Gesamtschul-Filiale Bad Honnef gibt die Hoffnung nicht auf

Bad Honnef · Enttäuschung und Hoffnung hielten sich am Dienstag in Honnef nach der Gesamtschulentscheidung des Königswinterer Stadtrates die Waage. Dieser hat am Montagabend einen Antrag der Opposition abgelehnt, nach dem der Wille, eine Gesamtschul-Filiale in Honnef zu errichten, deutlich formuliert werden sollte.

Auch eine Beschulungsvereinbarung wurde von der CDU/FDP-Mehrheit in Königswinter erneut abgelehnt. Bei einer solchen Vereinbarung der Städte würden Honnefer Kinder zu den 100 nötigen Anmeldungen für die Gesamtschule Oberpleis mitgezählt; weitere Rechte und Pflichten ergäben sich daraus nicht.

Die Stadt Bad Honnef teilte gestern in Abwesenheit von Bürgermeisterin Wally Feiden lediglich mit, das Verwaltungsgespräch mit Königswinter sei "kooperativ und von gutem Willen geprägt" gewesen. Es sei aber deutlich geworden, dass man zum gegenwärtigen Zeitpunkt "weder über eine Beschulungsvereinbarung, noch über eine Dependance-Lösung entscheiden möchte".

Damit stehe Bad Honnef "im Grunde wieder am Anfang", so die ernüchterte Bilanz aus dem Rathaus: "Eine eigene Beschulung in Bad Honnef ist gegenwärtig nicht sichtbar, was vor dem Hintergrund der immer wieder eingeforderten kommunalen Zusammenarbeit frustrierend ist", so die Erklärung.

Nicht schwarz sehen will Honnefs CDU-Fraktionschef Sebastian Wolff. Natürlich habe man sich mehr gewünscht von der Beratung im Königswinterer Stadtrat. Die Allianz aus CDU, FDP und Grünen hatte zuletzt im Honnefer Schulausschuss entgegen bisheriger Linie beantragt, nun doch eine Beschulungsvereinbarung anzustreben.

Indes: Gebunden werden sollte diese an die Absichtserklärung Königswinters, dass eine Filiale zum Schuljahr 2014/15 kommen sollte. Der Schulausschuss war dem einstimmig gefolgt, der Königswinterer Rat hingegen erteilte dem Honnefer Wunsch am Montag mit Stimmen von CDU und FDP eine Absage.

Gleichwohl sei nicht aller Tage Abend, so Wolff am Dienstag. Die Tatsache, dass der Prüfauftrag des Königswinterer Schulausschusses zur möglichen Zusammenarbeit mit Honnef ab 2014/15 ja weiter Bestand habe, gebe Hoffnung, dass eine Dependance doch noch möglich sei. "An uns soll es jedenfalls nicht scheitern", so Wolff.

Die weiteren Gespräche seien dazu zunächst abzuwarten. Die Verwaltungen seien gehalten, alle nötigen Prüfungen zügig umzusetzen und die Voraussetzungen für klare Entscheidungen zu schaffen. Im "Sinne der Eltern und Kinder unserer Stadt" gelte es natürlich zugleich, alle Optionen zu prüfen, so Wolff - gegebenenfalls auch eine private Gesamtschule.

SPD-Fraktionschef Klaus Munk hingegen machte aus seiner persönlichen Frustration über die Königswinterer Entscheidung am Dienstag keinen Hehl: "Mein persönlicher Eindruck ist: Da gibt es Leute, die das einfach nicht wollen. Ich bin sehr verärgert. Irgendwann muss man auch mal sagen: Es reicht. Wir sind doch keine Hampelmänner." Dem Bemühen auch seiner Fraktion, die den Gesprächsfaden laut Munk erklärtermaßen nicht abreißen lassen will, werde er gleichwohl nicht im Wege stehen. Nach dem Motto: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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