Matthäus Weinhardt aus Bad Honnef Bestenpreis der Stanford-Universität geht an früheren Hagerhof-Schüler

Bad Honnef · Dass eine Universität herausragende Leistungen von Studenten auszeichnet, ist nicht ungewöhnlich. Dass zugleich die ehemalige Schule bei der Preisverleihung einer "Alma Mater" bedacht wird, dürfte eher die Ausnahme sein.

 Gudula Meisterjahn-Knebel und Mätthäus Weinhardt in Stanford.

Gudula Meisterjahn-Knebel und Mätthäus Weinhardt in Stanford.

Foto: Privat

An der renommierten Stanford-Universität im US-Bundesstaat Kalifornien gehört genau das aber zum guten Ton. Matthäus Weinhardt aus Bad Honnef erhielt dort den "J.E. Wallace Sterling Award for Scholastic Achievement". Der Preis wird in jedem Jahr nur an die 25 besten Senior-Studenten vergeben.

Zur Preisvergabe wünschte sich Weinhardt die Anwesenheit der Schulleiterin seiner ehemaligen "Penne", des Gymnasiums Schloss Hagerhof. Sein Wunsch ging in Erfüllung. Gudula Meisterjahn-Knebel: "Es war mir eine Ehre und ein Bedürfnis, dabei sein zu können."

Weinhardt ist Stipendiat an der Stanford-Universität und schließt soeben den Bachelor und Master in Psychologie ab. Ab Herbst will der 22-Jährige Jura studieren. "Der Sterling Award soll auch die Lehrer auszeichnen, die es uns ermöglicht haben, hier zu studieren", so Weinhardt gegenüber dem GA.

Und die Zeit am Hagerhof sei für ihn in der Tat sehr prägend gewesen, fügt der Sohn einer Chinesin und eines Deutschen hinzu. Geboren in Deutschland, lebte er zunächst in Freiburg und Dortmund. Als er vier Jahre alt war, zog die Familie berufsbedingt in die USA, später wieder nach Deutschland.

Mit zehn Jahren kam Weinhardt, der nach wie vor in Bad Honnef Familie hat, an den Hagerhof. Auf Anraten von Meisterjahn-Knebel übersprang er die Stufe elf. "Zunächst recht unsicher, entschied ich mich doch, auf ihren Vorschlag einzugehen. Überraschenderweise gab es nie die persönlichen und schulischen Hindernisse, die ich daraus erwartete. Ganz im Gegenteil."

Wieder in den USA lebt der ehemalige Hagerhof-Schüler seit 2008. Der Stanford-Campus begeisterte ihn. Er entschied sich zur Bewerbung. "Das Auswahlverfahren für US-Universitäten ist recht standardisiert und sehr umfassend. Man muss alle Notenberichte von der neunten Klasse an einsenden. Man muss auch an einem standardisierten Test teilnehmen. Die meisten Universitäten verlangen mindestens zwei Empfehlungsschreiben von Lehrern. Von den vielen Bewerbern werden jedes Jahr etwa sechs bis acht Prozent zum Studium zugelassen."

Als private Universität berechnet Stanford Studiengebühren - etwa 50.000 US-Dollar pro Jahr. "Allerdings erhalten die meisten Studenten Finanzhilfe, die bei Stanford sehr großzügig ist", so Stipendiat Weinhardt. Seine Zukunft sieht er in den USA. Jedoch: "Ich würde sehr gerne auch ein Haus in Deutschland haben. Am liebsten im Rheinland."

Zum Hagerhof sagt er: "Dort fand ich glücklicherweise sowohl Freunde als auch Lehrer, die mir alles wesentlich erleichterten. Einen Großteil meiner Fähigkeiten und schulischen Möglichkeiten habe ich dem Hagerhof zu verdanken; ein wesentlicher Bestandteil meiner Persönlichkeit ergab sich aus den Beziehungen und Erfahrungen, die ich an dieser Schule machte."

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