Engagement für Bürgerverein Selhof 26 Jahre Reiseleiter aus Passion

Selhof · Traudel und Hans Strack organisierten 26 Jahre lang Bustouren für den Bürgerverein Selhof. Egal ob Frankreich, Österreich, Polen, der Bayerische Wald, Rügen oder Usedom - vor jeder Tour testete das Ehepaar die nächste Reiseziel.

 Sind immer gerne gereist und haben ihre Leidenschaft in den Dienst des Vereines gestellt: Traudel und Hans Strack aus Selhof.

Sind immer gerne gereist und haben ihre Leidenschaft in den Dienst des Vereines gestellt: Traudel und Hans Strack aus Selhof.

Foto: Frank Homann

Jede schöne Erinnerung ist so etwas wie ein Geschenk. Geht es danach, haben Traudel und Hans Strack unzählige Geschenke gemacht. 26 Jahre organisierten die beiden Busreisen für den Bürgerverein Selhof. Jetzt ist damit Schluss. „Ich bin jetzt 82 Jahre alt, und irgendwann muss halt mal Schluss sein.“ Ein bisschen Wehmut schwingt mit, wenn Hans Strack das sagt. „Es hat ja auch viel Spaß gemacht. Aber man soll aufhören, wenn es am schönsten ist“, ergänzt seine Frau Traudel. Nicht nur für die beiden endet mit einer Abschiedstour auf dem Rhein eine Ära. Mehr als 50 erfolgreiche Bustouren, Hunderte begeisterte Mitreisende und zahllose „Stammgäste“, danach Filmabende mit bis zu 100 Teilnehmern: Das ist die tolle Bilanz eines ganz besonderen Ehrenamtes.

Die Initialzündung erfolgte eigentlich sogar schon 1989, erzählt Hans Strack. Seinerzeit wurde ein Verein gesucht, der sich um die Partnerschaft mit einer ostdeutschen Gemeinde kümmern wollte. Der Rest ist Geschichte: Die Partnerschaft mit Wittichenau geriet in den folgenden Jahren mit dem Engagement vieler zum Erfolg. Der Bürgerverein Selhof jedenfalls war 1989 gleich angetan, begrüßte seinerzeit zum Wiesenfest Gäste aus der Lausitz, fuhr 1990 zum Gegenbesuch. „Der Bus war nicht mal voll“, erinnert sich Strack. Jedoch: Die Idee, vom Bürgerverein aus auf Tour zu gehen, war geboren.

Was daraus werden würde, auch Traudel und Hans Strack, damals noch und insgesamt viele Jahre Vorsitzender des Bürgervereins, hätten sich das nicht träumen lassen. Ab 1990 organisierten sie einmal im Jahr eine Ein-Tages-Tour. Die Ausflüge kamen so gut an, dass der Wunsch an die „Reiseleiter aus Passion“ herangetragen wurde, Mehr-Tages-Reisen anzubieten. Gesagt, getan: Vier Tage ging es als Erstes an den Bodensee. Dabei blieb es nicht. So beliebt wurden die Fahrten, dass ab 2000 jedes Ziel immer mit zwei Gruppen besucht wurde, sich schon bei der Anmeldung lange Schlangen bildeten.

Frankreich, Österreich, Polen, der Bayerische Wald, Rügen oder Usedom: Der Ziele waren es viele, jedes steuerten die Stracks dreimal an. Denn erst ging es auf Vortour, „wir haben probegesessen und probegegessen. Wir wussten immer schon, wo es im nächsten Jahr hingeht, haben alles durchgearbeitet“, so Hans Strack – das Sektfrühstück zur Abreise inklusive.

Jeder Programmpunkt vom Musikabend über Besichtigungen bis zur Kutschfahrt war bis ins letzte Detail geplant – eine „Wahnsinnsleistung“, sagt etwa Renate Faßbender, die zehn Jahre mitfuhr. Klar, es gab auch Unvorhergesehenes: Mitreisende kamen nicht am Treffpunkt an, jemand wurde krank. Trotzdem, das Positive überwog. Und welche war die schönste Tour? „Die Masuren“, sagt Hans Strack. Was ihm wie den Mitreisenden besonders gefiel, ist aber das Gemeinschaftsgefühl der „Selefer op Tour“. „Für viele ist das jetzt wohl der Abschluss“, meint auch Renate Faßbender. Aber die schönen Erinnerungen, die bleiben.

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