Ausschuss für Auslegung des Bebauungsplans Bei der Villa Schaaffhausen in Bad Honnef geht's voran

Bad Honnef · Der Bauausschuss Bad Honnef macht den nächsten Schritt, um an der Villa Schaaffhausen Baurecht zu schaffen. Der Entwurf eines Vertrags zwischen Stadt und Investoren wurde gebilligt.

Eine Zeit lang ruhte still der See. Jedenfalls nach außen. Denn hinter den Kulissen wurde fleißig weiter gearbeitet. Jetzt machte der Bauausschuss den nächsten Schritt, um an der Villa Schaaffhausen Baurecht zu schaffen. Das Gremium beschloss die öffentliche Auslegung des Bebauungsplans. Auch der Entwurf eines Vertrags zwischen Stadt und Investoren, der letztere bei vielen Details in die Pflicht nimmt, wurde gebilligt. In beiden Fällen gab es nur eine Gegenstimme.

Wie berichtet, planen die Investoren die Restaurierung des Denkmals Villa Schaaffhausen samt Park und im hinteren Teil des Geländes den Bau von vier frei stehenden Häusern. Drei Häuser sind zweigeschossig geplant, eines – geschuldet der Hanglage – dreigeschossig. Auf ein Staffelgeschoss wurde seitens der Initiatoren im Verlauf der Planungen verzichtet.

Die Neubauten würden laut Planern maximal 30 Wohnungen ermöglichen, hieß es im Ausschuss. Die Investoren gingen aber nur von 24 bis 26 Wohnungen aus. Insgesamt 78 Parkplätze, in einer Tiefgarage sowie oberirdisch auf dem heutigen Parkplatz, sind vorgesehen. Die Zufahrt zum Gelände ist über die Schaaffhausenstraße mit zwei Einfahrten geplant. Die Villa soll für Wohnzwecke – mit bis zu zehn Wohnungen – dienen sowie für eine physiotherapeutische Praxis und einen Fitnessbereich, letzterer nur zur internen Nutzung.

Die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung fand im August 2016 als Bürgerversammlung statt – und dabei ging es seitens der Projektgegner im Ort hoch her. Auch aktuell fordern Gegner, nur die Ausgestaltung des Denkmals und des Parks zu forcieren und auf Neubauten komplett zu verzichten. Bauchschmerzen bereitet zudem der Bauablauf. Und es wird befürchtet, dass mehr Verkehr den engen Ortsteil an die Grenzen bringen könnte. Wichtig ist den Rommersdorfern: Die Sanierung des Denkmals muss sichergestellt sein.

Genau das und vieles mehr regeln wird laut Verwaltung der Durchführungsvertrag, der im Ausschuss im Entwurf ebenfalls Thema war – und das sogar auf Antrag der CDU in öffentlicher Sitzung, um Transparenz für die zahlreichen Zuhörer herzustellen. Dem Ausschuss lag ein Entwurf vor, auf dessen Basis weiterverhandelt werden soll. Ein Abschluss des Vertrags muss laut Stadtplaner Dirk Wiehe vor dem Satzungsbeschluss erfolgen, werde aber vorher erneut beraten.

Investoren sollen Vorhaben in maximal fünfeinhalb Jahren umsetzen

Zu den Inhalten des Vertrags hieß es unter anderem, der Vorhabenträger – sprich: die Investoren – würden verpflichtet, das Projekt innerhalb eines festen Zeitraums umzusetzen, und zwar Neubauten und Restaurierung von Denkmal und Park. Maximal fünfeinhalb Jahre inklusive eingebauter Verlängerungsfristen sind ab Baurechtschaffung für die Realisierung vorgesehen. Die Stadt geht auf Nummer sicher. Eine Grundschuld zu ihren Gunsten sichere eventuell nötige Rückbauten ab. Die Sanierung des Denkmals Villa Schaaffhausen werde zudem durch Bankbürgschaften abgesichert, hieß es.

Die Mehrheit zeigte sich überzeugt. Lediglich Manfred Rauw (FWG) stimmte in beiden Punkten dagegen. Rauw bezweifelte wie schon in der Vergangenheit, dass das genutzte Instrument des vorhabenbezogenen und damit beschleunigten Bebauungsplanverfahrens anwendbar sei. Ein rechtliches Vorgehen dagegen sei möglich. Anders sieht das die Verwaltung: Die Anwendbarkeit des Verfahrens sei hinreichend geprüft. Zahlreiche Gutachten zu Verkehr, Artenschutz und mehr belegten zudem Durchführbar- und auch Rechtmäßigkeit.

Anders als Rauw machten CDU-Fraktionschef Sebastian Wolff und Wolfram Freudenberg (SPD) auf positive Aspekte aufmerksam. Auch wenn man „manche Kröte schlucken“ müsse (Wolff), so sei doch über die Jahre auf dem Verhandlungsweg einiges erreicht worden, etwa durch Reduzierung der Wohnungen. Birgit Eschbach (FDP) ergänzte, der Investor müsse auch „die Chance haben, Geld zu verdienen“ – schließlich gibt es die Sanierung der Villa nicht umsonst, so klang mit.

Wolff: Pläne früherer Investoren seien viel massiver gewesen. Dass ein Investor gefunden werde, der nur die Villa saniere, sei utopisch. „Was wäre die Alternative? Eine leere verfallene Villa Schaaffhausen.“ Klaus Wegner (Grüne) hätte die Bürgschaften gerne höher gesehen. Gleichwohl stimmte auch seine Fraktion dem Fortgang des Verfahrens zu.

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