Wildschweinplage in Bad Honnef Den Schwarzkitteln geht es an den Kragen

Siebengebirge · Weil sich die Wildschweine im Honnefer Süden zu stark vermehrt haben, hat die Stadt ein Aktionsplan entwickelt, um der Plage Herr zu werden. Bürger sollten bestimmte Gebiete in der Dunkelheit meiden.

Wildschweinplage in Bad Honnef: Die Stadt schließt selbst eine Gefährdung ihrer Bürger durch das Schwarzwild nicht mehr aus und warnt vor Spaziergängen in der Dunkelheit besonders im Süden der Stadt. Experten der Stadt Bad Honnef und der Ortsgemeinde Rheinbreitbach haben in Kooperation mit dem Stadtförster, Jagdausübungsberechtigten für den Bereich Selhof und dem Leiter der Stelle für Wildschäden und Wildschadensverhütung beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) NRW einen Aktionsplan aufgestellt, um der Plage Herr zu werden.

In diesem Jahr ist eine besonders hohe Population von Frischlingen zu verzeichnen. Insbesondere im Süden der Stadt haben Wildschweine große Schäden in Gärten und Grünanlagen angerichtet. Die Rotte hält sich nahe der Häuser und Plätze auf. „Dringend empfohlen wird, in der Dunkelheit im Gebiet Honnefer Graben, Limbicher Weg, Lichweg und Verlängerung des Afelspfades keine Spaziergänge zu unternehmen und auch keine Hunde auszuführen“, heißt es in der Mitteilung der Stadt Bad Honnef.

Über die Wildschweine steht dort zu lesen: „In der Dunkelheit gefährden sie Spaziergänger und -gängerinnen und die Hunde, die ausgeführt werden.“ Bei ihrer Warnung schließe sich die Stadt einer angeblichen Empfehlung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) NRW an, das vor dem nächtlichen Aufenthalt in den genannten Gebieten ebenfalls gewarnt hätte. „Das Landesamt hat die Empfehlung ausgesprochen, und wir sind ihr gefolgt“, sagt Stadtsprecherin Christine Pfalz. „Wir bitten die Bürger ausdrücklich, sich nicht in den genannten Gebieten aufzuhalten. Wir wollen da auf Nummer sicher gehen.“

Schütz: Niemand müsse Angst vor Wildschweinen haben

Der Darstellung der Stadt widersprach Lanuv-Pressesprecher Peter Schütz. Das Landesamt habe zwar die Empfehlung ausgesprochen, dass die Leute sich nicht in den Gebieten aufhalten sollen. Es müsse aber niemand Angst vor Wildschweinen haben, schon gar nicht in dieser Jahreszeit. „Ich persönlich würde nicht aus Angst vor Wildschweinen nicht in den Wald gehen.“

Richtig sei aber, dass der Wildschweinbestand in diesem Gebiet sehr hoch sei und eine normale Bejagung immer schwieriger werde, je mehr Leute dort herumlaufen würden. Zu den Maßnahmen, mit denen die Stadt der Plage Herr werden möchte, gehören trotz der Lage im Naherholungsgebiet Jagden, die in den Wochen vom 7. bis 13. November, vom 21. bis 27. November, vom 5. bis 11. Dezember und vom 19. bis 25. Dezember geplant sind. Wegen der Lichtverhältnisse ist das nur in den Wochen vor und nach Vollmond möglich.

Die Stadt bittet eindringlich, Beschilderungen und Absperrungen in diesen Zeiten unbedingt zu beachten und das Gebiet zu meiden. Außerdem wurde beschlossen, dass die dichte Bepflanzung teilweise reduziert werden soll. Das sollen übrigens Ziegen erledigen. Grundstücksbesitzer wurden bereits um ihre Zustimmung gebeten.

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