Rheinbreitbach "6-Zylinder" gastieren zum zweiten Mal in der Oberen Burg

RHEINBREITBACH · In die Rolle von Neil Finn von "Crowded House", schlüpfte am Sonntagabend Jos Gerritschen, als er mit "Everywhere you go" das Programm "Alle Fünfe" der a-Cappella-Gruppe "6-Zylinder" in der Oberen Burg von Rheinbreitbach eröffnete. Die hatte dort im März 2012 einen solchen Eindruck hinterlassen, dass der Förderkreis Obere Burg die fünf Münsterländer direkt wieder engagiert hatte, wie Vorstandmitglied Christa Schäfer erinnerte.

 Kreatives Quintett: Die "6-Zylinder".

Kreatives Quintett: Die "6-Zylinder".

Foto: Frank Homann

Und das Quintett fühlte sich "im Rheinbreitbacher Wohnzimmer auf dem roten Perser, der die Welt bedeutet", direkt wohl, wie Henrik Leidreiter versicherte. Zusammen mit Gerritschen sowie Thomas Michaelis und Winne Voget gehört er zu den Gründungsmitgliedern der 1983 ursprünglich als Sextett ins Leben gerufenen Gruppe. Nach dem Ausscheiden von zwei Sängern stieß Matthias Ortmann 2008 hinzu, so dass die "6-zylinder" seitdem als "Fünftakter" durch Säle und Hallen ziehen.

"Wir singen Pop-Songs, aber auch lustige und schön doofe Lieder aus eigener Feder", kündigte Michaelis an, nachdem Gerritschen mit dem Queen-Hit "Crazy little thing called love" die Zuhörer zum rhythmischen Klatschen animiert hatte. Und schon legte Ortmann einen mehr als skurrilen Humor an den Tag indem er Billy Joels "Uptown girl" in ein "Abtau'n'Girl" verwandelte.

Kein Auge blieb trocken, als Leidreiter zur Rettung des deutschen Volksliedes "sittata, tirallala" die ergreifende Geschichte von "Flunder und Harung", vorlas. "Da hat man ja direkt den Salzgeschmack vom Meer auf der Zunge", schwärmte Voget, um den Zuhörern dann Westfalen näher zu bringen, das Land des Pferdesports. Und schon erklang die "Sinfonie des Hengstes" , zu welcher der Hit "A horse with no name" umfunktioniert wurde.

Der gab den Sängern Gelegenheit, in einer herzerfrischenden Quadrille-Choreographie über den Teppich zu traben, um wiehernd und schnaubend den Saal zu verlassen. Mit Karl-Heinz Holkenbrink kehrten sie zurück. In die Rolle des Münsterländer Schweinezüchters war Michaelis geschlüpft, der verriet: "Als Sizilianer der Westfalen ist der Münsteraner ein Vulkan der Leidenschaft, dessen überschäumendes Temperament nur durch den katholischen Glaube gezügelt werden kann!"

Wie im Flug war die Zeit vergangen, so dass die Sänger zur Pause schmachtend versprachen: "Ruft die Ferne, fahren wir hinaus. Weinet nicht, wir komm'n ja wieder. Ruft Ihr uns, komm'n wir nach Haus'!" Nach dem Konzert versicherten mehrere Zuhörer dem Vorsitzenden des Förderkreises, Dietmar Ackermann, begeistert: "Die könnt Ihr direkt fürs nächste Jahr wieder engagieren, sogar mit demselben Programm."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort