In zwei Tagen bewältigten die Malteser und ihre Gäste das für reguläre Erste-Hilfe-Kurse vorgesehene Pensum. Praktische Übungen standen im Mittelpunkt des Lehrgangs. Malteser-Stadtbeauftragter Andreas Archut leitete den Lehrgang. Unterstützt wurde er von zwei Ausbildungshelfern, die selbst Flüchtlinge sind: Sameer Alkawaritt aus Syrien und Abdulsattar Altaee aus dem Irak hatten bei vorangegangenen Kursen die Helfergrundausbildung absolviert und sind inzwischen als Malteser-Helfer aktiv.

Archut: „Etwaige Sprachbarrieren waren schnell überwunden. Schließlich zählt in der Ersten Hilfe vor allem das praktische Tun, die Theorie ist zweitrangig.“ Wenn eine Erklärung einmal auf Englisch nicht verstanden wurde, halfen die Neu-Malteser auf Arabisch aus. Neben der Vermittlung von Fachkenntnissen war die Stärkung des Selbstwertgefühls der Teilnehmer erklärtes Ziel. „Für viele Teilnehmer ist es die erste Gelegenheit in Deutschland, sich eigeninitiativ einer Aufgabe zu stellen und diese zu meistern“, so Archut. Zum Kursende nahmen die neuen Ersthelfer ihre Teilnehmerurkunden entgegen.

Mit dem dritten Kursus für Flüchtlinge wird diese Form der Integrationsarbeit langsam „Routine“ für die Malteser. Ihr Angebot für Flüchtlinge bauen sie darüber hinaus weiter aus. Nachdem erste Kursteilnehmer sich den Maltesern als aktive Mitglieder angeschlossen haben, gilt es nun, sinnvolle Aufgaben für sie zu finden, nicht nur in den Einsatzdiensten.

Die Ausbildungsunterstützung für weitere Flüchtlinge ist dabei nur eine Idee von vielen. So werden auch bei der Kevelaer-Wallfahrt der Malteser im Juni Flüchtlinge mit anpacken, um alten, kranken und behinderten Menschen die Teilnahme zu ermöglichen. Das Modell der Honnefer finde erste Nachahmer, berichtet Archut: „In Bayern und am Bodensee wurde unser Konzept bereits erfolgreich umgesetzt.“