Weinberg am Drachenfels 1985,87 Euro für Anschaffung der "Bigbags"

SIEBENGEBIRGE · Ein weißes Band leuchtet im Rhöndorfer Wingert unterm Drachenfels. Hier stehen 30 mit grobem Sand gefüllte Säcke, wie sie normalerweise zum Transport von Bauschutt verwendet werden, jeder 1,8 Tonnen schwer. Sie sollen die Arbeiter im Weinberg vor Steinschlag schützen, bis ein zu errichtender Steinschlagschutzzaun diese Funktion übernimmt.

 Jörg Erich Haselier (l.) übergab die Spende an Winzer Bobby Pieper. Damit sollen die Bigbags, im Hintergrund weiß im Weinberg zu sehen, finanziert werden.

Jörg Erich Haselier (l.) übergab die Spende an Winzer Bobby Pieper. Damit sollen die Bigbags, im Hintergrund weiß im Weinberg zu sehen, finanziert werden.

Foto: Roswitha Oschmann

Auf den Kosten für diese Bigbags genannte Zwischenlösung sollen die Winzerfamilie Pieper aus Königswinter und Winzer Karl-Heinz Broel aus Rhöndorf jedoch nicht sitzenbleiben. Jörg Erich Haselier, der Vorsitzende des Rhöndorfer Bürger- und Ortsvereins, überreichte einen Scheck in Höhe von 1985,87 Euro. So teuer sind die Säcke.

Das Geld stammt aus dem Topf der Aktion "Rettet den Wein", die im Herbst von Wein- und Heimatfreunden um Haselier initiiert wurde, als die Zukunft des Weinbaus an den Rhöndorfer Hängen noch unsicher war. Die Schirmherren der Initiative, die Bürgermeister der beiden Siebengebirgskommunen, Wally Feiden und Peter Wirtz, stimmten dieser Verwendung zu. Haselier: "Die Winzer haben durch Gutachter- und Anwaltskosten sowie Ernteausfälle ohnehin hohe Belastungen."

Mit einem Gabelstapler werden die Säcke an den Einsatzort gerückt. "Steinschlagsimulationen haben ergeben, dass ein tonnenschwerer Stein nicht die Höhe des Sackes von 1,26 Metern überspringt", so Winzer Bobby Pieper. Während des Einsatzes muss ein Beobachter den Felsen im Blick haben und bei Gefahr das Horn blasen. Haselier: "Wir unterstützen etwas, von dem wir uns gewünscht hätten, dass wir es nicht brauchen. Wir tun es aber, weil wir wissen, dass die Mitarbeiter der Winzer ohne Bigbags nicht in den Weinberg dürfen."

Für das Amt für Arbeitsschutz der Bezirksregierung ist die Schutzmaßnahme unabdingbar. Sie hatte im Juli 2013 das Betretungsverbot für die Mitarbeiter der Weinbauern verhängt, nachdem die Weinbergwege schon nach einem Steinschlag im Januar 2011 gesperrt worden waren.

Die Richtung stimme, meinte Haselier: "Aber der Sack ist noch nicht zu. Am 21. Dezember hieß es, der Zaun kommt. Ich sehe keinen, es ist noch nicht einmal eine Ausschreibung erfolgt." Und: "Wir werden den Deckel erst schließen, wenn auch das Problem der Weinbergführung gelöst ist. Der Weinbergweg soll geöffnet werden. Dieser Teil unserer Petition an den Landtag besteht nach wie vor."

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