„Kölner Jedermann“ im Theater in Erpel Schauspieler begeistern mit ihrem Spiel

ERPEL · Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr wurde das Stück "Jedermann - das Spiel vom Sterben des reichen Mannes" erneut auf dem Spielplan im Theater im Tunnel gesetzt. Die Akteure begeisterten auch dieses Mal.

 In dem geheimnisvoll wirkenden Raum im ehemaligen Eisenbahntunnel in Erpel wird jede Ablenkung vermieden und die ganze Konzentration auf den Inhalt des Theaterstücks gelenkt. Die sehr spezielle Akustik verstärkt diesen Effekt noch zusätzlich. Die Zuschauer waren von der „Jedermann“-Aufführung begeistert.

In dem geheimnisvoll wirkenden Raum im ehemaligen Eisenbahntunnel in Erpel wird jede Ablenkung vermieden und die ganze Konzentration auf den Inhalt des Theaterstücks gelenkt. Die sehr spezielle Akustik verstärkt diesen Effekt noch zusätzlich. Die Zuschauer waren von der „Jedermann“-Aufführung begeistert.

Foto: Frank Homann

Der „Jedermann – das Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ – seit 1920 steht es alljährlich bei den Salzburger Festspielen auf dem Programm. Und auch im „Theater im Tunnel“ wurde es nach dem Erfolg im vergangenen Jahr erneut auf den Spielplan gesetzt. Die Schauspieler des Ensembles „Neues Schauspiel Köln“ gaben mit ihrem „Kölner Jedermann“ dem Stück eine eigene, unverwechselbare Prägung.

Und wie schon 2015 begeisterten die Akteure mit ihrem Spiel das Erpeler Publikum in der besonderen Atmosphäre des ehemaligen Eisenbahntunnels. In dem geheimnisvoll wirkenden Raum wird eben jede Ablenkung vermieden und die ganze Konzentration auf den Inhalt des Theaterstücks gelenkt. Die sehr spezielle Akustik verstärkt diesen Effekt noch zusätzlich.

Die Inszenierung von Regisseur Stefan Krause gefiel auch wieder besonders durch den musikalischen Rahmen, den die geniale Kombo mit Stephan Wipf, Nadine Pungs, Mirka Ritter und Petra Schepeler lieferte – sie untermalten die Handlung mit aktuellen Musiktiteln. Aber Stefan Krause hat das Stück ja auch in die heutige Zeit adaptiert.

Der Regisseur verabschiedete sich von den früher üblichen charakterlichen Personifikationen eines Mysterienspiels. Er versetzte die Figuren in die Realität der modernen Welt, in die zum Beispiel auch das Handy eingezogen ist – ein Gerät, wovon „Jedermann“-Schöpfer Hugo von Hofmannsthal, dessen Theaterstück 1911 uraufgeführt wurde, noch nicht mal träumen konnte.

Der „Jedermann“ aus dem Tunnel-Theater, Schauspieler Hanno Dünger, will mit seinem Reichtum seinen Mehrwert steigern, umgibt sich mit Schönheit und Jugend. Seine Buhlschaft, Ann-Cathrin Schaible, kann gar nicht jung genug sein, er will jedes Vergnügen – sofort. Es gibt nichts, was er für Geld nicht kaufen kann. Eingebautes Lokalkolorit wie der Tunnelbezug würzte das Stück noch zusätzlich.

Mit dem unerwarteten Tod konfrontiert, stellt Jedermann fest, dass weder Geld noch Versprechen ihm helfen – diesen Weg muss er alleine gehen. Himmel oder Hölle. Mit Begeisterung waren die Mitglieder des Ensembles bei der Sache und wurden vom Publikum bei allen drei Aufführungen gefeiert. Auf der Bühne gefielen auch Jörg Kernbach (Gott), Ursula Wüsthof (Tod), Raoul Migliosi (Gesell), Anja Jazeschann (Armut), Gabriele Schulze (Mutter), Patrick Bartsch (Dicker Vetter), Frank Baumstark (Dünner Vetter), Elena Boecken (Mammon), Celina Engelbrecht (Werke), Jürgen Clemens (Glaube) und Sabine Lindlar (Teufel).

Noch mehr Theater im Tunnel: Der Kunst- und Kulturkreis „ad Erpelle“ um Vorsitzenden Edgar Neustein hat das Ensemble auch für deren Neuinszenierung „Die Geizige“ nach Molière engagiert: Auftritte am Wochenende vom 29. bis 31. Juli, freitags und samstags ab 19.30 Uhr, sonntags ab 15.30 Uhr. www.ad-erpelle.de

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