Umzug des KSI nach Siegburg Die Räume in Bad Honnef werden ausgeräumt

Bad Honnef · Im Katholisch-Sozialen Institut in Bad Honnef hat das Möbelrücken für den Umzug nach Siegburg begonnen. Mitte Februar kommen die Umzugswagen und transportieren das Inventar zum neuen Standort nach Siegburg.

 Das Lampendepot: Im Seminarraum 4 sind alle Sorten Lampen und Leuchten aus dem gesamten Haus aufgereiht.

Das Lampendepot: Im Seminarraum 4 sind alle Sorten Lampen und Leuchten aus dem gesamten Haus aufgereiht.

Foto: Frank Homann

Das Haus, sagt Ralph Bergold, „spricht noch zu einem. Dies war immer ein Haus der Menschen, jetzt aber ist es irgendwie so still.“ Mit „still“ meint der Direktor des Katholisch-Sozialen Instituts (KSI): ohne Gäste. Schließlich ist der letzte Kursus am KSI-Standort Bad Honnef in der ersten Januarwoche zu Ende gegangen. Menschenleer indes ist das Haus (noch) nicht, und die Belegschaft hat alle Hände voll zu tun. Mitte Februar kommen die Umzugswagen und transportieren alles, was vom Inventar am neuen Standort auf dem Michaelsberg wieder zum Einsatz kommt, nach Siegburg.

Der Letzte macht das Licht aus: Mit dem Umzug in die Abtei wird das Kapitel KSI in Bad Honnef nach 65 Jahren endgültig geschlossen. Der Umzug ist eine logistische Herausforderung. Vier Foren, zehn Tagungsräume, 115 Gästezimmer, Küche, Restaurant und ein Rundfunk- und Fernsehstudio, alles verteilt auf 10.000 Quadratmeter Fläche, wollen ausgeräumt und verpackt sein, nicht zu vergessen die komplette Verwaltung.

1400 Umzugskartons kommen zusammen. Das Gros des Mobiliars zieht mit um, sagt der pädagogische Referent Andreas Kaul, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Möbel, die am neuen Standort keine Verwendung mehr finden, werden bei Bedarf gerne gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung gestellt. Kaul: „Einiges wurde schon abgeholt, und wir führen eine Liste mit Interessenten.“

Das Katholisch Soziale Institut zieht um
17 Bilder

Das Katholisch Soziale Institut zieht um

17 Bilder

Überall im Haus sind Stühle, Tische und weitere Möbel zusammengerückt worden, dazu jede Menge Technik vom Telefon bis zum Flachbildschirm. Bibeln und weitere Bücher, die für die Gäste in den Zimmern bereit lagen, stapeln sich. Im Restaurant warten Geschirrwagen, Teller, Tassen & Co. sowie Kaffeemaschinen auf den Abtransport. Viele der Küchengeräte sind demontiert. Gekocht wird aktuell nur noch für die Belegschaft.

Kühlschränke auf der Kegelbahn

„Jeder Raum hat eine Funktion“, sagt die stellvertretende Geschäftsführerin Sandra Bratschke. Das Inventar wird sortiert und an vereinbarten Stellen gesammelt, um dann geordnet abtransportiert zu werden. Seminarraum 4 zum Beispiel dienst als Lampen-Depot, der Raum mutet an wie ein Leuchtenfachgeschäft während der Inventur. Auf der Kegelbahn stehen jede Menge Kühlschränke.

In einem der Seminarräume sind Putzwagen bereitgestellt, ein anderer dienst als Zwischenlager für Kunstwerke, von denen viele noch die Flure zieren. Ein solches Kunstwerk ist auch das Kreuz von Ludger Hinse im Foyer, das im Atrium in Siegburg einen neuen Platz erhalten wird. „Ich dachte eigentlich, das Kreuz sei schwerer. Aber es sind nur sieben Kilo“, sagt Stefan Besgen. Gemeinsam mit Kollege Romy Preuß von der Haustechnik tüftelt Besgen gerade daran, wie das Kunstwerk am besten abzumontieren ist.

An einer Stange zieht er das transparente Plexiglas-Kreuz, das je nach Lichteinfall immer wieder anders wirkt, vorsichtig an sich heran. „So wird es gehen“, stellt er zufrieden fest. Es gebe Räume, sagt Andreas Kaul, „die habe ich bisher noch nie gesehen“. Dazu gehören die Bunker unweit des Schwimmbades, das bereits „trockengelegt“ ist. „Das waren Lagerräume, hier war die Deko, im anderen Bunker ein Aktenlager“, erklärt Kaul beim Rundgang. Während auch in diesem Bereich schon alles „besenrein“ ist und das Haus aussieht, als könnte ein neuer Nutzer umgehend einziehen, sehen die Schreibtische im Verwaltungstrakt aus wie eh und je: nach viel Arbeit.

Erste Seminare im April

Kein Wunder, „die geht ja derweil weiter“, sagt Birgit Meyer im Direktionssekretariat. „Die Planung ist: Wir werden hier am 11. Februar von der Technik abgekoppelt, und am 13. Februar wird in Siegburg alles wieder angeknipst“, ergänzt Bergold. Vom 15. Februar an soll die Verwaltung dann wieder voll funktionstüchtig sein. Ab April wird es in Siegburg die ersten Seminare geben, sagt Bratschke.

„Zwei Monate Auszug, zwei Monate Einzug – das ist auch ein Prozess“, sagt Bergold. Es dauere alles seine Zeit. Und das hat sein Gutes: Für viele Mitarbeiter – laut Erzbistum sind es aktuell 85, das Gros gehe mit nach Siegburg – sei der Auszug „schon emotional“, weiß Kaul. „Mit jeder Ecke sind Erinnerungen verbunden, und schließlich ist es ein sehr schönes Haus“, sagt Bergold – verbunden mit der Hoffnung, dass es dafür eine gute Nachnutzung geben werde. Zugleich wohne jedem Abschied ein Anfang inne: Mit dem Umzug verbunden sei auch die Vorfreude auf die neue Wirkungsstätte in Siegburg.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort