Pläne für Begegnungshaus Aegidienberg erhält ein Integrationszentrum aus Containern

Aegidienberg · Honnefer Architektinnen haben den Wettbewerb der Stadt mit einem variablen Entwurf in leuchtendem Orange gewonnen. Neuer Standort soll die Aegidienberger Grundschule sein.

 Die Architektinnen Adriane Niedner-Siebert (l.) und Anja Hupperich (r.) stellten mit Bürgermeister Otto Neuhoff ihren Entwurf vor.

Die Architektinnen Adriane Niedner-Siebert (l.) und Anja Hupperich (r.) stellten mit Bürgermeister Otto Neuhoff ihren Entwurf vor.

Foto: Frank Homann

Orangerot soll das neue Begegnungshaus in Aegidienberg leuchten – nach den Plänen des Honnefer Büros Hupperich Niedner-Siebert Architekten, das den von der Stadt ausgelobten Wettbewerb gewonnen hat. „Es ist eine freudige Farbe“, erklärte Architektin Adriane Niedner-Siebert.

Der Entwurf, der sich gegen neun Mitbewerber durchsetzte, fällt neben der Farbwahl vor allem durch seine Bauform auf: Mehrere Containereinheiten, große, kleine, horizontal und vertikal gestellt, ordnen sich um einen zentralen „Marktplatz“ an; variable Raumangebote sollen verschiedene Nutzungen ermöglichen. Die Idee zu dieser Form sei ihr und und ihrer Kollegin Anja Hupperich mit Blick auf die Einrichtungen der Flüchtlinge gekommen, die vielerorts aus eben solchen Containern bestehen, so Niedner-Seibert.

Lob für Offenheit und Flexibilität

Häufiger fiel das Stichwort Offenheit bei der Vorstellung des Entwurfs. Wichtig seien die Öffnungen nach außen, sagte etwa Niedner-Seibert. In der Praxis sieht das dann so aus: Der zentrale Platz hat zwei Zugänge, große Fensterfronten öffnen den Blick sowohl ins Freie als auch ins Innerer der Räume. Auf den Dachflächen bieten sich Bepflanzungsmöglichkeiten.

Ein anderes Stichwort ist Flexibilität. Bürgermeister Otto Neuhoff lobte das „variable Raumkonzept“ des Entwurfes, es sei „spielerisch“ und „etwas freier“ in der Gestaltung. Obwohl es „eine sehr robuste Lösung“ sei, wie Jurychef Sigurd Trommer feststellte, könne man noch „anschrauben und andocken“. „Man kann damit auch spielen“, lobte der Architekt, früherer Stadtbaurat in Bonn und unter anderem Vorsitzender der Stiftung Baukultur. Die Container könnten auch noch anders verbaut werden – wenn womöglich der Standort gewechselt wird.

Die Stadt hatte zunächst einen Bau am Rederscheider Weg in Rottbitze nahe den derzeitigen Mobilheimen für Flüchtlinge bevorzugt. „Die Flüchtlingsthematik zeigt sich jedoch sehr dynamisch“, so Fabiano Pinto, Chef des Geschäftsbereiches Städtebau – nun soll das Haus der Begegnung auf dem Gelände der Theodor-Weinz-Grundschule entstehen. Dabei spiele die Nähe zu Schule und Zentrum eine Rolle, erklärte Pinto. So seien neben Begegnung, Verständigung und Integration, auch andere Nutzungen des Gebäudes möglich. Der Antrag für den Standort liege bereits der Bezirksregierung vor, die Entscheidung soll in den kommenden Wochen fallen.

Zehn Entwürfe zum Wettbewerb eingereicht

Ermöglicht wird das Begegnungshaus durch die Landesförderung im Sonderprogramm „Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen“ mit 70 Prozent der Gesamtkosten von rund 455 000 Euro. Zu dem von der Stadt ausgelobten Architektenwettbewerb wurden zehn Entwürfe aus dem Raum Bad Honnef, Köln und Bonn eingereicht, so Pinto. „Die Vielfalt ist erstaunlich. Das werden wir zukünftig häufiger machen“, meinte Otto Neuhoff zu den Wettbewerbsbeiträgen. Davon kann sich jeder selbst ein Bild machen: Die Entwürfe sind noch rund zwei Wochen lang im Honnefer Rathaus ausgestellt.

Nun geht es jedoch mit dem Begegnungshaus weiter. Nach der Festlegung des Standortes soll in diesem Jahr noch die Planung ausgearbeitet und die Ausschreibung vorgenommen werden, erklärte Pinto. Die Fertigstellung ist für 2018 geplant.

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