Streit um Straße in Bad Honnef 241 Unterschriften gegen den Floßweg-Ausbau

Bad Honnef · Ein Rechtsbeschluss sieht den Ausbau des Floßwegs in Bad Honnef vor. Anwohner wehren sich dagegen und haben nun Unterschriftenlisten an Bürgermeister Otto Neuhoff übergeben.

 Anlieger übergeben Otto Neuhoff die Unterschriftenlisten.

Anlieger übergeben Otto Neuhoff die Unterschriftenlisten.

Foto: Frank Homann

„Wir sind alle für den Erhalt der Poller und gegen den Ausbau der Straße“, sagt Hans-Michael Klein. Mit „wir“ meint er 241 Anwohner des Floßwegs. Die Listen mit der entsprechenden Zahl an Namen und Unterschriften übergaben Klein und seine Mitstreiter am Donnerstagabend Bürgermeister Otto Neuhoff. Der Versprach den Beteiligten ein weiteres Gespräch gemeinsam mit den Planern, „um über Alternativen zu sprechen. Aber klar ist auch: Wir haben einen Ratsbeschluss, der den Ausbau der Straße vorsieht“.

Wie berichtet, hatten sich die Anwohner bei der Vorstellung der Planungen im Januar im Rahmen einer Bürgerversammlung bereits sehr kritisch geäußert. Ihre Befürchtung: Der Ausbau der gut 800 Meter langen Straße – verbunden mit der Aufhebung der 1995 im Süden eingerichteten Sperrung durch Poller – würde aus dem Floßweg eine Durchgangsstraße machen, einen Schleichweg in den Bad Honnefer Süden.

Nicht weniger empört zeigten sich die Betroffenen angesichts der Tatsache, dass Anwohnerbeiträge in Höhe von 90 Prozent der Ausbaukosten, geschätzt 25 bis 35 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche, fällig würden. Ihre Kritik machten die Initiatoren auch bei der Übergabe der Unterschriften noch einmal deutlich. Es sei eine Frage der Wohnqualität, bislang handle es sich beim Floßweg um eine ruhige Anwohnerstraße, nun solle daraus eine Durchgangsstraße werden. Und dies, obwohl gleich eine Reihe von Spielstraßen direkt in den Floßweg mündeten. Aber auch das Geld spielte eine Rolle.

Kritik am "Luxusausbau" der Straße

Auf manche Anwohner kämen Kosten von bis zu 40 000 Euro zu, führten die Kritiker an. „Das können sich die Rentner, die dort leben, nicht leisten“, warnt Detlef Alwes. Die Anwohner kritisieren darüber hinaus den „Luxusausbau“ der Straße, der „überzogen“ sei. Der Floßweg müsse zwar ausgebessert werden. Ein Ausbau, der ausreichend für Linienbusverkehr sei und zwei Meter breite Bürgersteige beinhalte, sei aber überflüssig. „Aber da die Anwohner das zahlen, kann man das natürlich machen“, so Alwes empört.

Bürgermeister Neuhoff verabredete mit den Kritikern, dass eine kleine Delegation von ihnen sich gemeinsam mit ihm und den Planern treffen wird. „Wir wollen hier nichts mit Gewalt durchsetzen, wir sind durchaus bereit, Rücksicht auf die Interessen der Anlieger zu nehmen.“ Allerdings gelte es, auch die ganze Stadt im Blick zu behalten. Und: „So lange es keinen neuen Ratsbeschluss gibt, in dem die Politik klar sagt, dass sie den Ausbau nicht will, wird die Straße ausgebaut.“

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