Volkshochschule Bad Honnef Chefkoch des Bonner Maritim macht Lust aufs Einwecken

BAD HONNEF · Bartus van het Spijker, Chefkoch im Restaurant im Bonner Maritim, ist Gesprächspartner bei der offiziellen Eröffnungsveranstaltung der VHS Siebengebirge. Er macht Lust aufs Einwecken.

Dass die Schäden am Kurhaus schlimmer sind als befürchtet und es saniert wird, hat nicht nur die Stadt Bad Honnef, sondern auch die Volkshochschule (VHS) Siebengebirge im Winter böse überrascht – schließlich ist das Kurhaus einer der Hauptveranstaltungsorte in Bad Honnef, der nun wegen der notwendigen Arbeiten plötzlich wegfällt.

Trotzdem herrschte bei den VHS-Verantwortlichen bei der Semester-Auftaktveranstaltung in der Konrad-Adenauer-Schule gute Laune, denn die Stadtverwaltung hatte binnen 14 Tagen einen Alternativlösung an der Menzenberger Straße gefunden. Derart, dass „das Semester ungestört startete, die Lösung tragfähig ist und die Teilnehmenden nach meiner Kenntnis weitestgehend zufrieden sind“, wie VHS-Leiterin Hedwig Roos-Schumacher erklärte.

Dass die Veranstaltung zum offiziellen Auftakt 2019 erst rund sechs Wochen nach Semesterbeginn abgehalten wurde, lag nicht am Kurhaus, sondern am Karneval. „Der beansprucht, bis er durch ist, auch die Wochenenden“, sagte Roos-Schumacher. „Deshalb haben wir uns als VHS hinten angestellt.“

Essen berührt alle Lebensbereiche

Ganz nach vorn holten die Verantwortlichen zum Jahresauftakt das Thema „Essen“, weil es alle Lebensbereiche berühre: Lifestyle und Medizin genauso wie politische Aspekte wie Herkunft der Produkte und Resteverwertung oder Abfallmenge.

„Gesund genießen – leicht gemacht“ war die Überschrift des Dialogs, bei dem Fachbereichsleiterin Jutta Schnippering mit Chefkoch Bartus van het Spijker plauderte, der seit acht Jahren im Bistro La Marée im Bonner Maritim Hotel tätig ist. „Von ihm erhoffen wir uns Aufklärung, was gesunde, regionale und nachhaltige Ernährung ist“, sagte Schnippering.

So ging es nicht nur um die Entscheidung des Kochs für seinen Beruf, um sein Lieblingsgericht („Königsberger Klopse mit gestampften Kartoffeln und Roter Bete“) und um das, was der Vater zweier Kinder zu Hause kocht, wenn es mal schnell gehen muss (Pasta mit Gemüse und gern auch Fisch), sondern auch um seinen Alltag im Restaurant und die derzeitige Speisekarte.

Es seien dort nicht nur Produkte zu finden, die regional und aktuell seien wie Kohl und Lauch, sondern auch „Dinge, die Saison hatten“. Der Chefkoch verriet, dass er auch privat einwecke, bevor etwas irgendwann weggeworfen werden müsse, weil es nicht mehr gegessen werde.

Trocknen als Form des Haltbarmachens

Besonders das Haltbarmachen von Lebensmitteln nahm breiten Raum in dem Gespräch ein und animierte zwei Zuhörer, genauer nachzufragen. Eine Dame erfuhr vom Küchenchef, dass sie keinen großen Einweckautomaten zu Hause benötige, wie sie ihn von früher kannte.

Überreife Bananen und auch Paprika und Tomaten eigneten sich auch sehr gut zum Trocknen im Dörrautomaten oder im Ofen, erklärte van het Spiejker. Auf diese Weise könne man auch ohne Zucker haltbar machen und durch den Wasserentzug Aromen intensivieren.

Bei den Restaurantgästen komme auch die hausgemachte Würze aus Salz und Kräutern wie Rosmarin und Thymian gut an, sagte er, und dem Publikum riet er aus Gesundheitsgründen, Speisen zu Hause nur kurz anzubraten und Gemüse in wenig Wasser zu dünsten.

Dass das Einwecken auf so viel Interesse stieß, animierte die VHS-Verantwortlichen über einen Kursus zu diesem Thema nachzudenken, zusätzlich zu den derzeit 270 Veranstaltungen, die jährlich von 5000 bis 6000 Teilnehmern besucht werden. Am stärksten nachgefragt seien gemeinhin die Sprachen, aber auch Themen zu EDV, Gesundheit, Arbeit und Beruf, sagte Roos-Schumacher.

Bürgermeister Otto Neuhoff bekannte, dass ihn das Thema Gesundheit besonders umtreibe, seit er als junger Mann sein Rheuma durch eine Ernährungsumstellung in den Griff bekommen habe. Und er zeigte eine weitere Bedeutung der Volkshochschulen neben dem Bildungsauftrag auf: „Leute, die gemeinsam etwas bewegen, sind gesünder. Vereinsamung macht krank. Die VHS macht allein dadurch, dass sie existiert, und dadurch, dass Leute gemeinsam in Kurse gehen, gesund.“

Es blieb auch bei dieser Veranstaltung nicht bei der Theorie: Drei VHS-Dozentinnen hatten für den geselligen Abschluss ein Häppchen-Büfett vorbereitet, bei dem die Zuhörer noch ins Gespräch kamen.

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