Auszeichnung für Ehrenamt Bad Honneferin erhält Bundesverdienstmedaille

Bad Honnef · Mehr als 40 Jahre engagierte sich Waltraud Dittscheidt in der Bücherei in Rhöndorf. Sie selbst war mitverantwortlich, dass in ihrer Wahlheimat überhaupt eine Sammlung entstand. Ein Blick auf ihr Leben und Engagement.

Sichtlich gerührt nimmt Waltraud Dittscheidt die Bundesverdienstmedaille entgegen. „Als ich im Dezember erfahren habe, dass mir diese Auszeichnung verliehen werden soll, war ich nur froh, dass meine Tochter neben mir stand, die mich auffangen konnte“, sagt Dittscheidt und lacht. 40 Jahre lang leitete sie die Bücherei in Rhöndorf ehrenamtlich.

Zur Überreichung der Ordensinsignien kam Vizelandrätin Notburga Kunert in den Honnefer Kunstraum und blickte auf das jahrzehntelange Engagement: „Zwei Drittel Ihres Lebens haben Sie sich in den Dienst der Gesellschaft gestellt, dafür haben Sie Dank und reichlich Respekt verdient“, betonte Kunert.

Bereits als Zwölfjährige half Dittscheidt, die ursprünglich aus Rheinland-Pfalz stammt, aktiv in einer örtlichen Bücherei aus. In Bad Honnef angekommen, musste sie feststellen, dass es an der Gemeinde Sankt Mariä Heimsuchung keine derartige Einrichtung gab. „Daraufhin haben Sie mit ganzem Elan geholfen, eine Bücherei aufzubauen. Haben selbst alles katalogisiert und eingebunden. Stets auch mit der Hilfe Ihrer Familie“, so die Vizelandrätin. Wegen all dieser Arbeit stünde ihr nun die höchste Auszeichnung zu, die man für eine ehrenamtliche Arbeit erhalten kann. „Bildung ist der Schlüssel zum gesellschaftlichen Miteinander, und durch die Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen haben Sie stets auch die Jüngsten eingebunden.“ Solch ein Engagement sei für andere Menschen ein tolles Vorbild und „vielleicht ja ein Anstoß für andere Gemeindemitglieder, nicht nur für sich selbst zu sorgen, sondern auch für andere“. Somit sei die Katholische Öffentliche Bücherei im Pfarrheim neben der Rhöndorfer Kirche Sankt Marien stets dank ihr ein schöner Ort der Begegnung gewesen. Seit dem vergangenen Jahr ist Alexandra Bertel in ihre Fußstapfen getreten. Das hindert Dittscheidt nicht daran, noch immer auszuhelfen.

„Eigentlich ist das eine viel zu große Ehre für mich allein. Ohne dieses tolle Team und die Hilfe meiner Familie hätte ich das alles gar nicht schaffen können“, so Waltraud Dittscheidt. Doch vieles wäre für sie dank ihrer Liebe zu den Büchern gar keine Arbeit gewesen, sondern vielmehr eine lebenslange Bereicherung. „Ich habe so viel zurückbekommen und habe mich immer reich beschenkt gefühlt. Da kann ich nur hoffen, dass es jedem so geht, der ein Ehrenamt ausübt“, sagte Dittscheidt.

Bürgermeister Otto Neuhoff wohnte der Verleihung ebenfalls bei. „Ich kann mich nur bei Ihnen bedanken, dass Sie der Bücherei und gleichermaßen der Stadt Ihr Leben gewidmet haben. Bei Ihrer Arbeit ging es um viel mehr als nur Bücher“, betonte Neuhoff. „Diese Auszeichnung ist ein tolles Zeichen für unsere Mutter. Es ist etwas, das nur ihr gehört und zeigt, was sie über die Jahre geleistet hat. Vor allem sind wir als ganze Familie aber auch dankbar, dass es in der Bücherei weitergeht“, sagte ihr Sohn Gerhard Dittscheidt im Anschluss an die Verleihung.

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