Jubiläum mit Messe und Comedy Bürger- und Ortsverein Rhöndorf feiert 150-jähriges Bestehen

RHÖNDORF · Mit Musik, Kirmes, Comedy, einem Festhochamt und Prozession feierte der Bürger- und Ortsverein Rhöndorf vier Tage sein 150-jähriges Bestehen.

 Bei strahlendem Sommerwetter zelebrierte Pfarrer Bruno Wachtem das Kirmes-Festhochamt im Park von Haus im Turm.

Bei strahlendem Sommerwetter zelebrierte Pfarrer Bruno Wachtem das Kirmes-Festhochamt im Park von Haus im Turm.

Foto: Frank Homann

Den Rhöndorfern gelingt einfach alles – erst recht das Sommerfest, ein viertägiges „Feier-Paket“ aus Kirmes und 150-jährigem Jubiläum des Bürger- und Ortsvereins samt Comedyabend am Freitag im rappelvollen Festzelt auf dem Ziepchensplatz und einem Fünfzigerjahre-Ball am Samstag. Nur einmal bekam Vereinsvorsitzender Alfred Höhler eine kalte Dusche verpasst – als nämlich Bürgermeister Otto Neuhoff beim Anstich des Kirmesbierfässchens den Hahn komplett herausschlug.

Dafür beim Festakt am Sonntag die berauschende Nachricht, die von den Rhöndorfern mit großem Beifall honoriert wurde: NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach kündigte an, umgehend mit der Umweltministerin die Öffnung des mittleren Weinbergweges zu besprechen. „Dass Sie unbequem sind, hat der Düsseldorfer Landtag schon bemerkt, als Sie den Weinberg gerettet haben“, attestierte Scharrenbach den Rhöndorfern Herkuleskraft.

Gelebtes Bürgerengagement

Den Bürgermeister hatte sie während der Ansprache von Alfred Höhler, der auf Historie und Wirken des Bürger- und Ortsvereins eingegangen war, schon scherzhaft gefragt, ob in Bad Honnef eigentlich auch noch ein Stadtrat existiere. Scharrenbach lud zur Teilnahme am Landesprogramm zur Förderung von Heimatinitiativen in Höhe von 113 Millionen Euro ein. Den Rhöndorfern rief sie zu: „Bleiben Sie so streitbar wie Sie sind: Das ist gelebtes Bürgerengagement!“

Otto Neuhoff verwies auf einen Zeitschriftenbeitrag, in dem Honnef als eine der Top-100-Wohnlagen Deutschlands bezeichnet wird, ein Foto aus Rhöndorf dient als Illustration. Neuhoff: „Das ist auch ein Ergebnis der Arbeit des Bürger- und Ortsvereins.“ Und nochmals heftiger Applaus, als der Bürgermeister die taufrische Entscheidung des Rhein-Sieg-Kreises verkündete, den Park & Ride-Parkplatz um 33 Stellplätze zu erweitern. Und: „Spätestens 2023 wird der Rhöndorfer Bahnhof barrierefrei sein.“ Ebenfalls ein Thema des Jubiläumsvereins.

Mit der 1974 getroffenen Entscheidung, den katholischen Bürgerverein von 1868 mit dem 1908 gegründeten Orts- und Verkehrsverein zu vermählen, hätten die Rhöndorfer rechtzeitig die Kurve bekommen und seither vieles geleistet. Höhler hatte entdeckt, dass es um 1900 in Rhöndorf 28 Hotels und Pensionen mit insgesamt 600 Gästebetten gab. So formierte sich der Orts- und Verkehrsverein zur Fremdenverkehrsförderung.

Im Jahr 1974 folgte dann der Zusammenschluss mit dem Bürgerverein, als der Traum vom Luftkurort zerplatzte. Seither setzten sich die Mitglieder des Bürger- und Ortsvereins in vielfältiger Weise für ihren Heimatort ein. Peter Profittlich gratulierte im Namen aller Ortsvereine. Auch Vize-Landrätin Michaela Balansky und CDU-Landtagsabgeordneter Oliver Krauß überbrachten Glückwünsche.

Comedy zum Auftakt

Gute Laune hatte es bereits zum Auftakt bei Comedy mit Anka Zink, Tino Bomelino und Markus Barth gegeben. Außer Rand und Band waren dann die Besucher der Fünfzigerjahre-Party mit der Unkeler Band „Sam Cheanz & The Blue Denims“. Da wippten die Petticoats bei Boogie-Woogie &. Co. Stilecht: Richard und Gerti Berg kamen im weißen Cadillac aus Lochum im Westerwald, die Dame im herrlichen Petticoatkleid.

Karl und Gerlinde Radtke aus Düren erschienen ebenfalls in Originalkleidung. „Eine tolle Kapelle, ein tolles Fest“, lobten sie, ehe die mitreißenden Klänge sie erneut zu Figuren wie Texas-Tommy und Spin verführten. Und auch ein schickes Rhöndorfer Paar – Feuerwehr-Vize Stefan Krahe und seine Frau Tanja – wirbelte über das Parkett, der Herr mit Hingucker-Krawatte und in schwarz-weißen Lackschuhen. Für die echten Fuffziger gab es Rhöndorfer Wein.

Schöne Tradition: das Kirmes-Festhochamt im Park von Haus im Turm. Pfarrer Bruno Wachten machte den Titel seiner Predigt „Miteinander versöhnt leben!“ am Bild Mariens fest. „So wie Maria Christus in die Welt trägt, ist es unsere Aufgabe, Christus in die Welt zu tragen. Es kommt darauf an, wie wir mit anderen Menschen umgehen.“ Die Burgbläser begleiteten Messe und Prozession durch die geschmückten Straßen. Für Schwung beim Festakt sorgte Clax. Versteigert wurden dabei Bilder der Malerin Renate Mussow zugunsten des Jubilars. Die Pänz hatten Spaß beim Puppentheater.

An diesem Montag geht es weiter mit einer Messe in der Kapelle um 11 Uhr und einem anschließenden Frühschoppen. Das Festwochenende endet um 19 Uhr mit dem Kirmeskerl-Begräbnis.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort