Stimmen zur neuen Kampagne Dachmarke ist ein „entscheidender Baustein" für Bad Honnef

Bad Honnef · Bürgerblock und FDP begrüßen die Initiative zur Etablierung einer Dachmarke für Bad Honnef. Deren Einführung wird mit einer Kampagne begleitet.

Als einen der „entscheidenden Bausteine“, Vorsorge für Bad Honnefs Zukunft zu treffen, bezeichnet der Bürgerblock die Initiative zur Dachmarke. „Die Dachmarke ist einer der entscheidenden Bausteine, die wir so dringend für diese Stadt brauchen, neben den Themen Integriertes Stadtentwicklungskonzept (Isek), Stadt- und Wohnraumentwicklung“, so Katja Kramer-Dißmann, Vize-Fraktionsvorsitzende.

Ähnlich äußert sich die FDP. Die Etablierung der Dachmarke – gerade jetzt, wo die Stadt sich durch den ausgeglichenen Haushalt Gestaltungsspielräume für die Belebung der Innenstadt im Rahmen des Isek-Prozesses erarbeitet – sei notwendig, teilt Vize-Fraktionschefin Martina Ihrig mit.

Bad Honnefs Bild und Identität zu stärken sowie die Stadt einheitlich und auf die Zukunft ausgerichtet zu positionieren, ist aus Sicht des Bürgerblocks „der einzig richtige und unabdingbare Weg“. Dabei sei es positiv, dass die Dachmarke – ähnlich wie das Isek – kontrovers diskutiert werde. „Genau das ist es, was wir uns wünschen, verschiedene Meinungen, keine Denkverbote, raus aus der Zuschauerdemokratie“, so Kramer-Dißmann.

Einwände, man hätte das Geld für die Dachmarke auch für Reparaturmaßnahmen wie für defekte Straßen und Gehwege ausgeben können, erschienen auf den ersten Blick zwar richtig. Allerdings: Der Haushalt der Stadt Bad Honnef belaufe sich auf zweistellige Millionenbeträge, Instandhaltungsmaßnahmen würden heute auch schon vorgenommen, „für den Bürger wohl sichtbar zu wenig“.

Kritikern hält der Bürgerblock dennoch entgegen: Die Stadt müsse sich für die Zukunft wappnen, „damit wir nicht, wie in der Vergangenheit, von der Hand in den Mund leben“.

Der Nutzen, der sich aus der Dachmarke ergebe, sei ein viel größerer, als der Betrag, der jetzt dafür ausgegeben werde. In der freien Wirtschaft würden immense Summen für Forschung, Entwicklung und Marketing ausgegeben, um die Zukunftsfähigkeit zu gewährleisten. Die Dachmarke bringe „ein einheitliches Außenbild, ein neues modernes, zeitgemäßes Erscheinungsbild der Stadt im Netz, eine Vernetzung aller Akteure in der Stadt und eine Stadt, die sich ihres Wertes bewusst in Konkurrenz auch zu anderen Städten deutschlandweit positioniert“, so Kramer-Dißmann. Bei allem Verständnis für die Probleme, die die Bürger bewegen, gehe es bei der Dachmarke darum, den Blick zu weiten, weg vom Schlagloch hin zu einer Gesamtschau auf die Zukunft der Stadt, so die FDP.

Der Wettbewerb der Regionen um Arbeitskräfte, Wohnbevölkerung und Unternehmen habe zugenommen. Bad Honnef weise eine überdurchschnittliche Überalterung auf und müsse dringend für jüngere Familien attraktiver werden; die Digitalisierung führe zu einer Verödung der Innenstädte. Dies alles seien Prozesse, denen es in Zukunft zu begegnen gelte. „Ohne Instrumente wie Regional- und Standortmarketing werden keine Investoren- und Fördergelder fließen“, so die FDP.

Die Investition, die ein solcher Prozess koste, werde sich bezahlt machen, wenn Bad Honnef seine Stärken erkenne, kommuniziere und sich positiv von anderen konkurrierenden Städten und Regionen abhebe. Die Liberalen bauen darauf, dass sich mit der Einführung und zunehmenden Anwendung der Dachmarke breite Akzeptanz einstellen werde.

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