Sanierung des Waldfriedhofs in Rhöndorf Das Schmuckstück hat seinen Glanz wieder

RHÖNDORF · Die Stadt feiert das Ende der Sanierungen auf dem Rhöndorfer Waldfriedhof. Gabriele Herfurt, die das Projekt angestoßen hatte, ist "echt stolz".

 Der historische Rhöndorfer Friedhof steht unter Denkmalschutz

Der historische Rhöndorfer Friedhof steht unter Denkmalschutz

Foto: Roswitha Oschmann

In der Kapelle des Waldfriedhofs knallten die Sektkorken – das hatte Vizebürgermeister Peter Profittlich auch noch nicht erlebt. In einem kleinen Festakt dankte er Kämmereileiterin Gabriele Herfurt, der „Powerfrau mit Herz“, für ihren Einsatz in Sachen Sanierung des Friedhofsgeländes.

Die 2010 gestartete Maßnahme wurde jetzt abgeschlossen. Profittlich: „Der Friedhof war in einem absolut desolaten Zustand. Es war dringend nötig, ihn in Ordnung zu bringen.“ Mit dem Ergebnis zeigte er sich hochzufrieden: „Durch seinen parkähnlichen Charakter ist er für viele auch Naherholungsstätte.“

Gabriele Herfurt, die das Projekt angestoßen und geleitet hatte, sagte vor Mitgliedern des Rates und der Verwaltung sowie Unternehmern, die an der Sanierung beteiligt waren: „Diese Aufgabe war mir ein Herzensanliegen. Ich bin echt stolz darauf. Besucher sagen immer wieder, wie schön alles geworden ist.“

Sie schilderte die einzelnen Schritte, die mit rund 428.000 Euro auch im Kostenrahmen blieben. „Wir haben Stufe für Stufe durchdacht und durchsaniert“, sagte sie mit Blick auf die Ingenieure und Landschaftsarchitekten Clemens und Anja Esser. „Sie hatten viele kreative Ideen.“

Ihr Dank galt auch der Freiwilligen Feuerwehr und dem THW für das Abpumpen des undichten Teichs, dem Bauhof für die Unterstützung, aber auch der Kreishandwerkerschaft, die im Rahmen eines deutsch-französischen Austauschs drei Schautafeln mit Plan und Historie des Friedhofs errichtete. Eine eigene Tafel informiert am Adenauer-Grab über den Staatsmann.

Das Atelier Esser hat in den vergangenen sechs Jahren den Friedhof nach dem ursprünglichen Gesamtkonzept von Karl Menser aus den Zwanzigerjahren wiederhergestellt. Die beiden Fachleute dankten Gabriele Herfurt mit Blumen für die gute Zusammenarbeit. „Dieser Friedhof ist ein lebender Friedhof, der immer noch genutzt wird. Er befindet sich im Spannungsfeld zwischen Natur- und Denkmalschutz“, erklärte Clemens Esser.

Mit seiner Frau führte er die Besucher in Gruppen über den Friedhof und wies immer wieder auf Besonderheiten dieses Begräbnisplatzes hin, der 2011 als erhaltenswertes Kulturgut zum Gartendenkmal erklärt wurde. „Dieser Friedhof ordnet sich der Natur unter“, so Clemens Esser. Im Eingangsbereich wurden Pflanzen wie Luzula, Elfenblume, Waldmeister, Schaumkraut oder wilde Christrosen gepflanzt – als besonders passende Beispiele für die Bepflanzung der Gräber.

Der Rhöndorfer Künstler Karl Menser (1872-1929) hatte das Areal als terrassierten Hangfriedhof mit organischen Grabfeldern und Wasserstellen geplant. Er fand dort selbst seine letzte Ruhe. Sein Grab wird jetzt noch mit diesen Pflanzen hübsch hergerichtet.

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