Verkehrsbelastung ermögliche die Nutzung von Gemeinschaftsraum rund um den renaturierten Bachlauf. Und genau die genannten Gemeinschaftsräume werden, wie berichtet, von den Rommersdorfern in ehrenamtlichen Engagement stets gepflegt und die Gemeinschaft bei der Organisation der Dorfkirmes, im Schützenverein und bei gemeinsamen Gottesdiensten gelebt. „Die Arbeit der Ehrenamtlichen hier ist herausragend. Ich erhoffe mir, dass auch in Zukunft kein Stillstand Einkehr findet“, betonte Heinen. Aktuell verzeichnet der Bürgerverein 300 Mitglieder, Tendenz steigend. Allein im vergangenen Jahr kamen rund 50 Neumitglieder hinzu.

Eine geplante Bebauung des Parks der Villa Schaaffhausen möchte der Bürgerverein verhindern, weil die gartenhistorisch bedeutsame Anlage und gleichermaßen die Verkehrsbelastung das Leben der Dorfgemeinschaft zerstören würde. Einen Blick auf die Historie der katholischen Anna-Kapelle gewährte der Rektor Herbert Breuer mit den „16 Wundern von Rommersdorf“.

Zwölfköpfige Bewertungskommission

Darunter die drei Jahre andauernde Renovierung von 1990 bis 1993 und die folgende Wiedereinweihung; die Wurzelkrippen, gestiftete Krippenfiguren und Konzerte an der Pfeifenorgel. Auch in diesem Jahr darf beim Weihnachtsgottesdienst eine neue Krippenfigur „Mutter Anna“ bewundert werden. Direkt als zweite Station ihrer insgesamt fünftägigen Begehung reiste die zwölfköpfige Bewertungskommission an. Verraten oder etwas anmerken ließ sich die Jury beim Rundgang nicht.

Bewertungskriterien sind unter anderem die Entwicklung von Leitbildern und Zielvorstellungen für das Dorf, Planung von Konzepten, Einbeziehung der Bürger und aktive Beteiligung an regionalen Prozessen. Nun heißt es also abwarten bis zum 11. Oktober, wenn um 18.30 Uhr im großen Sitzungssaal des Kreishauses in Siegburg die Bekanntgabe der Platzierungen stattfindet. Die feierliche Übergabe der Urkunden erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt. Der Kreiswettbewerb wird als Vorentscheidung für den Landeswettbewerb 2018 durchgeführt. Neben Urkunden werden Gold-, Silber-, und Bronzeplaketten, die mit Geldpreisen verbunden sind, verliehen. An den Landes- schließt sich 2019 der Bundeswettbewerb an.

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