Sponsorenlauf durch die City 1100 Teilnehmer rennen für das Honnefer Sibi

BAD HONNEF · Schüler des Gymnasiums, Lehrer, Eltern und auch Bürgermeister Otto Neuhoff strengten sich an. Sie wollten möglichst viel Geld für den guten Zweck zusammenbringen. Der Erlös des Laufs geht an soziale Projekte.

 Bürgermeister Otto Neuhoff zerschneidet das Startband. Die Schüler können es gar nicht erwarten und stürzen sich ins Rennen.

Bürgermeister Otto Neuhoff zerschneidet das Startband. Die Schüler können es gar nicht erwarten und stürzen sich ins Rennen.

Foto: oro

Sponsorenlauf der Sibi-Schüler – sie sausten durch das Stadtzentrum, solange die Puste reichte. Im Jubiläumsjahr des städtischen Gymnasiums wurde die traditionelle sportliche Veranstaltung für den guten Zweck mitten in die City gelegt. Auf dem Marktplatz zertrennte Bürgermeister Otto Neuhoff das rot-weiße Startband und lief auch gleich mit der ersten Gruppe, den Fünftklässlern, los.

Ein auf das Pflaster gemalter, dicker, farbiger Pfeil mit der Aufschrift „Sibi“ wies den 500 Meter langen Weg durch die Fußgängerzone, weiter über den Rathausplatz, hinter der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist vorbei auf die Bergstraße und zurück auf den Marktplatz. Jede Jahrgangsstufe hatte 90 Minuten Laufzeit.

Kleine Fußballer mit guter Kondition

„Mein Ziel sind 15 Runden“, sagte Niklas aus der fünften Klasse. Beide Omas, Mutter und Tante hatte er als Sponsoren gewinnen können. „Ich habe mich ein bisschen vorbereitet, bin nachmittags auf dem Sportplatz gelaufen“, meinte der Fußballer. Durch sein Training beim FC Unkel hatte er ohnehin gute Kondition.

Sein Fußballkollege Anton erhielt von Vater, Onkel und Opa jeweils einen Euro für jede Runde. „Wir haben im Sportunterricht Ausdauerlauf gemacht“, sagte Friedrich aus der 5b, Badmintonspieler beim SV Unkel. Und so drehten sie Runde um Runde fürs Sibi.

Auch Neuhoff ließ sich nicht unterkriegen. Obwohl er wegen einer Bänderverletzung schon seit Monaten nicht mehr gelaufen, sondern nur noch Fahrrad gefahren war. „Zehn Runden müssen es sein“, nannte er ein ehrgeiziges Ziel.

Neuhoffs Opa war Lehrer am Gymnasium

„In unserer Familie genießt das Sibi einen hohen Stellenwert. Sie ist ja eng mit der Geschichte des Sibis verbunden“, so der ehemalige Schüler. „Mein Großvater Karl Neuhoff zog 1918 vom Niederrhein nach Honnef, um hier am neugegründeten Gymnasium zu unterrichten. Bis 1952, noch als 72-Jähriger, war er als Lehrer aktiv. Hier mitzulaufen, ist Pflicht und Kür.“

Als Sponsoren hatte der Bürgermeister die Bad Honnef AG, den Förderverein der Grundschule Am Reichenberg, den Circus Comicus und den Stadtelternrat gewinnen können. Neuhoff dankte bei einem Interview auf der Bühne den Organisatoren dieses bunten Jubiläumsjahres. Ganz speziell diesen Sponsorenlauf hatte ein zehnköpfiges Team mit Cheforganisator Christian Pfeifer, Gregor Pallast und Stefanie Lamsfuß-Schenk an der Spitze vorbereitet.

Das Programm lief wie ein Uhrwerk. An den Stempelstellen auf dem Marktplatz herrschte Hochbetrieb. Die Lehrerinnen Gabriele Armbruster und Sonja Ridder-Schmidtberger drückten nach jeder Runde ihren Schützlingen der 5d den Stempel auf die Startkarte. Etliche Schüler trugen bereits einen Code auf dem Laufzettel, sodass deren Leistungen per Computer ausgewertet werden konnten.

Verpflegungsstationen mit Obst und Wasser

Sie hielten nach jeder Runde ihre Karte zum Scannen an Smartphones. Lehrer Gregor Pallast hatte die Idee, die von Schülern umgesetzt worden war. An anderen Stellen waren die Verpflegungspunkte Klasse für Klasse eingerichtet – Wasser, Fruchtsäfte, Melonenscheiben, Pflaumen, Pfirsiche und Bananen hielt etwa 5a-Klassenlehrerin Kirsten Emmerich bereit. Die Malteser hatten einen Stand, um bei Notfällen sofort eingreifen zu können.

Auch die Sibi-Lehrer und einige Eltern gingen an den Start, sodass weit mehr als 1100 Läufer unterwegs waren. Passanten in der Fußgängerzone spornten die Sportler mit Beifall zum Durchhalten an. Der Erlös wird geteilt: Ein Drittel fließt in das Jubiläumsprojekt des Siebengebirgsgymnasiums. Es unterstützt Schule und Kinderhaus Notre Dame de la Médaille Miraculeuse in den Slums einer Hafenstadt im Norden Haitis. An einer Infotafel wurde dieses Projekt, das durch die Honnefer Mediziner-Familie Weckbecker angestoßen worden war, vorgestellt.

Ein weiteres Drittel des Erlöses geht an den Sibi-Förderverein. Und über die Verwendung des Rests darf jede Klasse selbst entscheiden – gefördert werden sollen soziale Projekte in Bad Honnef. Alle zwei Jahre führt das Sibi solche Sponsorenläufe auf der Insel durch. Zum 100-jährigen Bestehen spielte sich die Großveranstaltung der Schulfamilie mitten in der Stadt ab – mit Bühnenprogramm durch Schüler. Die Zuschauer fanden das klasse. Nun sind alle auf die Auswertung gespannt.

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